• 24.05.2009 18:27

  • von Marco Helgert & Stefan Ziegler

McLaren-Mercedes wieder punktelos

Lewis Hamilton steckte am Ende des Feldes fest, Heikki Kovalainen schickte seinen MP4-24 in die Leitplanken - sie "Silberpfeile" reisen unbefriedigt ab

(Motorsport-Total.com) - Die enge Piste in Monte Carlo kam den McLaren-Mercedes MP4-24 besonders entgegen. Die fast vollständige Abwesenheit von schnellen Kurven begünstigte ein besseres Abschneiden. Doch die Chancen wurden vergeben. Lewis Hamilton hatte keine Chance, vom Ende des Feldes noch nach vorn zu kommen - nur Rang zwölf -, Heikki Kovalainen hielt recht gut mit, knallte im Bereich des Schwimmbades aber in die Begrenzung.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Aus und vorbei: Heikki Kovalainen steckte in der Begrenzung

"Das war ein extrem hartes Rennen", so Hamilton. "Ich habe alles gegeben und bin mit meiner eigenen Leistung zufrieden. Die Endplatte meines Fronflügels fuhr ich mir ab, als ich an einem BMW Sauber F1 in St. Devote vorbeiwollte. So hatte ich im Rennen viel Untersteuern. Ein neuer Flügel machte es besser, aber es war nicht genug. In den Schlussrunden ließen meine Reifen nach, ebenso wie bei Nick (Heidfeld, der vor ihm fuhr; Anm. d. Red.). Es war zu gefährlich, einen Angriff zu lancieren."#w1#

Dann zog der Weltmeister noch einen cineastischen Vergleich. "Ich dachte an einen der Rocky-Filme", erklärte er. "Im ersten Film sagt Rocky: 'Ich möchte nur das Ende des Kampfes erleben' und ich habe es bis zum Ende geschafft und im ganzen Rennen immer angegriffen. Ich gratuliere Jenson und allen bei Brawn - sie machen ihre Sache in diesem Jahr fantastisch!"

Eine vergebene Chance

Die Stimmung bei Heikki Kovalainen war weniger gut. "Nach einem guten Beginn war das Ende des Wochenendes enttäuschend", so der Finne. "Im ersten Stint hatte ich Probleme, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Ich kam dennoch an Sebastian Vettel vorbei. Der zweite Reifensatz war etwas besser, ich wartete auf den Boxenstopp von Nico (Rosberg), um die Chance zu haben, an ihm vorbeizugehen. Leider kam ich gar nicht mehr so weit."

"Ich traf einen Kerb in der schnellen Schikane, das Heck des Autos brach aus, ich konnte es nicht mehr einfangen und traf die Leitplanken", erklärte er. "Das war mein Fehler und ich entschuldige mich beim Team, das so hart gearbeitet hat, um mir ein konkurrenzfähiges Auto zu geben. Wir werden weitermachen, das Auto entwickeln und weiter aufholen."


Fotos: McLaren-Mercedes, Großer Preis von Monaco


"Natürlich ist es enttäuschend, Monaco ohne WM-Punkte zu verlassen, speziell, weil unser Auto hier besonders konkurrenzfähig war", so Teamchef Martin Whitmarsh. "Aber nach Lewis' problematischem Qualifying konnte er vom Ende des Feldes nur wenig ausrichten. In Monaco kann man nur sehr schwer überholen, auch wenn man gegenüber den Autos vor einem einen Vorteil hat."

Das typische Monaco

"Dennoch fuhr Lewis sehr hart, das zeigt seine Art, nie aufzugeben", fuhr er fort. "Auch Heikki fuhr ein gutes Rennen, das ihm sicher Punkte gebracht hätte. Als er die Schwimmbadpassage aber zu schnell anfuhr, brach das Heck aus und er konnte es nicht mehr halten. Aber das ist Monaco. Wenn man angreift, verzeiht es nichts. Das zeigte Lewis auch gestern. Der Grand Prix hätte viel besser verlaufen können. Beide Autos zeigten eine gute Pace, wir können also viel Positives mitnehmen."

"Lewis' Chancen im Rennen wurden schon in der Qualifikation schwer beeinträchtigt, als er die Leitplanken getroffen hat", so Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Lewis hat im letzten Renndrittel gezeigt, was für ihn drin gewesen wäre, wenn er weiter vorne hätte starten können. Ohne Verkehr konnte er einige konkurrenzfähige Rundenzeiten hinlegen, bis er in den Schlussrunden wieder hinter einem langsameren Auto festhing."

"Heikkis Rennen war nach zwei Dritteln der Distanz vorbei und fand in der Schwimmbad-Sektion sein Ende", fuhr er fort. "Davor war sein Speed gut genug für P7 und ein noch besseres Ergebnis hätte ebenfalls leicht herausspringen können. Wir müssen dieses Rennen nun schnell hinter uns lassen und uns auf die weiteren Verbesserungen am Wagen konzentrieren, ehe wir zum nächsten Rennen in die Türkei reisen. Ich möchte Jenson Button und dem Brawn-Team sehr herzlich zu diesem prestigeträchtigen Rennsieg gratulieren. Button hat nun die vergangenen drei Rennen auf ein und demselben Motor gewonnen. Das ist ein neuer Rekord in der modernen Formel 1."