• 25.03.2002 09:47

  • von Fabian Hust

Massa will sich für größere Aufgaben empfehlen

Felipe Massa will sein Crash-Image aus dem Winter abschütteln und sich für ein Cockpit bei einem Top-Team empfehlen

(Motorsport-Total.com) - Als Kimi Räikkönen zu McLaren-Mercedes wechselte, da entschied sich Peter Sauber, möglichst wieder auf einen jungen Fahrer zu setzen und fand mit Felipe Massa einen probaten Ersatz. Bei den Wintertests jedoch wurde dem Schweizer schnell klar, dass das Risiko bei "Felipe größere als bei Kimi" ist. Der Brasilianer fand sich einfach zu oft neben der Strecke wieder, doch er zeigte, dass er über viel Talent verfügt. Die Rundenzeiten beeindruckten den Teamchef und so sollte Massa in dieser Saison seine Chance erhalten.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Massa hat in Australien/Malaysia gezeigt, dass er auch fehlerfrei fahren kann

In seinem Heimatland Brasilien macht man sich Hoffnungen, dass Felipe Massa in die Fußstapfen von Ayrton Senna treten kann, nachdem Rubens Barrichello lange Zeit an genau diesem Druck gescheitert war. Zwar stählt Massa seinen Körper unter Aufsicht von Sennas ehemaligem Fitnesstrainer, doch der Volksheld ist für Massa zu weit entfernt: "Klar ist Senna für jeden ein Vorbild, aber ich war zu junge, als er starb", wird Massa von 'Reuters' zitiert. "Ich habe Michael mehr beobachtet als Senna. Ich denke, dass Michael der beste Fahrer der Welt ist. Er ist einfach unglaublich."

Felipe Massa musste wie einst Michael Schumacher auf die Unterstützung seines Vaters hoffen, der eine kleine Stoßstangenfabrik besitzt. "Er ist nicht reich", erzählt Massa und so musste der heute 20-Jährige schnell selbstständig werden: "Als ich nach Europa kam, um dort an der Formel Renault teilzunehmen, da konnte ich in der Italienischen Meisterschaft nur sechs Rennen fahren, denn mehr gab mein Budget nicht her", erinnert sich der Paulista. "Die Meisterschaft besteht aus zehn Rennen und ich gewann die ersten beiden Rennen. Dann half mir das Team, alle Rennen zu fahren und auch den Titel zu gewinnen."

Der Fußballfan möchte nun versuchen, sich ebenso für ein Top-Team zu empfehlen wie dies Kimi Räikkönen tat. Die Spatzen pfeifen es schon lange von den Dächern: Wenn der Sauber-Pilot überzeugt, kann er jederzeit von Ferrari übernommen werden. Teamchef Peter Sauber bestätigt, dass er Massa eventuell nur ein Jahr behalten kann. Das offensichtliche Talent und seine Freundschaftlichkeit (er sendete an Weihnachten der gesamten Mannschaft eine Weihnachtskarte) würde den Weggang wohl noch schmerzhafter gestalten als beim kühlen Räikkönen.

Nun hat es sich Felipe Massa zum Ziel gesetzt, den Formel-1-Tross vergessen zu lassen, dass er im Winter viel zu oft im Kiesbett feststeckte: "Damals machte man Witze über mich, dass man vielleicht die Stoßstangen meines Vaters an mein Auto montieren sollte. Das Problem war, dass ich so heiß darauf war, allen zu zeigen, wie schnell ich bin, dass ich mein Limit überschritt. Ich habe mich selbst zu sehr unter Druck gesetzt."