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McLaren-Teamchef "stolz": Haben keine Stallregie gebraucht!
Andrea Stella lobt seine McLaren-Fahrer Lando Norris und Oscar Piastri für ihre Disziplin auf dem Weg zum Doppelsieg beim Formel-1-Rennen in Österreich
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Andrea Stella strahlt nach dem Österreich-Grand-Prix 2025 in Spielberg bis über beide Ohren. Das ist auch kein Wunder: Lando Norris und Oscar Piastri haben auf dem Red-Bull-Ring einen souveränen und nie gefährdeten Doppelsieg erzielt. Und: McLaren musste von außen nicht in das Renngeschehen eingreifen - eine Stallregie war nicht erforderlich.

© Sutton Images
Die beiden McLaren-Fahrer Oscar Piastri und Lando Norris in Spielberg Zoom
Deshalb zeigt sich Stella "sehr stolz darüber, wie Lando und Oscar heute gefahren sind" und meint: "Das ist ziemlich genau das, was wir als Team sehen wollen. Wir sind hier, um Rennen zu fahren." Und das im Rahmen der hauseigenen Spielregeln, die als "Papaya-Regeln" bekannt geworden sind.
Stella erklärt: "Wir wollen unseren beiden Fahrern die Möglichkeit geben, ihr Talent zu zeigen und ihre Ziele zu erreichen, aber das muss im Rahmen der Prinzipien und der Herangehensweise geschehen, die wir gemeinsam mit ihnen aufgebaut haben. Und ich finde, genau das ist heute passiert."
Nur einmal wird es richtig eng zwischen Norris und Piastri
Auf der Strecke haben sich Norris und Piastri besonders in den ersten Rennrunden ein hartes Duell um die Führung geliefert. Piastri attackierte seinen Teamkollegen mehrfach, aber zu einem (anhaltenden) Positionswechsel kam es nicht.
"Das sind natürlich stressige Momente, aber wir vertrauen Oscar und Lando", sagt Stella. "Für uns war klar: Die Jungs sollen beide die Chance haben, das Rennen zu gewinnen - solange sie es so machen wie heute. Das ist großartig, ein Spektakel für die Formel 1. Wir sind froh, dass wir unsere Fans, unsere Zuschauer unterhalten konnten, und wir freuen uns auf weitere solche Rennen."
Beinahe aber wäre es schiefgegangen: Einmal versuchte Piastri ein Manöver eingangs Kurve 4, zog aber im letzten Moment zurück und verbremste sich prompt. Sofort gab es einen "kleinen Hinweis" vom McLaren-Kommandostand, dergleichen fortan zu unterlassen. "Das hat Oscar dann auch direkt angenommen", meint Stella.
"Ich bin wieder einmal stolz auf ihn, weil er direkt nach der Zielflagge gesagt hat, dass es ihm für dieses Manöver leidtat. Er ist da ein bisschen zu weit gegangen. Das zu sagen, ist nicht einfach."
Erst Norris in Kanada, jetzt Piastri in Österreich
Zumal es erst beim vergangenen Rennen in Kanada zu einer Kollision zwischen den McLaren-Teamkollegen gekommen war: Norris hatte sich im Positionskampf mit Piastri verschätzt und war seinem McLaren-Schwesterauto ins Heck gefahren.
Doch im Großen und Ganzen war diese Szene laut Stella "wirklich harmlos", weil es sich schlicht um eine "Fehleinschätzung des Abstands" seitens Norris gehandelt habe. "Und das Ergebnis war unglücklich, weil Lando das Rennen nicht beendet hat."
Es sei aber nicht nur ein reiner Fahrfehler von Norris gewesen, betont Stella: "Es gab außerdem in Oscars Auto ein Derating der MGU-K, wodurch die Annäherungsgeschwindigkeit noch höher war, als Lando erwartet hatte. Es war also einfach ein unglücklicher Vorfall. Aber keiner der beiden wollte da die Muskeln spielen lassen. Das war das Wichtige."
Stella freut sich über Verantwortungskultur bei McLaren
Wo Piastri in Österreich die Verantwortung für den Beinahe-Zwischenfall übernommen hat, so habe Norris in Kanada die Hand gehoben. "Genau das wollen wir sehen", sagt Stella.
Er fühlt sich in seinem Vorgehen als McLaren-Teamchef bestätigt: "Wir haben nach Kanada einen Prozess gestartet, der auf guten Gesprächen beruhte und darauf, sicherzustellen, dass wir daraus noch geeinter und stärker hervorgehen. So wächst man als Team."

© LAT Images
McLaren-Siegerbild nach dem Doppelerfolg in Spielberg 2025 Zoom
Doch Stella ist sich im Klaren darüber, dass "nicht immer alles gut laufen und nicht immer angenehm sein wird". Zwischenfälle lassen sich in der Formel 1 nicht gänzlich ausschließen. "Aber selbst aus unangenehmen Ereignissen muss man eine Chance zum Wachsen finden und noch geschlossener weitermachen. Und genau das ist nach Kanada passiert", meint Stella.
Lob für Norris nach dessen Konter in der WM
Entsprechend zufrieden ist Stella damit, wie Norris auf die Schlappe von vor zwei Wochen reagiert hat: Norris dominierte das Rennwochenende in Spielberg mit der Poleposition und dem Grand-Prix-Sieg.
"Die Geschwindigkeit ist da. Wir müssen nur ein paar Dinge in der Ausführung verbessern, und dann kommen die Ergebnisse", erklärt McLaren-Teamchef Stella. "Genau das hat Lando hier in Österreich demonstriert."
Stella wähnt McLaren noch nicht am Ziel
Und so bleibt es weiter sehr eng in der Formel-1-Fahrerwertung: Piastri führt jetzt mit 216 Punkten vor Norris mit 201 Punkten. Max Verstappen im Red Bull liegt nach seinem Ausfall in Spielberg bereits 61 Punkte hinter der Spitze.
Stella will aber nichts dem Zufall überlassen: "Wir müssen mit beiden Fahrern von Rennen zu Rennen schauen. Wir müssen in jedem einzelnen Rennen sicherstellen, dass wir das Potenzial maximieren, dass wir im Rennen bleiben und gegeneinander fahren, so wie wir es uns vorgenommen haben. Und dann werden wir in Abu Dhabi sehen, was dabei herauskommt."
Stand jetzt aber wäre alles andere als ein WM-Gewinn durch McLaren eine große Überraschung.


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