Max Verstappen: Möchte, dass Sim-Racer in echten Motorsport aufsteigen können

Sim-Racing senkt Einstiegshürden in den Motorsport - Max Verstappen wünscht sich Karriereleiter für talentierte Sim-Racer

(Motorsport-Total.com) - "Nein, ich sehe es nicht als Spiel", sagt Formel-1-Weltmeister Max Verstappen über den Motorsport in der virtuellen Welt. Sim-Racing wird immer beliebter und dank authentischer Simulationen wie iRacing, Assetto Corsa, Race Room oder rFactor rückt das virtuelle Rennfahren immer näher an die Realität heran. Der Red-Bull-Pilot wünscht sich eine Karriereleiter für Sim-Racer, die sich in der virtuellen Welt bewähren.

Titel-Bild zur News: F1 2023

Sim-Racing: Eine neue Möglichkeit, um im Motorsport Karriere zu machen? Zoom

Der Einstieg in den echten Motorsport ist teuer. Allein im Kartsport können schnell über 100.000 Euro pro Saison zusammenkommen. Viele junge Talente haben daher keine Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen, wenn das Geld nicht von zu Hause mitgebracht wird oder ein großer Sponsor bereitsteht.

Hier setzt Sim-Racing an, denn die Investitionen in der virtuellen Welt sind deutlich geringer als im realen Motorsport. Ein leistungsfähiger PC, eine Konsole und ein Lenkrad mit Pedalen reichen aus, um in der virtuellen Welt Gas zu geben. Ein weiterer Vorteil: Benzin und Reifen kosten kein Geld und auch Crashs belasten den Geldbeutel nicht.

Verstappen betreibt eigenes Team

Professionelle Lenkräder und Pedale kosten zwar mittlerweile mehrere tausend Euro, und auch ein leistungsfähiger Computer kann schnell einige tausend Euro verschlingen, aber selbst inklusive Rigs ist der virtuelle Motorsport deutlich günstiger als in der Realität. Dank der ausgefeilten Simulationen auf dem Markt kommt das Fahrgefühl mit den lizenzierten Autos mittlerweile dem echten sehr nahe.

Verstappen ist selbst begeisterter Sim-Racer und hat große Pläne: "Ich habe mein eigenes Team und wenn ich sehe, wie viel Vorbereitung wir vor einem Rennen investieren, dann finde ich das sehr professionell. Es ist schwer zu erklären, aber es passiert viel. Ich glaube, dass es Sim-Racer in den echten Motorsport schaffen können."

Verstappen arbeitet selbst an diesen Möglichkeiten, denn er möchte es talentierten Sim-Racern ermöglichen, echte Rennwagen auf einer echten Rennstrecke zu bewegen. "Das wird eine interessante Zeit. Natürlich gibt es immer Dinge, die man besser machen kann, realistischer eben. Es wird nie perfekt sein. Aber es ist trotzdem interessant zu sehen, was in den nächsten Jahren kommt und was möglich ist."

Sim-Racing als Karriereleiter

Max Verstappen

Verstappen ist ein großer Fan von Sim-Racing und möchte Möglichkeiten schaffen Zoom

Verstappen ist sich sicher: Sim-Racing wird ein neuer Karrierezweig für Rennfahrer sein. "Es werden sich Möglichkeiten auftun, es in den echten Motorsport zu schaffen", so der Niederländer, der für Red Bull in der Königsklasse an den Start geht. "Ich sage nicht, dass es in die Formel 1 geht, aber es gibt mehr als die Formel 1. Es sind aufregende Zeiten."

Es gibt bereits Beispiele im Motorsport, die zeigen, dass es Sim-Racer in der realen Welt zu etwas bringen können. Daytona 500-Sieger und Xfinity-Champion William Byron wagte erst mit 15 Jahren den Schritt von iRacing in die Realität und gehört 2024 zu den Titelanwärtern in der NASCAR-Serie. Tim Heinemann hat es über Simracing bis in die DTM geschafft.

Es gibt aber auch Kritik an Sim-Racern, weil sie nach Meinung der Kritiker den Bezug zur Realität verlieren. In der Realität kann man das Auto nicht einfach zurücksetzen und Fehler können fatale Folgen haben. Außerdem fehlt beim Sim-Racing das so genannte "Popometer", also das Gefühl für das Auto und wie es sich verhält. Sim-Racer bekommen nur über das Lenkrad und die Geräusche ein Feedback.

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