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Mayländer: Schwierige Aufgabe für einen so jungen Mann
Der Safety Car-Fahrer der Formel 1 über seinen Job, das Qualifying-Ergebnis, das schwache Abschneiden von Ferrari und Formel-1-Neuling Nico Rosberg
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Bernd Mayländer, du bist bekannt als der Mann, der manchmal das Formel-1-Feld anführt. Wie groß ist für dich der Druck als Safety Car-Fahrer der Formel 1, wenn etwas passiert und du dann das Feld hinter dir halten musst?"
Mayländer: "Grundsätzlich ist der Druck immer gleich groß. Man fährt mit dem Wissen auf die Strecke, dass etwas passiert ist oder es herrschen Bedingungen auf der Rennstrecke, die es notwendig machen, dass das Safety Car auf die Strecke fährt."

© DaimlerChrysler
Bernd Mayländer ist der Safety Car-Fahrer in der Formel 1
Es ist halt mein Job, ich werde das Rennen nie gewinnen können. Ich werde aber immer in der führenden Position sein, das ist aber Druck genug. Meine Aufgabe ist es, das Feld sicher um die Rennstrecke zu bringen."#w1#
Frage: "Fasse mal bitte die ersten beiden Rennen der Saison aus deiner Sicht zusammen..."
Mayländer: "Aus der Sicht des Safety Car-Fahrers ist es sicherlich sehr angenehm, wenn nichts passiert. Aus der Sicht des Experten muss ich sagen, dass das neue Reglement sicherlich sehr gut ankommt, sowohl bei den Zuschauern wie bei mir auch. In diesem Fall bin ich auch ein Zuschauer. Ich finde, es hat sehr gute Resultate hervorgebracht. Mir persönlich gefällt vor allem das neue Qualifying sehr gut, wo wirklich 60 Minuten Spannung pur drinsteckt."
Frage: "Was hältst du vom Ergebnis des Qualifyings? Button, der noch nie ein Rennen gewonnen hat, auf der Pole Position und Michael Schumacher auf dem zehnten Rang?"
Mayländer: "Das Ergebnis überrascht mich letztendlich nicht. Die Favoriten sind ja vorne mit dabei. Button hat man am Freitag vielleicht noch nicht ganz vorne gesehen, aber das Ganze wird sich im Rennen sicherlich noch aussortieren. Man weiß ja noch nicht, wer wie viel Sprit an Bord hat. Es wird sich wieder sortieren und schlussendlich werden wir wieder ein ähnliches Resultat haben. Aber der Motorsport, speziell das Wetter hält in Melbourne noch jede Menge Überraschungen bereit."
Frage: "Michael Schumacher sagt, dass Ferrari nicht schnell genug ist, und dass man das Problem finden muss, wenn man im Rennen mitfahren möchte. Wie kann das sein, dass man im Training vorne dabei ist und dann im Qualifying - wenn es darauf ankommt - dann nicht mehr?"
Mayländer: "Für mich als Außenstehenden ist das sicherlich schwierig, das genau zu sehen. Heute Morgen im Freien Training hat man auch gesehen, dass sie nicht optimal unterwegs waren."
"Über die Renndistanz gesehen kann Ferrari sicherlich noch einiges gutmachen, speziell mit Michael Schumacher. Letztendlich wird es ihm reichen, unter die ersten fünf oder sechs zu kommen, was in seiner Position ganz wichtig ist, um den Kontakt an die Spitze nicht zu verlieren und Punkte zu holen. Nur muss er aufpassen, dass er nicht wie im letzten Jahr zu weit von Alonso wegkommt."
Frage: "Ist Renault für dich das Team, das es zu schlagen gilt?"
Mayländer: "Definitiv in diesem Jahr wieder, ja. Am nächsten ist McLaren dran. Mit ein bisschen Glück denke ich, dass die Lücke nicht mehr so groß sein wird wie im letzten Jahr, speziell Kimi Räikkönen auf Fernando Alonso. So gesehen glaube ich, dass diese beiden den WM-Titel unter sich ausmachen werden, wenn denn nicht ein anderes Team noch extrem aufschließen kann. Aber man muss von dem ausgehen, was man derzeit hat."
Frage: "Vielleicht noch ein Satz zum Überraschungsmann der Formel 1, Nico Rosberg..."
Mayländer: "In Melbourne tut er sich sehr schwer, er kennt die Strecke gar nicht. Es ist im Rennkalender auch keine permanente Rennstrecke. Hier sind die Mauern doch viel näher an der Strecke als in Bahrain oder in Malaysia. Das hat er schon so ein bisschen zu spüren bekommen."
"Zudem hat er heute im Qualifying etwas Pech gehabt mit dem Wetter. Für einen jungen Mann sind das viele schwierige Aufgaben, er hat es aber ganz gut hinbekommen. Es ist das Wichtigste, morgen das Rennen zu beenden. Wenn ihm das so gelingt wie beim vorletzten Rennen, dann glaube ich schon, dass er in die Punkte fahren kann."

