• 24.09.2005 20:17

McLaren-Mercedes verschenkt mögliche Pole Position

Räikkönen wurde nach einem Fehler im Senna-S nur Fünfter, während Montoyas solide Runde den starken zweiten Platz einbrachte

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatten fast alle Experten McLaren-Mercedes für das heutige Qualifying in Interlagos favorisiert, doch ein Fahrfehler von Kimi Räikkönen (5./+ 0,793) im Senna-S, der mehr als sieben Zehntelsekunden kostete, verhinderte eine silberne Pole Position. Dafür schlug sich Juan-Pablo Montoya trotz seines frühen Startslots recht gut und wurde Zweiter.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Enttäuscht: Der "Iceman" hat das heutige Qualifying im Senna-S verbockt...

"Bitter! Ich habe beim Anbremsen der ersten Kurve die Räder blockiert und dabei 0,7 Sekunden verloren", ärgerte sich "Iceman" Räikkönen. "Den Rest der Runde habe ich attackiert, aber durch so etwas kommt man aus dem Rhythmus. Ich habe aber alles gegeben, um den Fehler auszumerzen. Ohne dieses Missgeschick wäre ich vielleicht auf die Pole gekommen. Für das Rennen ist aber noch alles möglich. Wir werden einfach unser Bestes geben, zumal unsere Strategie sehr gut sein sollte."#w1#

"Es war ein Fehler", erklärte Teamchef Ron Dennis, der seinen Schützling aber in Schutz nahm: "Wir wissen, dass alle im Team unter Druck stehen, und da können solche Dinge schon mal passieren. Es ist keine Katastrophe, denn wir haben unseren Leistungsvorteil ausgeschöpft, um eine bessere Rennstrategie anwenden zu können. Die Leute werden schon noch sehen, dass wir stark sind. Frustrierend ist es aber schon. Allerdings nehmen wir Fehler immer als Team auf unsere Kappe, nie als Individuen."

"Es ist nicht das Ende der Welt, und Juan-Pablo ist ja vorne dabei", meinte der Brite weiter. "Er kann in den ersten Runden auch mehr riskieren als Alonso, denn für Alonso steht viel auf dem Spiel. Hoffentlich wird es ein sauberer Fight, denn wir wünschen uns keine Kollision. Es ist jedenfalls nicht der Plan, dass Juan-Pablo mit irgendeinem anderen Auto auf der Strecke besonders aggressiv umgehen soll."

Montoya selbst fand seine Runde "bis auf die letzte Kurve" ganz okay: "Ich bin auf das Gas gestiegen, hatte aber auf einmal keinen Grip mehr. Dadurch habe ich um die zwei Zehntelsekunden verloren. Es ist frustrierend, aber so etwas passiert auf einer solchen Strecke, die sich laufend verändert, eben manchmal. Trotzdem bin ich sehr zuversichtlich für das Rennen, denn im Vormittagstraining stieß ich auf ein gutes Setup. Unser Paket funktioniert gut, aber ich wäre trotzdem gerne auf der Pole gestanden!"

"Kimi hätte ich eine 1:11.7 zugetraut." Juan-Pablo Montoya

"Ich hätte damit gerechnet, dass die Rundenzeiten noch viel schneller werden, denn obwohl ich im letzten Sektor mit am schnellsten war, war ich doch um zwei Zehntelsekunden langsamer als im Training", so der Kolumbianer weiter. "Kimi hätte ich eine 1:11.7 zugetraut. Ich hätte mit dem vierten Platz gerechnet, aber natürlich macht es mir nichts aus, weiter vorne zu stehen!"

Abschließend meldete sich Mercedes-Sportchef Norbert Haug zu Wort: "Kimi hat alles riskiert und sieben Zehntel in der ersten Kurve verloren, daher steht er nicht in der ersten, sondern in der dritten Reihe. Es hätte aber auch schlimmer ausgehen können. Juan-Pablo hat einen großartigen Job gemacht, obwohl er so früh auf die Strecke gehen musste. Wenn man unsere Strategie in Betracht zieht, sind die Plätze zwei und fünf eine gute Basis, um morgen um den Sieg mitzukämpfen", gab der Deutsche zu Protokoll.