• 22.11.2013 20:26

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

McLaren fährt im Nassen und tappt im Dunkeln

Jenson Button und Sergio Perez können nach dem ersten Trainingstag in Sao Paulo nicht einschätzen, wo McLaren steht, sehen aber Chancen im Regen

(Motorsport-Total.com) - Wenn das Trainingsergebnis kaum Aussagekraft hat: Die beiden McLaren-Piloten Jenson Button und Sergio Perez fühlen sich nach den beiden ersten Trainingseinheiten zum Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo nicht schlauer als vorher. Vielmehr haben die beiden Formel-1-Fahrer den Eindruck, nur sie seien in den insgesamt drei Trainingsstunden mit viel Sprit unterwegs gewesen. Und was heißt das?

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Regen bringt Segen? McLaren rechnet sich in Brasilien nur im Nassen einiges aus Zoom

Button, mit Platz vier im Tagesklassement bester McLaren-Vertreter, gibt die Antwort: "Wir wissen einfach nicht, wo wir stehen." Rein nach der Rundenzeit etwa sechs Zehntel hinter Nico Rosberg (Mercedes), der gleich in beiden Einheiten die Bestzeit markiert hat. Ansonsten tut sich Button sehr schwer damit, eine Hackordnung zu erkennen: "Wir waren wohl die einzigen mit viel Sprit an Bord."

Sein Teamkollege Perez zeigt sich ebenfalls zurückhaltend. "Insgesamt sind wir ja nur wenige gefahren. Und wenn wir draußen waren, dann bei anderen Bedingungen als die Konkurrenz", so der Mexikaner. Er glaubt: "Am Samstag werden wir etwas klarer sehen." Doch während Button das Auto als "okay" für eine schnelle Runde empfindet, hatte Perez noch größere Schwierigkeiten im McLaren.

McLaren nur im Nassen eine Macht?

"Insgesamt bin ich nicht sehr zufrieden mit dem Fahrzeug", erklärt er. "Immerhin haben wir ein paar Sachen gelernt, weil wir diverse Veränderungen vornehmen mussten. Hoffentlich geht es am Samstag schon besser, sofern wir dann auf die gleichen Bedingungen treffen. Im Qualifying soll es ja nass sein. So heißt es zumindest", meint Perez und fügt hinzu: "Für das Rennen stehen die Chancen bei 50:50."

"Hier in Sao Paulo weißt du eben nie", sagt er. Im Zweifelsfall würde er sich jedoch anhaltendes Regenwetter wünschen, um beim Saisonabschluss der Formel 1 gute Chancen auf Punkte zu haben. "Im Trockenen wissen wir, wo wir uns einsortieren müssen. Im Nassen können wir aber ein richtig starkes Rennen hinlegen", meint Perez. Auch, weil McLaren intensiv am Reifenvergleich gearbeitet hat.


Fotostrecke: Formcheck: GP Brasilien

"Wir sind am Morgen sehr viel gefahren, weil wir es für konstante Bedingungen für die Intermediates hielten. Dabei konnten wir einige nützliche Informationen zusammentragen", berichtet Button. "Am Nachmittag haben wir dann gewartet, bis die Bedingungen so weit waren, dass wir einen direkten Vergleich absolvieren konnten, nachdem wir ein paar Veränderungen vorgenommen hatten."

"Es wäre nur schön, wenn wir mehr Reifen zur Verfügung hätten. Das ist leider nicht der Fall. Außerdem ist es unheimlich rutschig", sagt der Ex-Champion, dessen Teamkollege nach zwei Sessions als Tagessiebter abgewinkt wurde. "Wir haben aber selbst auf den Geraden Aquaplaning. Und das bei Höchstgeschwindigkeit. Das ist schon sehr ungewöhnlich bei einem Formel-1-Auto."