• 14.03.2010 10:44

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

McLaren-Fahrer geben sich nicht geschlagen

Jenson Button ist mit seinem ersten McLaren-Qualifying unzufrieden, im Rennen wollen er und Lewis Hamilton aber erneut angreifen

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button hatte sich von seiner McLaren-Premiere sicher mehr erwartet als den achten Startplatz, aber das Team übte keine Kritik am amtierenden Weltmeister, obwohl er um fast eine halbe Sekunde langsamer war als Lewis Hamilton: "Beide Fahrer haben einen guten Job gemacht", meinte Teamchef Martin Whitmarsh unmittelbar nach der Session.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button hatte sich mehr vorgenommen als den achten Startplatz

Doch Button sieht das viel selbstkritischer: "Wenn Martin sagt, dass ich gut gefahren bin, dann ist das nett, aber ich selbst war ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht", gibt der Neuzugang zu Protokoll und erklärt: "Ich hatte Probleme mit der Balance und wollte sicher nicht Achter werden, aber das Gute ist, dass wir ein gutes Auto für mehr Benzin haben. Da passt das Gefühl und daher glaube ich, dass es ein sehr spannendes Rennen wird."#w1#

Bessere Pace im Rennen?

Zwei Faktoren sprechen für die britischen Silberpfeile: erstens die Tatsache, dass die Pace auf den Longruns im Winter sehr ermutigend war - nur Ferrari war auf lange Distanzen noch schneller unterwegs. Zweitens die innovative Aerodynamik, die es dem Fahrer mittels Kniebewegung erlaubt, auf den Geraden um fünf bis zehn km/h mehr Topspeed zu generieren. Das könnte gerade beim Überholen oder nicht überholt werden ein Vorteil sein.

¿pbvin|512|2513||0|1pb¿"Der Abstand ist schon groß", sagt Button. "Red Bull hat es heute sehr gut auf den Punkt gebracht und Sebastians Runde war sehr gut. Eine Sekunde ist ein großes Stück, aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der Abstand im Rennen genauso groß sein wird. Eine Sekunde ist nicht die Realität. Mit mehr Benzin im Tank wird es anders aussehen. Ich muss aber schon zugeben, dass ich überrascht bin."

"Mark Webber hat mir gestern schon gesagt, dass sie im Qualifying sehr stark sein werden, aber für das Rennen war er sich weniger sicher", fährt der 30-Jährige fort. "Vom Ferrari wussten wir, dass sie schnell sein werden. Felipes Zeit erstaunt mich, aber wir haben auch noch Pace im Auto. Ich war in Q3 einigermaßen zufrieden, aber wir mussten davor ein bisschen herumspielen, um etwas für das Rennen zu ändern."

Button rechnet mit spannendem Start

"Es wird eine heiße erste Kurve, aber es haben alle ungefähr gleich viel Benzin an Bord. Dass wir alle schwerer sind, macht aber keinen Unterschied. Es ist ja auch irgendwie eine Chance. Lewis und ich stehen innen, was nicht die saubere Linie ist, aber wir wollen das Beste daraus machen", meint Button, der das Rennen eher taktisch angehen will, denn: "Wichtig ist hier, die Reifen zu schonen, aber auch das Auto und die Bremsen."

"Recht glücklich" zeigte sich Hamilton: "Natürlich ist ein vierter Platz nicht das, wo wir hinwollen, aber das ist mal ein solider Beginn", zieht er Zwischenbilanz. "In Q3 zu kommen und dann auch noch Vierter zu werden, hat mich sogar fast überrascht. Aber es ist eine lange Saison und es liegt noch viel Arbeit vor uns. Die müssen wir Schritt für Schritt machen. Zumindest ist der Anfang viel besser als im Vorjahr, als wir zwei Sekunden weg waren."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Bahrain, Samstag


Hamilton hadert auch nicht mit dem neuen Streckenabschnitt, obwohl McLaren gerade die Bodenwellen in Kurve sechs schmerzen: "Ich sehe das nicht negativ. Der neue Abschnitt ist eine Herausforderung für die Teams", erklärt der 25-Jährige. "Es hat dort viele Bodenwellen, womit einige besser zurechtkommen als andere. Red Bull scheint das zum Beispiel nichts auszumachen. Da müssen wir noch ein bisschen am Setup arbeiten."