• 04.10.2009 14:32

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Massa soll bald im F2007 testen

Ferrari-Pilot Felipe Massa möchte in Abu Dhabi in die Formel 1 zurückkehren und wird demnächst erste Testfahrten unternehmen

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa kann seine Rückkehr in die Formel 1 kaum erwarten. Ein Comeback bei seinem Heimrennen in zwei Wochen in Sao Paulo ist ausgeschlossen, doch beim Saisonfinale Anfang November in Abu Dhabi möchte der Brasilianer nach seinem schweren Unfall beim Großen Preis von Ungarn in Budapest wieder an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa soll bald wieder im Formel-1-Auto Platz nehmen

Erste Testfahrten im Kart sind bereits absolviert. In der vergangenen Woche startete der Rennfahrer sogar bei einem Kartrennen in seiner Heimat. Nun möchte der Paulista eine Schippe drauflegen und demnächst in einem Formel-1-Auto testen. Der Automobilweltverband FIA hat hierfür bereits grünes Licht gegeben.#w1#

Zuvor finden in der kommenden Woche erstmals wieder virtuelle Testkilometer im Formel-1-Boliden statt. Dazu kehrt Felipe Massa nach Italien zurück und nimmt im Simulator des Rennstalls aus Maranello Platz. Während es dort in erster Linie um die Reaktion geht, wird Massa seine Fitness parallel wieder aufbauen.

Der Test im Simulator wird auch darüber entscheiden, ob man Massa tatsächlich in ein Formel-1-Auto aus dem Jahre 2007 mit GP2-Reifen ausgerüstet setzt. Da Testfahrten im aktuellen Formel-1-Boliden nicht gestattet sind, soll Massa zumindest mit diesem Auto annähernd jenen Belastungen ausgesetzt werden, die er in einem Formel-1-Auto erfahren würde.

Ferrari sieht sich unter Druck, denn die Ergebnisse von Luca Badoer und dem aktuellen Ersatzfahrer Giancarlo Fisichella helfen dem Rennstall im Kampf um den dritten Rang in der Konstrukteursweltmeisterschaft nicht. Und auch Massa muss so schnell wie möglich wieder fit sein, denn mit Fernando Alonso wartet kommendes Jahr eine hart zu knackende Nuss als neuer Teamkollege auf ihn.

Der italienische Rennstall bestätigte, dass in naher Zukunft ein Test im zwei Jahre alten F2007 in Fiorano stattfinden soll. Auch Michael Schumacher hatte sich einst mit diesem alten Modell im August bei seinen Vorbereitungen auf das dann doch geplatzte Comeback begnügen müssen - dem Reglement sei "Dank".

Massa macht weiterhin gute Fortschritte, ein Datum für die medizinische Untersuchung, die vor diesem Test notwendig sein wird, steht noch nicht fest. Eine Entscheidung wird vermutlich jedoch in der kommenden Woche gefällt. Massa soll bereits fast wieder so hart trainieren können wie vor Auftreten seiner schweren Kopfverletzung.

"Ich weiß noch nicht, wann dieser Test stattfinden wird", so Teamchef Stefano Domenicali. "Wir werden die Entscheidung in dieser Woche fällen, denn morgen kommt Felipe nach Maranello. Er wird diese Woche beim Team bleiben, er wird im Simulator trainieren, körperliches Training in Maranello absolvieren. Dann werden wir entscheiden, wann wir dies machen."

"Da dies zwingend ist, wird er zudem den medizinischen Check der FIA machen, bevor er überhaupt etwas unternimmt. Was ich sagen kann ist, dass nicht geplant ist, dass er in Brasilien fährt. Für Abu Dhabi ist es sehr, sehr unwahrscheinlich. Das Hauptziel ist Bahrain im kommenden Jahr."

Bei dem Test gehe es vielmehr darum, die Fitness des Rennfahrers einzuschätzen, man wolle nicht auf Rundenzeitenjagd gehen: "Unser Hauptziel ist es, sicherzustellen, dass Felipe körperlich gesehen in Ordnung ist, so wie das auch bei Michael Schumacher Anfang des Sommers der Fall war."

"Wir fragten die FIA, um sicherzustellen, dass keinerlei Verstoß gegen die Sportlichen oder Test-Regularien vorliegt, und sie gaben uns für diese Art von Test grünes Licht. Dies bedeutet, dass wir einen Test in Fiorano mit einem historischen F2007-Auto ohne Veränderungen durchführen. Es ist lediglich ein Kunden-Auto mit GP2-Reifen."

"Weil wir feststellen wollen, ob er fit ist und wie es vom medizinischen Standpunkt aussieht, haben wir den Medizinischen Delegierten der FIA gebeten, vor Ort zu sein. Aber es ist nicht wirklich ein Test. Es geht darum zu sehen, wie sein Körper reagiert, wenn er ein Formel-1-Auto fährt, auch wenn es nicht auf dem Stand der Dinge ist. Darum geht es uns nicht, wir wollen einen Hinweis darauf zu kommen, wie gut seine Genesung voranschreitet."

Dabei geht es auch um Kleinigkeiten wie den Helm, denn beim Kart-Rennen in der vergangenen Woche musste Massa noch einen Teil des Innenlebens aus dem Helm entfernen, damit dieser nicht auf die Kopfverletzung drückt.

"Er sagte, dass er so gesehen kein größeres Problem hatte, selbst wenn er die Aussparungen hatte. Er sagte, dass er überhaupt kein Problem hatte. Das ist normal, wenn man eine solch große Verletzung hatte, da tun eine Menge Dinge weh. Dies ist etwas, das sehr einfach gelöst wird."