• 20.03.2009 14:10

McLaren-Mercedes geht kämpferisch in die Saison

Der Saisonauftakt für McLaren-Mercedes steht unter keinem guten Stern: Schlechte Ergebnisse bei den Testfahrten, geringe Erwartungen für Melbourne

(Motorsport-Total.com) - Wer hätte das gedacht? Gut eine Woche vor dem Start in die neue Saison der Formel 1 scheint klar zu sein, dass der amtierende Weltmeister mit stumpfen Waffen kämpfen muss. Zumindest bei den ersten Rennen des Jahres werde man nicht an der Spitze fahren können, hatte man nach mäßigen Testfahrten aus Woking und Stuttgart signalisiert. Die Frage wird sein, ob das Team dem neuen MP4-24 vielleicht doch schon bis zum Saisonauftakt mehr Speed einhauchen kann.

Titel-Bild zur News: Lewis HamiltonJerez, Circuit de Jerez

Kann Lewis Hamilton seinen Gegnern 2009 wieder das Heck zeigen?

"Es gibt keinen schöneren Ort für den Start in eine Formel -1-Saison als Australien", sagte der amtierende Weltmeister Lewis Hamilton. "Das Wetter ist fantastisch, die Anlage ist toll und die Menschen in Melbourne geben uns immer das Gefühl, herzlich willkommen zu sein. Am wichtigsten ist aber, dass alle immer mit ganz viel Enthusiasmus und vielen Erwartungen dort anreisen." Die Erwartungen im McLaren-Mercedes-Team sind jedoch nach den verpatzten Wintertests eher bescheiden.#w1#

Hamilton behält die Ruhe

"Trotz der Testfahrten ist es immer noch schwierig, eine genaue Einschätzung der Kräfteverhältnisse abzugeben", realtivierte der britische Superstar die Eindrücke. "Dies dann im Albert Park genau herauszufinden, ist immer faszinierend. Vielleicht kommt unser Team nicht mit den großen Erwartungen der Jahre 2007 und 2008 nach Melbourne, aber unsere gesamte Mannschaft arbeitet unermüdlich daran, dass wir möglichst schnell nach vorn kommen."

"Es ist ein wenig, wie nach den Ferien wieder zu Schule zu gehen." Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen fährt mit guten Erinnerungen nach Melbourne. "Im vergangenen Jahr habe ich dort ein tolles Debüt im McLaren-Mercedes-Team gefeiert", schilderte der Finne, der 2008 an gleicher Stelle auf Platz fünf fuhr und die schnellste Rennrunde markierte. "Ich mag diese Strecke gern. Dort muss man beherzt angreifen, um das Beste aus dem Auto herauszuholen. Die schnelle Kurvenkombination am Ende der Runde ist eine große Herausforderung. Wenn du die gut hinbekommst, ist das sehr befriedigend."

"Es ist ein wenig, wie nach den Ferien wieder zu Schule zu gehen", beschrieb Kovalainen das Treffen aller Teams in Melbourne. "Man trifft alle Leute wieder, tauscht Geschichten aus dem Winter aus. Ich freue mich auf die neue Saison. Alle im Team sind extrem motiviert, obwohl wir sicherlich als nicht als Favorit in das Jahr starten. Aber wir werden rund um die Uhr arbeiten, um wieder ganz nach vorn zu kommen."

Whitmarsh gibt sich kämpferisch

"Wir gehen im vollen Wissen in die Saison, dass unser technisches Paket nicht ausreichend gut ist, damit unsere Fahrer ganz an der Spitze mitkämpfen können", erklärte der neue Teamchef Martin Whitmarsh. "Man kann sich in der Formel 1 nirgends verstecken. Genau das macht es so spannend und herausfordernd. Eigentlich ist unser Team an Rennsiege und Titelkämpfe gewöhnt, aber wir gehen mit realistischen Erwartungen nach Melbourne", sagte Whitmarsh angesichts der winterlichen Enttäuschungen mit dem MP4-24.

"Es wird diesmal wohl nicht möglich sein, den Triumph von Lewis Hamilton aus dem Vorjahr zu wiederholen." Norbert Haug

"Wir sind entschlossen, uns wieder nach vorn zu kämpfen und wir werden nicht ruhen, bis wir das geschafft haben. Vor allem haben wir nicht vergessen, wie man siegt", fügte Whitmarsh kämpferisch hinzu. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug erinnerte und mahnte: "Melbourne ist die Stadt, in der McLaren-Mercedes vor zwölf Jahren seinen ersten von mittlerweile 58 Grand Prix gewonnen hat. Nach insgesamt vier Siegen dort seither wird es uns diesmal wohl nicht möglich sein, den Triumph von Lewis Hamilton aus dem Vorjahr zu wiederholen."

"Wir sind, nach unseren Testresultaten zu urteilen, beim Saisonauftakt nicht so konkurrenzfähig wie wir es vorhatten und ich erwarte demnach kein Qualifying-Ergebnis an der Spitze des Feldes", wiederholte Haug seine Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit. "Aber wir alle werden hart arbeiten, um wieder so rasch wie möglich nach vorne zu kommen und auch in Melbourne ist jeder im Team voll motiviert, alles für das bestmögliche Ergebnis zu tun."