Massa: "Will Ziele von Ferrari und Fernando umsetzen"

Wie Felipe Massa seinem Teamkollegen nach den Ohrfeigen von Singapur und Suzuka helfen will und warum der Kurs in Yeongam dem F10 liegen sollte

(Motorsport-Total.com) - Es ist der Alptraum des Felipe Massa: Zu Saisonbeginn freute man sich über sein Comeback nach dem Horrorcrash, dann wurde er von Teamkollegen Fernando Alonso vorgeführt und nun soll er eben diesem helfen, um mit "seinem" Team Weltmeister zu werden. Die Moral des Brasilianers ist am Boden - ein Beweis dafür war das desaströse Wochenende in Suzuka.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Kann sich Felipe Massa in Yeongam aus seinem Saisontief befreien?

Um wieder Kraft zu tanken, gönnte sich Massa eine Woche in seiner Heimat Brasilien. Er stellt klar: "Die letzten drei Rennen werden für mich sehr wichtig sein - auch auf einer persönlichen Ebene, denn ich will mich nach den enttäuschenden Rennen in Japan und Singapur wieder zurückkämpfen." Viel wichtiger - sagt er zumindest - sei aber das Team: "Ich werde versuchen, so viele Punkte wie möglich heimzubringen, um der Scuderia in beiden Titelkämpfen zu helfen."

Schon vor dem Japan-Wochenende war klar: Suzuka ist keine Ferrari-Strecke. Doch wie sieht es nun in Südkorea aus, Felipe? "Ich habe den neuen Kurs im Simulator erlebt und der erste Eindruck ist, dass es eine sehr lange Strecke ist - das ist auch der Grund, warum die Renndistanz nur zwei Runden länger ist als beim Grand Prix von Japan. Es gibt eine sehr lange Gerade und eine Mischung aus schnellen und langsamen Kurven. Aus diesem Grund müssen wir darauf achten, dass der F10 effizient läuft, als einen guten Topspeed für die lange Gerade liefert, aber auch viel Abtrieb generiert."

Yeongam eine Mischung aus Schanghai und Bahrain?

Massa stellt einen interessanten Vergleich auf: "Diese Charakteristik bedeutet, dass man eine Ähnlichkeit mit dem Kurs in Schanghai vermuten kann - auch wenn es Abschnitte gibt, wo man vor langsamen Kurven hart bremsen muss, was wieder eher an Bahrain erinnert."Zur Erinnerung: Auf beiden Strecken lief der F10 ganz ordentlich, in Bahrain holte Alonso sogar den Sieg. Gerade die Stabilität in harten Bremszonen und die Traktion in langsamen Kurven gelten als Stärken des roten Boliden.

"Wird die Strecke dem F10 liegen?", fragt Massa - und antwortet selbst: "Also, abgesehen von ein paar Rennen, wo Red Bull auf und davon war, war Ferrari auf fast allen Kursen konkurrenzfähig und es gibt keinen Hinweis darauf, dass das diesmal anders sein sollte. Wir haben dieses Jahr gesehen, wie wichtig es ist, dass bereits beim Freitag-Training alles funktioniert und man das Programm ohne technische Probleme absolviert."

Doch diesmal kommt eine weitere Komponente hinzu: Der Kurs in Yeongam ist für alle Teams komplettes Neuland. "Bei unseren ersten Versuchen am Freitag werden wir erfahren, wie exakt unsere Simulationsarbeiten in der Fabrik wirklich waren. Dann werden wir auch herausfinden, wieviel Grip uns die Streckenoberfläche bietet. So etwas weiß man immer erst, wenn das Auto tatsächlich am Asphalt steht."

Wie Massa Alonso helfen will

Doch was erwartet sich Massa von der Premiere in Südkorea? "Wir müssen das Qualifying ordentlich hinbekommen", kennt er nach den Enttäuschungen von Singapur und Japan den Schlüssel zu einem guten Rennwochenende. "Beim Rennen will ich mitten im WM-Kampf dabei sein und mit den Fahrern kämpfen, die den Titel jagen - das ist das beste, was ich tun kann um die Ziele von Ferrari und Fernando umzusetzen", gibt sich der Brasilianer einmal mehr mannschaftsdienlich.

Dennoch steht auch für ihn noch ein Saisonhighlight bevor: "Ich würde gerne mit einem guten Resultat in der Tasche nach São Paulo zu meinem Heimrennen kommen." Doch jetzt gilt der volle Fokus dem Rennen in Südkorea: "Ich bin schon sehr gespannt, denn es macht mir immer Spaß, neue Plätze zu erkunden, auch wenn dir die Formel 1 wenig Zeit für Tourismus erlaubt. Ich hoffe auf viele Zuschauer und würde mir wünschen, dass wir beim Debüt für eine gute Show liefern. Jeder im Team, in der Fabrik und an der Rennstrecke ist bis in die Haarspitzen für die Herausforderung der letzten drei Rennen motiviert und auch ich werde mein bestes geben."