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  • 13.06.2019 15:56

  • von Maria Reyer, Co-Autor: Adam Cooper

McLaren in Montreal: Bremsprobleme auch bei Carlos Sainz

Carlos Sainz war knapp dran, in Kanada in die Punkte zu fahren - Am Ende wird er enttäuschter Elfter - Teamchef Seidl kann dennoch Positives mitnehmen

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz musste sich nach dem Grand Prix von Kanada ärgern. Der Spanier lag bis Rennmitte auf Punktekurs, wurde allerdings Opfer seiner Strategie und beendete das Rennen schließlich als Elfter. Das Grundübel: ein Abreißvisier im Bremsschacht, das zu einem verfrühten Boxenstopp führte.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz fährt in Kanada den längsten Stint auf dem harten Reifen Zoom

67 Runden hielt der Spanier nach einem Boxenstopp in Runde 3 auf dem harten Reifen aus. Der frühe Boxenstopp war ursprünglich nicht geplant. Allerdings lief Sainz Gefahr, dass seine Bremsen überhitzen, wenn das Abreißvisier nicht entfernt wird.

Das Team schickte ihn schließlich auf der härtesten Mischung zurück auf die Strecke. Er wurde bis Runde 45 auf Platz neun gewertet, allerdings konnten Daniil Kwjat und Lance Stroll gegen Rennende noch angreifen. Auf abgefahrenen Reifen war der McLaren-Pilot für die beiden leichte Beute. Er wurde schließlich Elfter.

"Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir nicht in die Punkte gefahren sind", ließ Sainz kurz nach dem Rennen wissen. "Wenn man sich jetzt noch einmal alles anschaut, hätte es mit dem frühen Boxenstopp fast funktioniert. Die Reifen waren am Ende allerdings total zerstört, vor allem auf der Hinterachse."

Fünf Runden hätten laut dem Spanier auf ein Top-10-Ergebnis gefehlt. Doch das Rennen wurde erst in Runde 70, und nicht 65, abgewinkt. "Das ist Racing. Mich ärgert das Endergebnis dennoch, weil wir ohne Probleme in den Punkten landen hätten sollen."

Zwar wusste er während des Rennens, dass es schwierig werden könnte auf dem harten Reifen, dennoch glaubte er an seine Chance. "Es ist eine schwierige Situation, weil du pushen musste, um den Undercut auszuführen, und viele Autos überholen."

Gleichzeitig müssen die Pirelli-Pneus aber auch bis zum Ende des Rennens halten. "Man weiß nicht, ob man pushen soll oder nicht. Gleichzeitig hatte ich hohe Bremstemperaturen und musste oft früh vom Gas gehen", verriet er. Teamkollege Lando Norris ist aufgrund eines Bremsproblems früh im Rennen ausgeschieden.


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"Ich musste also pushen, dann wieder nicht, und dann wieder schon. Am Ende hätten wir es beinahe geschafft." Mit Rang elf ist er dennoch nicht zufrieden. McLaren konnte nun zum dritten Mal in diesem Jahr keine WM-Zähler sammeln.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl hat zugegeben, dass das Team ein frustrierendes Wochenende erlebte - besonders aufgrund des Aufhängungsschadens bei Norris. "Wir hatten nun ein paar gute Sonntage", blickte er auf die vorherigen Rennen zurück.

"Mit verschiedenen Zwischenfällen an beiden Autos haben wir es leider nicht geschafft, um Punkte zu kämpfen, denn was die Pace betrifft, wäre es durchaus möglich gewesen", ist er überzeugt. "Carlos hatte ein Abreißvisier im Bremsschacht, wir mussten ihn früh reinholen, das säubern und ihn auf dem harten Reifen wieder rausschicken."

"Da ging es dann nur noch ums Überleben", so der Deutsche. "Leider sind die Reifen in den letzten fünf Runden eingebrochen. Ich denke, er hat einen großartigen Job gemacht, indem er solange wie möglich dranblieb. Aber er hätte nichts anders machen können. Da war nichts übrig auf den Reifen."


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Auch Seidl sprach nach dem Rennen von Enttäuschung, immerhin standen Norris und Sainz auf den Startplätzen acht und elf. "Es ist enttäuschend, mit null Punkten abzureisen. Wir müssen unseren Fokus jetzt auf das kommende Rennen in Frankreich legen und versuchen, wieder mit beiden Autos ins Q3 zu kommen."

Das sei ermutigend gewesen in Montreal. Sainz erhielt eine Strafe und wäre ursprünglich von Rang neun gestartet. "Es scheint, als mag unser Auto Strecken mit langen Geraden."

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