McLaren-Rückstand: Michael spricht von "interessanter Arbeit"

Sam Michael beurteilt die McLaren-Performance beim Auftakt ins Monza-Wochenende und erklärt, was bei Jenson Button im Vormittagstrainings los war

(Motorsport-Total.com) - Den McLaren-Piloten Jenson Button und Sergio Perez fehlt nach dem zweiten Freien Training zum Grand Prix von Italien in Monza eine Sekunde auf die Spitze, die einmal mehr von Red Bull gebildet wurde. Im ersten Freien Training am Vormittag, als Mercedes-Pilot Lewis Hamilton die Bestzeit für sich beanspruchte, lag das McLaren-Duo nur rund eine halbe Sekunde zurück.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Am Auto von Jenson Button funktionierte das DRS am Vormittag nicht einwandfrei Zoom

Bei Button gab es am Vormittag ein Problem mit dem verstellbaren Heckflügel. "Er aktivierte das DRS wie vorgesehen, aber beim Deaktivieren schloss das System nicht richtig. Stattdessen blieb der Flügel sowohl in der Ascari-Schikane als auch in der Parabolica-Kurve offen", bestätigt McLaren-Sportdirektor Sam Michael das, was anhand der Fernsehbilder erkennbar war und erklärt: "Wir hatten das Problem, dass sich zwei Bauteile im Weg standen. Das lag daran, weil wir diesen Flügel nur hier in Monza fahren. Indem wir das störende Teil entfernt haben, konnten wir das Problem schnell lösen."

Konsequenzen haben die von Button außerhalb der DRS-Zonen mit offenem Heckflügel zurückgelegten Trainingsmeter keine. Die Kommissare ließen die Argumentation des Teams gelten, wonach "die hydraulische Aktivierungsvorrichtung gegen ein Karbonteil schlug". Somit ließ sich der Flügel trotz funktionierender Hydraulik nicht wieder in die Ausgangsposition stellen.

Abgesehen vom DRS-Problem am Auto von Button zeigt man sich bei McLaren mit dem Auftakt ins Monza-Wochenende zufrieden. Neben dem neuen Heckflügel hat man einen speziellen Frontflügel mitgebracht. Mit diesen Bauteilen hinterließen die beiden MP4/28 am Freitag einen positiven Eindruck. "Es lief besser als zuletzt", atmet Sportdirektor Michael durch, schiebt jedoch sofort hinterher: "Das ist kein Grund, jetzt abzuheben."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Italien


"Wir wollen und müssen uns noch weiter verbessern. Im Moment sieht es so aus, als könnten wir hier beide Autos komfortabel in die Top 10, hoffentlich in die Top 6 oder Top 7 bringen. Für einen Podestplatz oder einen Sieg sind wir im Moment aber noch nicht bereit", so Michael. Nach den Plätzen sechs und sieben im ersten, fuhren die beiden McLaren-Piloten im zweiten Freien Training auf die Plätze neun und zehn.

Trotz des Rückstands von einer Sekunde auf die Spitze ist man im Lager der Chrompfeile positiv gestimmt. "Wenn die Performance nicht den Erwartungen entspricht, lernt man immer dazu. Man muss dann einfach mehr riskieren, um den Rückstand aufzuholen. Im Gegensatz dazu arbeitet man wenn es gut läuft in einem deutlich kleineren Arbeitsfenster. Folglich lernt man dann auch nicht so viel Neues dazu", meint Michael und kommt zum Schluss: "Die Arbeit, die wir im Moment betreiben, ist technisch gesehen interessanter."