Mercedes: Bahrain die Stunde der Wahrheit?

Das heiße Bahrain könnte Aufschluss darüber geben, ob Mercedes den hohen Reifenverschleiß endgültig in den Griff bekommen hat

(Motorsport-Total.com) - Mercedes blickt gespannt dem Wochenende in Bahrain entgegen. An den drei Tagen sind Temperaturen um die 30 Grad angesagt. Es wird sich zeigen, ob die Silberpfeile den Umgang mit den Reifen auch bei wärmeren Bedingungen im Vergleich zum kühlen Schanghai im Griff haben. Beim Saisonauftakt in Melbourne hatte Mercedes mit starkem Reifenverschleiß zu kämpfen. Da es in Malaysia nass war, konnte man kaum Erkenntnisse ziehen. In China passte es perfekt, doch es herrschten atypische Bedingungen. Zudem ist Melbourne, wo die größten Probleme auftraten, im Vergleich zu den meisten anderen Rennstrecken ein besonderer Kurs.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug ist gespannt, wie sich die Reifen in Bahrain verhalten werden

Deswegen geht man bei Mercedes davon aus, in Bahrain ein klareres Bild über die Situation zu erhalten. "Wir dachten in Malaysia, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen hatten, aber dann war es nass und kalt", wird Motorsportchef Norbert Haug von 'Autosport' zitiert. "Hier haben wir die Chance zu sehen, ob wir das Auto richtig verstehen. Ich bin vorsichtig, aber es gibt keine Anzeichen, dass wir nicht in der Position sind, gut zu arbeiten."

"Fragt mich aber nicht, ob das Position fünf oder zwölf sein wird", gibt sich Haug abwartend. "Normalerweise weiß man in Barcelona wo man steht, weil es immer einige Rennen benötigt. Es herrscht aber nicht die normale Hackordnung wie in der Vergangenheit. Es ist schwierig vorherzusagen." Der hohe Verschleiß trat nur über die Renndistanz auf.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Bahrain, Pre-Events


Im Qualifying war Mercedes konstant vorne dabei. Rosberg stand auf den Startplätzen sieben, sieben und eins. Schumacher fuhr von vier, drei und zwei los. Obwohl speziell dem Q3 nicht mehr jene hohe Bedeutung beigemessen wird wie noch vor einigen Jahren - da man sich einen Reifensatz sparen kann und man mit Hilfe von DRS überholen kann - dreht sich dieser Trend wieder, wie Haug findet.

"Mit diesen Reifen ist die Pole-Position wichtiger als je zuvor. Man will natürlich immer auf Pole stehen, aber jetzt bekommt man dafür wahrscheinlich eine größere Belohnung im Vergleich zu älteren Reifengenerationen. Nico hat aus seiner Qualifyingrunde viel Selbstvertrauen gezogen. Er fühlte sich im Auto wohl. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass das eine der beeindruckendsten Runden war, die man je zu sehen bekommen kann. Alle lagen dicht beisammen und plötzlich war er um eine halbe Sekunde schneller."