McLaren-Mercedes in Jerez voran

Lewis Hamilton erzielte am zweiten Tag der Testfahrten in Jerez Bestzeit vor Pedro de la Rosa - Robert Kubica als Dritter schnellster Verfolger

(Motorsport-Total.com) - Bei warmen Temperaturen um die 20-Grad-Marke nahmen heute gleich neun Teams den zweiten Testtag dieser Woche in Jerez de la Frontera in Angriff. Nur Ferrari und Toyota fehlten auf dem 4,428 Kilometer langen Kurs, so dass der Weg frei war für die Silberpfeile - und die hatten am Ende der Session auch die Nase vorne.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton erzielte am zweiten Tag der Testfahrten in Jerez Bestzeit

Am schnellsten war Lewis Hamilton (89 Runden) mit einer Bestzeit von 1:19.102 Minuten, womit er minimal schneller war als der bisherige Rekord für 2008er-Autos in Jerez. Hamilton konnte konzentriert an den Saisonvorbereitungen arbeiten, denn die rassistischen Vorfälle von Barcelona waren heute kein Thema mehr - die spanischen Fans, die nicht ganz so zahlreich wie zuletzt gekommen waren, hatten sich gut im Griff und verhielten sich überaus diszipliniert.#w1#

McLaren-Mercedes klar vor dem Rest

Robert Kubica

Flügelsalat im BMW Sauber F1 Team: Robert Kubica und der neue F1.08 Zoom

Freuen konnten sie sich übrigens über das gute Abschneiden von Pedro de la Rosa, denn der Lokalmatador im zweiten McLaren-Mercedes MP4-23 war nur um 0,185 Sekunden langsamer als Hamilton und spulte produktive 88 Runden ab. Damit waren die beiden Spitzenreiter klar schneller als die nächsten Verfolger, die von Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 0,437/91 Runden) angeführt wurden. Der Pole kam morgens allerdings einmal mit rauchendem Heck an die Box.

Grundsätzlich konnten die 16 anwesenden Piloten sehr produktiv testen, weil es kaum Unterbrechungen gab. Kurz vor Mittag sorgte Alexander Wurz (16./Honda/+ 2,848/86 Runden) mit einem Ausritt für die erste rote Flagge, gegen 16:00 Uhr beschädigte dann Sebastian Vettel (9./Toro-Rosso-Ferrari/+ 1,003/53 Runden) sein Fahrzeug. Letzterer konnte sein Tagesprogramm wegen der notwendigen Reparaturarbeiten nicht mehr fortsetzen.

Doch zurück an die Spitze: Hinter den Top 3 nistete sich Kazuki Nakajima (Williams-Toyota/+ 0,499/93 Runden) ein, der auch heute wieder schneller war als sein Teamkollege Nico Rosberg (8./+ 0,927/125 Runden); der Rennstall aus Grove übte unter anderem Boxenstopps. Dazwischen reihten sich Nelson Piquet Jr. (Renault/+ 0,558/120 Runden), Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 0,856/94 Runden) und Mark Webber (Red-Bull-Renault/+ 0,911/113 Runden) ein.

Stau in der Boxengasse

Stau in der Boxengasse

Zu Beginn des Tages schaltete die Ampel in der Boxengasse nicht auf Grün um Zoom

Wirbel hatte es aber schon zu Beginn des Tages gegeben, als die Ampel nicht auf Grün umschaltete, weil sich noch ein Arbeiter auf der Strecke befand und die Autos zunächst von der Boxengasse wieder in die Garagen geschoben werden mussten. Später hätte sich dann Heidfeld bei einer Startübung beinahe gedreht, weil er zu euphorisch auf das Gaspedal gestiegen war, und das Üben von Boxenstopps war gleich bei mehreren Teams ein Thema.

Vom Kräfteverhältnis her können aus dem heutigen Testtag kaum neue Erkenntnisse gezogen werden: McLaren-Mercedes bleibt schnellster Verfolger von Ferrari, dahinter liegt das Mittelfeld eng beisammen - und Honda, Super Aguri und Force India fallen noch einmal recht deutlich ab. Ob sich das aber auch beim Saisonauftakt in Melbourne so präsentieren wird, bleibt abzuwarten. Im Moment wachsen den meisten Autos ja wie wild neue Flügel...