McLaren: Einer will vor, einer nicht zurück

Kevin Magnussen ist mit seinem Auftritt in Spielberg zufrieden, während Jenson Button seine Hoffnungen in den morgigen Tag setzt

(Motorsport-Total.com) - Die Konkurrenz hat gepatzt, doch so richtig konnte McLaren kein Kapital daraus schlagen. Zwar ist der sechste Platz von Kevin Magnussen aller Ehren wert, doch Jenson Button blieb als Zwölfter wieder einmal in Q2 hängen und rückte durch die Strafversetzung von Sergio Perez noch einen Rang nach vorne.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Kevin Magnussen holte mit Rang sechs fast das Optimum aus seinem McLaren Zoom

Doch der Brite ging mit einem Handicap ins Qualifying: Im dritten Freien Training am Morgen konnte er nur vier Runden drehen. "Ohne Übung mit der Qualifying-Spezifikation ist es immer ein wenig schwierig", zuckt er deswegen mit den Schultern. "Das Qualifying war okay, auch wenn es schwierig war, die optimale Balance für den Kurs zu finden. Wir haben es im Vergleich zu gestern ein wenig geändert, aber wir mussten für das Qualifying auf gestern aufbauen."

"In Q2 sah es gut aus, ich hatte ein Auto, das fünf Sekunden vor mir lag, und er hat sich dann in Kurve eins, zwei und drei verbremst - und schon war ich dran. Er ist rübergezogen, aber hat mir die ersten Sektoren versaut. Platz elf für morgen ist nicht so schlecht, von knapp außerhalb der Top 10 wurden einige gute Ergebnisse erzielt. Wir können die Reifen aussuchen und können uns vermutlich auch eher die Zahl der Boxenstopps aussuchen als die vor uns", macht er sich Mut.

Dass Williams der Konkurrenz von Mercedes ein Schnippchen schlagen konnte, freut ihn, ärgert ihn aber auch ein wenig: "Es ist schön für den Sport, dass mal ein Team vorne steht, dass nicht Mercedes heißt - auch wenn ich mir wünschen würde, dass es kein Team wäre, das mit uns in der WM kämpft", lacht er. Für morgen erwartet der Weltmeister von 2009 aber wieder die übliche Reihenfolge - mit einem spannenden Kampf dahinter. Vielleicht mit McLaren.

Teamkollege Kevin Magnussen hingegen freut sich über seine gelungene Performance vom heutigen Tage: "Langsam wird es besser, und das freut mich. An diesem Wochenende läuft das Auto etwas besser, und wenn wir das beibehalten können, dann wäre das gut", erklärt er im Anschluss an das Training. Möglich sei der fünfte Platz gewesen, doch ein kleiner Fehler in der letzten Kurve habe dies vereitelt.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Österreich, Samstag


Doch davon will sich der Däne nicht herunterziehen lassen. Er schaut bereits auf den morgigen Tag, an dem es gilt, das gute Ergebnis zu halten - auch wenn das schwierig werden könnte. "Ich bin nicht sicher, ob unsere Pace im Rennen so stark wie im Qualifying sein wird. Aber wir können das Positive daraus ziehen, dass wir uns verbessern, und dass sich das Auto mit jedem Tag auf der Strecke besser anfühlt. Natürlich geben wir unser Bestes, um morgen einen Eindruck zu machen - je größer, desto besser."

Eventuell kommt dem Rookie die Erfahrung aus den Vorjahren zugute - so seltsam es klingen mag. Doch während die Formel-1-Kollegen zum ersten Mal seit elf Jahren wieder in der Steiermark unterwegs sind, war Magnussen erst im vergangenen Jahr an Ort und Stelle zu Gast - in der Renault-World-Serie. Doch ob er daraus wirklich einen Vorteil ziehen kann, da ist sich der McLaren-Pilot nicht sicher.

Jenson Button

Jenson Buttons Leistung hat sich heute noch ein wenig versteckt Zoom

"Es ist immer gut an eine Strecke zu kommen, die man kennt", sagt er. "Bereits ein Rennen hier gefahren zu haben, hilft, aber ich bin auch in Australien gut gewesen, obwohl ich die Strecke nicht kannte", erklärt er. "Den großen Unterschied macht es nicht." Doch warum lief es dann so gut? "Ich denke, die Strecke liegt mir und sie passt zum Auto. Darum sehen wir stärker aus." Bleibt für ihn zu hoffen, dass es auch morgen zu einem guten Ergebnis reicht. In der Formel Renault 3.5 wurde er immerhin zweimal Dritter.