McLaren: Volle Kraft voraus

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh betont, dass die enttäuschende Saison 2013 im Hinblick auf die Zukunft des Teams auch ihre guten Seiten hatte

(Motorsport-Total.com) - Für McLaren kann die Formel-1-Saison 2014 gar nicht schnell genug kommen. Die Saison 2013 war für das erfolgsverwöhnte Team in puncto Performance eine mittlere Katastrophe. Erstmals seit 1980 ging McLaren ohne einen einzigen Podestplatz aus einer Saison hervor, erstmals seit 2006 ohne einen Sieg. In der Konstrukteurswertung hatte man gegen Red Bull, Mercedes, Ferrari und Lotus nicht den Hauch einer Chance. Ein abgeschlagener fünfter Rang ist die schlechteste McLaren-Platzierung seit 2004 (die Disqualifikation 2007 ausgenommen).

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh, Kommandostand

Die Zukunft im Visier: Whitmarsh glaubt an eine McLaren-Rückkehr im großen Stil Zoom

Für die Saison 2014 stellt sich McLaren neu auf. Anstelle von Sergio Perez sitzt Rookie Kevin Magnussen im zweiten Auto. Jenson Button bleibt dem Team für ein fünftes Jahr erhalten. Vodafone ist nicht mehr länger als Hauptsponsor an Bord. Wer die Nachfolge antritt und wie demzufolge die jahrelang chromfarben lackierten Boliden aussehen werden, ist offen. In puncto Antrieb setzt McLaren in der ersten Saison des neuen Turbo-Zeitalters letztmalig auf Mercedes, bevor man ab 2015 wieder mit dem alten Erfolgspartner Honda zusammenspannt.

Martin Whitmarsh ist der Ansicht, dass eine miserable Saison wie die abgelaufene genau das richtige war, um 2014 neu durchzustarten. "Versagen ist schmerzhaft, aber manchmal braucht man selbst einen Tritt in den Hintern. Für das Unternehmen gilt das genauso", so der McLaren-Teamchef gegenüber den Kollegen von 'Autosport'.

"Da ich Optimist bin, sehe ich es so: Für die Zukunft waren wir in der Lage, ein paar Entscheidungen zu treffen, die im vergangenen Winter schwierig gewesen wären, denn bis Australien dachten wir, wir wären so gut wie die anderen auch", spricht Whitmarsh auf die Neuverpflichtungen Matt Morris (von Sauber) und Peter Prodromou (von Red Bull; ab 2015 für McLaren tätig) an.

So kommt der McLaren-Teamchef zum Schluss: "In der aktuellen Lage sind Veränderungen deutlich einfacher durchzuführen. Veränderungen sind lebenswichtig für jedes Unternehmen, egal ob es an der Spitze steht oder nicht." Einziger Unterschied: An der Spitze sei es "einfach nur schwieriger, Veränderungen durchzuführen".

Was für McLaren im Übergangsjahr 2014 erreichbar ist, bleibt abzuwarten. Spätestens ab 2015 sieht Whitmarsh, der eigener Aussage zufolge "bis zu einem gewissen Grad" auch um seinen eigenen Job fürchtete, das Team wieder ganz vorn mitfahren: "Dank Honda wissen wir, dass wir auch in zehn Jahren noch als eines der Topteams dabei sein werden." So gebe es "nicht viele Teams, die eine vergleichbar sichere Zukunft" vor sich haben.