McLaren kämpft mit starkem Graining der Reifen

McLaren hat am ersten Trainingstag in China mehr als eine Sekunde Rückstand - Jenson Button und Kevin Magnussen klagen über starkes Graining der Vorderreifen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem guten Saisonstart von McLaren zeigte die Formkurve in den vergangenen Wochen wieder bergab: zehn WM-Punkte in Malaysia und Doppelausfall in Bahrain. Nun gastiert die Formel 1 auf dem Schanghai International-Circuit in China. Seit 2004 wird auf diesem Kurs gefahren und McLaren kann bereits drei Siege auf dieser modernen Anlage aufweisen. Aktuell sind die Erfolgsaussichten allerdings trist. McLaren hatte am ersten Trainingstag über eine Sekunde Rückstand.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

McLaren evaluierte im Training kleine aerodynamische Updates Zoom

Jenson Button belegte im zweiten Freien Training mit 1,2 Sekunden Rückstand Platz acht. Teamkollege Kevin Magnussen, der zum ersten Mal in China fährt, lag als Zwölfter 1,5 Sekunden zurück. McLaren hatte am Freitag ein reichhaltiges Programm zu erledigen, denn es gab eine Reihe kleiner Updates bei der Aerodynamik. Außerdem wurde an der generellen Fahrbarkeit des MP4-29 gearbeitet.

Problematisch gestalteten sich wie bei anderen Teams auch die Vorderreifen, denn es trat bei kühlen Temperaturen Graining auf. "In Bezug auf die Fahrbarkeit haben wir das Auto seit Bahrain in mehreren Aspekten verbessert", nickt Routinier Button zufrieden. "Es gibt aber noch einige Dinge, die wir über Nacht machen können. Es gibt noch einige Fortschritte, die uns der Spitze näher bringen. Vor zwei Wochen hatten wir in Bahrain in den Trainings bei Longruns Mühe gehabt. Vielleicht läuft es hier im Training besser."

Allerdings war die Longrunpace von Button nicht berauschend, denn er war mehr als eine Sekunde langsamer als Lewis Hamilton (Mercedes). Die Reifen spielen in China außerdem wieder eine Rolle. "Beide Vorderreifen hatten heute Graining. Diese Strecke ist sehr hart zu den Vorderreifen", sagt Button. "Das trifft vor allem zu, wenn du im Verkehr steckst. Wir können bei der Abstimmung noch etwas machen, um das Graining zu verringern."


Fotos: McLaren, Großer Preis von China, Freitag


"Außerdem können wir noch einige Dinge ändern, damit die generelle Balance des Autos besser wird. Hoffentlich bekommen wir am Samstag ein klareres Bild, sollte es trocken sein." Auch sein Teamkollege Magnussen musste sich mit Graining herumschlagen: "Die erste Kurve ist hier sehr knifflig. Dort zerstörst du dir die Vorderreifen", hat der Däne bemerkt. "Ich weiß nicht warum wir hier nicht so konkurrenzfähig sind, aber die Vorderreifen bauen stark ab."

"Ich hatte noch nie so starkes Graining beim Vorderreifen." Kevin Magnussen

"Wir müssen uns das genau ansehen. Ich hatte noch nie so starkes Graining beim Vorderreifen. Es ist sehr schwierig damit umzugehen, weshalb wir die Abstimmung und ich meinen Fahrstil anpassen müssen. Für mich ist es eine neue Strecke, also muss ich mich erst einschießen. Wir versuchen es bis morgen zu lösen. Sollte es am Samstag regnen, habe ich wenigstens kein Granining beim Vorderreifen."

Teamchef Eric Boullier musste mitansehen, wie seine Chrompfeile keine Topzeiten fahren konnten. Button befand sich aber im dichten Verfolgerfeld. "Bestimmte Abschnitte dieses Kurses sind einzigartige Belastungen für die Autos, vor allem das Graining der Vorderreifen in den Kurven eins und zwei. Dazu kommt die lange Kurve, die in die Gegengerade mündet. Es ist klar, dass es einen Unterschied zwischen den Autos gibt, die die Reifen zum Arbeiten bringen und jenen, die das nicht schaffen."

Jenson Button

Graining bei den Vorderreifen bereitete McLaren am Freitag Kopfzerbrechen Zoom

"Es ist eine schwierige Balance. Wir haben es noch nicht ganz geschafft, aber es gibt Potenzial, dass wir das bis morgen aussortieren", sieht der Franzose die McLaren-Situation optimistisch. Das Wetter könnte laut Vorhersage am Samstag für Turbulenzen sorgen. Mit Button hat McLaren einen Meister der wechselnden Verhältnisse in seinen Reihen. "Es ist Regen vorhergesagt. Das macht es interessant. Das Qualifying wird dann nicht nur eine Lotterie, sondern die Teams gehen nicht mit klaren Ideen für die Abstimmung, die Strategie und die Performance ins Rennen. Das sorgt gewöhnlich immer für interessante und unvorhersehbare Rennen."

"Heute war es zwar ein schwieriger Tag, aber wir haben viele Daten, die wir genau analysieren müssen. Wie immer bin ich mir sicher, dass die Ingenieure eine exzellente Arbeit verrichten werden, damit unserer Autos im Rennen der Spitze nahe kommen können."