• 22.07.2010 18:14

  • von Dieter Rencken

Massa: "Manchmal macht Glück den Unterschied"

Felipe Massa über seine bisherige Saison, seine Probleme mit den Reifen und die bevorstehende Rückkehr an den Unfallort in Ungarn

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Saisonrennen lag Felipe Massa in der Fahrer-WM noch in Führung, inzwischen ist er aber auf den achten Rang abgerutscht. Der Ferrari-Pilot hat nach drei Nullnummern en suite 78 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Lewis Hamilton und 31 auf seinen Teamkollegen Felipe Massa. Vor dem Rennwochenende in Hockenheim zieht er eine erste Zwischenbilanz.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa erlebte bisher keine zufriedenstellende Saison 2010

Frage: "Felipe, wie zufrieden bist du mit der bisherigen Saison?"
Felipe Massa: "Natürlich ist diese Saison definitiv nicht so verlaufen, wie ich es erwartet hatte. Wir hatten einige schlechte Rennen. In den letzten drei Rennen habe ich keine Punkte mehr geholt - schade, denn besonders in Silverstone hätten wir gute Punkte sammeln können. Leider ist im Rennen immer irgendetwas passiert. Seit Valencia ist das Auto besser geworden, was die Performance angeht. Das ist positiv für die zweite Saisonhälfte, in der wir natürlich besser abschneiden wollen."#w1#

Frage: "Wie bewertest du deine eigenen Leistungen, auch im Vergleich zu vor deinem Unfall im Vorjahr in Ungarn?"
Massa: "In den Rennen, in denen wir harte Reifen hatten, waren meine Leistungen viel schlechter, als sie sein sollten. Ich war nicht dazu in der Lage, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen. Wenn wir aber weiche Reifen hatten, dann war es in Ordnung."

Frage: "Nächstes Wochenende geht es zurück nach Ungarn. Mit welchen Gefühlen blickst du diesem Wochenende entgegen?"
Massa: "Nach dem, was mir im Vorjahr zugestoßen ist, ist es natürlich irgendwie ein besonderer Ort. Es ist schön, dort wieder Rennen zu fahren, aber es ist mir auch ein persönliches Anliegen, die Leute wieder zu treffen, die sich damals gut um mich gekümmert haben. Ich freue mich schon darauf, mich bei jedem bedanken zu können und mit ihnen zu reden."

Frage: "Das scheint ein sehr emotionales Thema für dich zu sein..."
Massa: "Das ist es auch. Was im Vorjahr passiert ist, ist ein großer Bestandteil meines Lebens."

Frage: "Wie sehr glaubst du an Glück und Pech und Schicksal?"
Massa: "Das Wichtigste ist, an den Job zu denken. Wir müssen die Dinge in die richtige Bahn lenken, das ist am wichtigsten. Dafür brauchst du immer ein gutes Auto - das gilt für uns alle. Aber die Dinge, die passieren müssen, die passieren auch. Dinge wie die letzte Kurve der Saison 2008 gehören einfach zum Leben dazu. Die neuen Teams sind um fünf Sekunden langsamer und haben gar keine Chance, das Rennen zu gewinnen. Ich bin in einem Team, in dem ich zumindest eine Chance habe. Manchmal macht dann halt das Glück den Unterschied aus."

¿pbvin|512|2936||0|1pb¿Frage: "Du hast immer wieder Probleme mit den Reifen. Liegt das auch an deinem Fahrstil?"
Massa: "Ja, sicher. Ich habe versucht, meinen Fahrstil umzustellen, denn der Fahrstil macht die Reifen entweder heißer oder wärmt sie nicht genug auf. Ich bin aber ein Fahrer, der einen starken Frontflügel braucht. Ein bisschen Übersteuern kann ich verkraften - daran kann man arbeiten, wenn die Front hält. Aber mit den harten Reifen fällt es mir dieses Jahr sehr schwer. Viele reden diesbezüglich von mir, aber ich bin nicht der einzige Fahrer, der dieses Problem hat."

Frage: "Derzeit wird viel über die Nummer eins und Nummer zwei eines Teams geredet. Wie ist da die Situation bei Ferrari und bereitet dir der Punkteunterschied zu Fernando Alonso Kopfzerbrechen?"
Massa: "Ich wäre natürlich gerne vorne dabei, würde gerne um den ersten WM-Platz kämpfen - das ist ja klar. Zur Nummer eins und Nummer zwei gibt es aber nichts zu sagen, denn so etwas haben wir nicht."