Massa: Nicht leicht, als Brasilianer in der Formel 1 zu sein
Der neue Ferrari-Pilot weiß, dass in seiner Heimat viel erwartet wird, nachdem er Landsmann Rubens Barrichello bei den Italienern ablöst
(Motorsport-Total.com) - Als Ayrton Senna im Jahr 1994 tödlich verunglückte, trauerte eine ganze Nation. Rubens Barrichello sollte das Erbe des Brasilianers in der Formel 1 antreten. Auf dem Paulista lastete ein unvorstellbarer Druck, denn es war von Anfang an klar, dass man in die Fußstapfen eines Ayrton Sennas nicht treten kann. Senna bleibt ebenso unnachahmlich, wie er unvergessen bleiben wird.

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Massa weiß, dass seine Landsleute jetzt von ihm wesentlich mehr erwarten
Felipe Massa, der sich selbst als "netten Kerl, aber aggressiven Fahrer" beschreibt, gibt sich natürlich ehrgeizig, aber auch gleichzeitig realistisch. Der 24-Jährige weiß, welcher Druck auf ihm lastet. Er sitzt nicht nur in einem Ferrari, sondern hat mit Michael Schumacher auch den erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten zum Teamkollegen und er wird Nachfolger von Landsmann Rubens Barrichello.#w1#
Es erfüllt den jungen Rennfahrer mit großem Stolz, in einem roten Auto sitzen zu dürfen und in der Lage zu sein, von seinem deutschen Teamkollegen noch etwas zu lernen. Und er muss noch lernen, denn er gibt zu, dass Schumacher zusammen mit Kimi Räikkönen und Weltmeister Fernando Alonso derzeit die drei besten Fahrer sind: "Sie haben das größte Talent, wenn es darum geht, das richtige Setup zu finden und die Rennstrecke schnell zu interpretieren."
Die Tatsache, dass er Brasilianer ist, setzt den 1 Meter 66 messen Rennfahrer zusätzlich unter Druck: "Ich bin voller Stolz erfüllt, Brasilianer zu sein, und eines Tages hoffe ich, dass ich den WM-Titel für mich und für mein Land gewinnen werde. Aber sicherlich ist es nicht einfach, als Brasilianer in der Formel 1 zu sein", so Massa, der mit Nelson Piquet und Ayrton Senna als Vorbilder in der "Königsklasse des Motorsports" aufgewachsen ist.
Die Tatsache, dass er nur über einen Einjahresvertrag verfügt, lässt den ehemaligen Sauber-Fahrer jedoch kalt: "Jedes Jahr ist wichtig für mich und alle scheinen an 2007 zu denken, wenn wir uns gerade einmal am Start der Saison 2006 befinden. Aber ich bleibe gelassen. Ich konzentriere mich auf diese Saison. Wenn ich mit den Leuten hier spreche, mit Ross Brawn und Jean Todt und so weiter, dann reden sie alle über 2006."
Unter Druck setzt sich Massa selbst aber doch ein bisschen: "Ich möchte natürlich das Maximum erreichen, aber gehe die Sache schrittweise an. Ich will auf jeden Fall Podestplätze, vielleicht einen Sieg - und dann noch einen Sieg". Bestes Ergebnis des neuen Ferrari-Piloten bisher: Ein vierter Platz im Qualifying und Rennen.

