• 01.02.2010 18:39

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Massa nach Testbestzeit zufrieden

Nach 102 Runden keine körperlichen Beschwerden, dazu die Bestzeit im neuen Ferrari F10: Felipe Massa erlebte einen positiven Testauftakt

(Motorsport-Total.com) - Wirklich repräsentativ ist die Bestzeit am ersten Tag der Wintertestfahrten mit den neuen Autos natürlich noch nicht, aber "es ist immer schön, Erster zu sein, egal worum es geht!" So lautet das Fazit von Felipe Massa, der heute in Valencia nach einigen vorbereitenden Fahrten in alten Ferrari-Boliden erstmals wieder in einem aktuellen Boliden Platz nahm.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa erwischte den besten Start in die Wintertestsaison 2010

In 1:12.574 Minuten drehte er die schnellste Runde der Auftaktsession, 0,210 Sekunden vor Pedro de la Rosa (Sauber) und 0,373 vor Michael Schumacher (Mercedes). "Es war nett, sofort konkurrenzfähig zu sein, aber ich habe ja mit alten Autos auch schon getestet. Für mich war alles ganz normal. Natürlich kommt es den Beobachtern so vor, als hätte ich heute die richtige Antwort gegeben, aber für mich war es ein ganz normaler Test", so der Brasilianer.#w1#

Vergessen ist der bizarre Unfall von Budapest 2009, der ihm eine lange Verletzungspause beschert hatte, "und die Angst fährt auch nicht mit", meinte Massa cool. Und: "Ich bin glücklich darüber, nach so langer Zeit, in der ich mir die Rennen meistens im Fernsehen anschauen musste, wieder zurück zu sein! Ich habe 102 Runden gedreht, aber es hätten auch mehr sein können. Ich bin hundertprozentig bereit für mein Renncomeback."

"Es war ein sehr positiver Tag, das Auto lief sehr gut. Wir haben unser Programm wie erwartet hinbekommen, sogar mit mehr Runden als geplant", bilanzierte Massa. "Für einen ersten Tag lief alles sehr gut. Das Auto scheint mir einfacher zu fahren sein als das alte. Im Vorjahr war es immer schwierig, die Balance zu finden. Es war nur ein erster Tag, nicht mehr, aber es war leichter, ein vernünftiges Setup und eine vernünftige Balance zu erreichen."

Der Ferrari-Pilot testete nur mit der härteren Reifenmischung und machte auch erstmals Bekanntschaft mit den schmäleren Vorderreifen. Ein großer Unterschied fiel ihm nicht auf: "Beim Fahren hat sich nichts verändert, weil das Auto generell angenehmer zu fahren ist. Ich spüre mehr Grip, aber wenn man in den Rückspiegel schaut, sind die Hinterreifen (wegen des länger gewordenen Autos; Anm. d. Red.) viel weiter weg als früher! Das ist merkwürdig, aber man gewöhnt sich daran."

"Das Fahrverhalten war mit allen Spritmengen gut, die wir heute ausprobiert haben", fuhr Massa zufrieden fort. "Im Vorjahr hatten wir gleich am ersten Tag Probleme. Das war heute nicht so. Alles ging ganz locker von der Hand. Der erste Eindruck ist gut, aber wir müssen jeden Tag arbeiten, denn in der Formel 1 kann sich alles ganz schnell ändern, wie wir wissen. Wenn du dich nicht täglich steigerst, fällst du zurück."


Fotos: Ferrari, Testfahrten in Valencia, Montag


"Nett" findet er, dass sein alter Kumpel Schumacher wieder da ist: "Ich habe ihn einmal überholt und da haben wir uns gewinkt! Für den Sport ist seine Rückkehr eine gute Sache - und ich glaube, dass er sehr konkurrenzfähig sein wird, was es für uns nicht einfacher macht. Es ist ein bisschen merkwürdig, seinen roten Helm in einem silbernen Auto zu sehen. Aber daran werden wir uns auch gewöhnen", sagte Massa abschließend.