• 19.05.2004 15:25

  • von Marco Helgert

McLaren-Mercedes vorsichtig optimistisch

Vor dem Monaco-Grand-Prix klingen die Stimmen aus dem McLaren-Mercedes-Lager zuversichtlicher als bei den Rennen zuvor

(Motorsport-Total.com) - Die momentane Lage bei McLaren-Mercedes führt dazu, dass auch die gesteckten Ziele für den anstehenden Monaco-Grand-Prix niedrig angesetzt werden. Eine weitere Schlappe wie in Barcelona, als Kimi Räikkönen und David Coulthard das Rennen zwar beenden konnten, aber außerhalb der Punkte das Ziel erreichten, darf es nicht geben. Das Team gibt sich vor dem Rennen in Monte Carlo jedoch etwas zuversichtlicher, nicht zuletzt, da David Coulthard bereits zwei Mal als Sieger die Fürstenloge betreten durfte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Im letzten Jahr wurde Kimi Räikkönen in Monaco starker Zweiter

David Coulthard: "Für mich ist der Monaco-Grand-Prix eines der Glanzlichter der Formel-1-Saison, und ich hoffe, dass es in diesem Jahr etwas einfacher sein wird, in der neuen Boxenanlage zu arbeiten. Seit Mitte 2002 wird daran gebaut und sie sieht beeindruckend aus. Sie wird das Arbeitsumfeld sicher verbessern."#w1#

"Auch wenn es keine wirklich schnelle Stelle auf dem Kurs gibt, und daher auch wenig harte Bremszonen, so ist es ein harter Kurs für die Fahrer. Es gibt 16 Kurven auf der kürzesten Piste im Kalender, die alle sehr eng sind und daher viel Konzentration erfordern. Trotz der vielen Kurven ist ein Überholen fast ausgeschlossen. Es gibt einige Chancen, zum Beispiel beim Anbremsen der Mirabeau, aber das ist immer sehr risikoreich."

"Meine beiden Siege in Monaco waren Highlights meiner Karriere. Realistisch gesehen ist es unwahrscheinlich, dass ich in diesem Jahr einen weiteren Sieg in Monte Carlo einfahren werde, aber hoffentlich sind wir in der Lage, unsere Leistung gegenüber Spanien zu verbessern und einige Punkte mitzunehmen."

Auch Räikkönen hofft auf eine bessere Leistung

Kimi Räikkönen: "Wie die meisten Fahrer genieße auch ich immer den Monaco-Grand-Prix. Die Veranstaltung umgibt eine spezielle Atmosphäre, die vollkommen anders ist als bei anderen Rennen im Kalender, und es ist ein Fahrerkurs. Es ist ein richtiger Straßenkurs, der sehr eng ist. Anstatt der gewöhnlichen Auslaufzonen, umranden Leitplanken den Kurs. Jeder kleine Fehler bedeutet das Aus."

"Weil es so eng ist, ist auch das Überholen schwierig, aber es gibt ein paar Gelegenheiten, auch in der ersten Kurve, Sainte Devote, aber man muss sehr vorsichtig dabei sein, speziell beim Start des Rennens. Ich hatte im letzten Jahr einen engen Kampf mit Juan-Pablo Montoya. Es war ein gutes Rennen, und auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass wir in unserer derzeitigen Form vorne mitfahren werden, so wollen wir doch besser sein als auf dem 'Circuit de Catalunya'."

Entwicklungsprogramm soll in Monaco Früchte tragen

Martin Whitmarsh, Formel-1-Chef bei McLaren: "Nach dem Spanien-Grand-Prix haben wir auf der Strecke 'Paul Ricard' in Südfrankreich mit David, Kimi, Alexander Wurz und Pedro de la Rosa getestet. Neben der ständigen Arbeit am Motor und am Chassis haben wir uns auch spezifisch auf Monaco vorbereitet. Dazu gehörten Tests der Reifen, der Bremsen und der Kühlung. Beide Fahrer blicken zuversichtlich nach Monte Carlo, und sie werden das Auto hart an die Grenzen führen können. Wir haben bereits ausgeführt, dass es keine Lösungen über Nacht geben wird, aber wir haben einen klaren Entwicklungsplan, der auch die momentanen Probleme berücksichtigt."

Norbert Haug, Motorsportchef Mercedes-Benz: "Der Monaco-Grand-Prix ist das Rennen mit den niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeiten im Qualifying und Rennen. Weniger als vierzig Prozent einer Runde werden mit Vollgas gefahren. Da das Rennen eine Stunde und 45 Minuten dauert, ist es auch das längste Rennen von der reinen Fahrzeit. Ein Überholen ist auf diesem Kurs fast unmöglich, das Qualifying und die Strategie werden daher das Ergebnis bestimmen. Jeder im Team arbeitet hart, um die Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit unseres Paketes zu verbessern. Unser Ziel ist es, in Monaco eine bessere Leistung zu zeigen als in Barcelona."