• 30.08.2005 11:56

  • von Fabian Hust

Massa von Bridgestone-Reifen wenig angetan

Felipe Massa hatte letzte Woche in Monza die seltene Chance, auf einer Strecke binnen einer Woche zwei Reifenfabrikate zu testen

(Motorsport-Total.com) - Michelin-Sportdirektor Pierre Dupasquier knurrte, weil Ferraris zukünftiger Stammfahrer Felipe Massa vergangene Woche erst zwei Tage in Monza im Bridgestone-bereiften Ferrari testete und anschließend in den Sauber zurückkehrte, der auf Michelin-Gummis rollt. Verhindern konnten die Franzosen diesen Test nicht, bei dem Ferrari und Bridgestone natürlich ein paar interessante Informationen über den Reifen der Konkurrenz erfahren konnten, der auf den meisten Gebieten derzeit der Maßstab ist.

Titel-Bild zur News: Luca Badoer

Luca Badoer konnte den F2005 gerade noch unter Kontrolle bringen

In schnellen Kurven sind die Reifen nach Angabe des Brasilianers in Ordnung, was auch kein Wunder ist, denn das ist aufgrund der steifen Flanke der Pneus die Stärke der japanischen Walzen. "Aber beim Bremsen, in langsamen Kurven und beim Herausbeschleunigen, wenn Traktion gefragt ist, sind die Michelin besser", so der 24-Jährige gegenüber der 'motorsport aktuell'.#w1#

Die Reifentests liefen bei Bridgestone auf dem italienischen Kurs nicht ideal. Testfahrer Luca Badoer platzte bei hohem Tempo der linke Hinterreifen, die entsprechende Reifenversion wurde zurückgezogen. Den Anschluss an die Konkurrenz scheinen die Japaner auch nicht auf der schnellen Strecke zu finden, wo es kaum langsame Passagen gibt.

Immerhin wird man in Monza wieder mit jener neuen Reifenkonstruktion fahren, die Michael Schumacher in Ungarn die Pole und den zweiten Rang bescherte. Mit den "alten" Pneus war man zuletzt in der Türkei wieder hoffnungslos unterlegen: "Wir wissen selber nicht, warum die andere Variante in der Türkei nicht funktioniert hätte", so Technikchef Hisao Suganuma. "Aber in Monza versuchen wir es wieder damit. Beim Testen schienen sie zu funktionieren."

"Es kursiert die Geschichte, dass sie erste die vorgesehene Konstruktion nicht fahren konnten, die sie eigentlich wollten", blickt 'F1Total.com'-Experte Marc Surer auf das Türkei-Debakel zurück. "Dann haben sie anscheinend dieselbe Gummimischung genommen, aber mit der alten Reifenkonstruktion. Irgendetwas haben sie da herumgemurkst, aber man bekommt da natürlich nicht alles zu hören. Ferrari wollte aber einen speziellen Reifen für Istanbul - und damit haben sie sich wohl ein Eigentor geschossen."