Max Verstappen: Fehler in Kurve 4 spielt nach "Megarunde" keine Rolle

Seinen zweiten Q3-Run musste Max Verstappen nach einem Fehler in Kurve 4 abbrechen, doch nach einer "Megarunde" zuvor war die Pole nicht in Gefahr

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen steht vor dem Gewinn seiner dritten Weltmeisterschaft in der Formel 1. Schon am morgigen Samstag kann der Niederländer im Sprint den Titel klarmachen, sodass seine Poleposition im heutigen Qualifying schon gar keine Hilfe mehr sein könnte. Denn wenn er sich am Sonntag als Erster in die Startaufstellung einreiht, könnte er schon Weltmeister sein.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen (Red Bull) jubelt über die Pole beim Formel-1-Rennen in Katar 2023

Wer sonst: Max Verstappen jubelt über die Pole in Katar Zoom

Doch den ersten Platz im Qualifying von Katar nimmt der Red-Bull-Pilot natürlich auch gerne mit. Die holte sich Verstappen wieder einmal recht souverän: 0,441 Sekunden Vorsprung hatte er am Ende auf den Zweitplatzierten George Russell (Mercedes), der aber von einer gestrichenen Runde von Lando Norris profitierte.

Auch Verstappen wurde Opfer einer Übertretung der Streckenbegrenzung und brach daraufhin seinen zweiten Q3-Run ab. Doch da hatte er längst schon eine Runde erzielt, die für die Poleposition ausreichend war.

"Glücklicherweise war der erste Run eine so Megarunde", schwärmt Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei Sky und sagt, dass vor allem der erste Sektor der Schlüssel war. "Allein in der ersten Kurve hat er den anderen den Zahn gezogen", sagt er. Denn schon danach hatte er knapp zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf die Konkurrenz.

30,791 Sekunden benötigte Verstappen für den ersten Sektor - klare Bestzeit. Denn nur die beiden McLarens konnten in diesem Abschnitt ebenfalls unter 31 Sekunden bleiben - aber das nur hauchzart und auf einer Runde, die gestrichen wurde.

"Mein erster Q3-Run war gut. Ich war zufrieden mit der Balance des Autos, wenn man die Bedingungen bedenkt", sagt Verstappen. Denn die seien laut ihm für alle schwierig gewesen.

"Mit dem neuen Asphalt gab es nicht viel Grip. Und sobald du etwas mehr Speed mit in die Kurve nehmen wolltest, ist das Heck ausgebrochen", schildert er. "Und das hat es sehr schwierig gemacht, das Limit im Qualifying Run für Run zu finden. Denn du willst sehen, wie sehr sich die Strecke verbessert, aber du darfst es nicht übertreiben."

Fehler in Kurve 4

Das tat er aber dann in seinem zweiten Run. "Er hat dann versucht, in der nächsten Runde noch ein wenig mehr herauszuholen", sagt Horner. Doch dabei machte Verstappen einen Fehler und kam in Kurve 4 zu weit raus, sodass er seine Runde abbrechen musste.

"Ich habe einfach versucht, ein wenig mehr Speed mit in die Kurve zu nehmen, und ich konnte es nicht halten", erzählt der Weltmeister. "Ich wusste ja, dass ich schon eine gute Runde habe, also habe ich versucht, ein wenig mehr zu pushen und alles reinzuwerfen. Aber der Asphalt lässt dich nicht das kleine Bisschen mehr pushen."

"Sobald du es etwas übertreibst, bricht das Auto aus. Du kannst es nicht korrigieren. Das ist schade, aber kein großes Problem."


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Ob er seine Zeit noch einmal verbessert hätte, weiß er nicht. "Ich bin ja nur bis Kurve 4 gekommen", zuckt er mit den Schultern. Aber er geht davon aus, weil die Strecke mit jedem Run immer schneller wurde.

Auch das war für ihn vor der Session eine Schwierigkeit. Denn die Piloten hatten nur ein Training, um sich auf das Qualifying vorzubereiten. Und weil das auch noch im Hellen stattfand, war die Qualifikation für alle ein kleines Rätsel.

"Das Training war okay, aber es ging nur darum, ein paar Dinge feinzutunen und zu schauen, was die Strecke macht. Ich hatte keine Ahnung, wie sehr sie sich verbessern würde", sagt Verstappen.

Marko: Max sehr relaxt vor Titelgewinn

Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko sagt bei Sky, dass Red Bull nach dem Training ein paar Veränderungen am Auto vorgenommen hatte, die aber "nicht massiv" ausgefallen sein sollen. "Hier ist das Fenster relativ klein, in dem das Ganze sich bewegt", meint er. "Aber das ist optimal gelungen."

Zwar klagte Verstappen darüber, dass sich sein Auto durch die wechselnden Windverhältnisse etwas instabil angefühlt habe, trotzdem reichte es für ihn zur souveränen Pole.


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Und die könnte er am Sonntag schon als dreimaliger Weltmeister einnehmen, wenn er am Samstag drei Punkte holt. "Sehr relaxt" diesbezüglich sei der Niederländer laut Aussage von Marko.

"Ich glaube, der WM-Titel ist nicht zu verhindern und er geht das wie üblich an", so der Österreicher. "Er will beide Rennen gewinnen. Und ich finde, auch nach dieser Saison ist das die richtige Herangehensweise."

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