• 20.04.2013 18:53

  • von Dieter Rencken aufgezeichnet

Massa: "Lasst es uns riskieren!"

Ferrari-Pilot Felipe Massa setzt in Bahrain auf eine andere Strategie als seine direkten Konkurrenten, hofft aber auf ein positive Auswirkung auf sein Rennen

(Motorsport-Total.com) - Startplatz vier, aber alle Trümpfe in der Hand: Neben Nico Rosberg (Mercedes), der im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain auf die Pole-Position gefahren ist, hat die Formel 1 am Samstag vielleicht noch einen weiteren Sieger. Felipe Massa (Ferrari) geht nämlich als bestplatzierter Fahrer mit der härteren Mischung von der vierten Startposition ins Rennen. Was er sich davon verspricht, erklärt der brasilianische Rennfahrer in seiner Medienrunde. Dabei spricht er auch über den Wind in Manama.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa scheint mit den härteren Pirelli-Reifen gute Karten zu haben Zoom

Frage: "Felipe, du gehst von Startplatz vier ins Rennen - aber mit den härteren Reifen. Kannst du uns erklären, wie ihr die Entscheidung für diese Strategie getroffen habt?"
Felipe: "Nun, zunächst einmal war ich nicht zu einhundert Prozent zufrieden mit den Rundenzeiten, um eine Chance auf die Pole-Position zu haben. Deshalb haben wir überlegt. Es war ja klar, dass zwei Autos noch nach hinten zurückversetzt würden. Du musst aber auch sicherstellen, nicht zu weit zurückzuliegen, damit du davon profitieren kannst."

"Wir hatten also zwei Optionen: Entweder gar nicht fahren oder mit der härteren Mischung antreten. Natürlich hätte wir auch mit den weicheren Reifen fahren können. Die Entscheidung fiel zwischen dem Nichtfahren und dem Fahren mit der härteren Mischung. Ich sagte: 'Lasst es uns riskieren!' Ich hoffe, wir haben den richtigen Reifen für das Rennen am Sonntag."

"Wir werden es am Sonntag erfahren." Felipe Massa

Frage: "Glaubst du, du kannst im Rennen mit deiner Reifenmischung wesentlich länger draußen bleiben? Und wie war der härtere Reifen am Freitag im Vergleich zur weicheren Mischung?"
Massa: "Die härtere Mischung ist etwas konstanter, denke ich. Da ist der Reifenverschleiß nicht gar so schlimm. Wir werden es am Sonntag erfahren."

"Es kommt sicher auch darauf an, wie sich die Strecke verbessert. Es könnte sogar noch interessanter werden, mit der härteren Mischung loszufahren. Vielleicht habe ich dann im direkten Vergleich weniger Grip auf der Linie, aber das werden wir sehen."


Fotos: Felipe Massa, Großer Preis von Bahrain


Frage: "Der Wind ist an diesem Wochenende ein Faktor. Hast du das bei deinem Setup bedacht?"
Massa: "Das hoffe ich. Ich hoffe auch, dass ein paar lustige Dinge im Rennen passieren, denn ich habe eine andere Strategie als meine Konkurrenten. Der Wind sollte am Sonntag ähnlich sein wie schon am Samstag. Da hatten wir Gegenwind auf der Zielgeraden. Es sollte nicht viel anders sein als im Qualifying."

Frage: "In Schanghai musstest du deine Vorderreifen schonen, hier sind es die Hinterreifen. Was ist schwieriger aus der Sicht des Fahrers?"
Massa: "Bei den Hinterreifen kannst du viel über das Gaspedal machen. Wenn du am Kurvenausgang sehr aggressiv aufs Gaspedal steigst, nutzen sich die Hinterreifen rascher ab. In schnellen Kurven ist das ähnlich. Du musst daher vorsichtig fahren."

Frage: "Fernando und du scheinen unterschiedliche Fahrstile zu haben. Wie gelingt es euch, das Auto gemeinsam in eine Richtung zu entwickeln?"
Massa: "Wir haben sicherlich unterschiedliche Fahrstile. Es gibt aber auch Dinge, die für beide Fahrer funktionieren. Wenn du das Auto schneller machst und ihm mehr Abtrieb verleihst, dann ist das für beide von uns eine Hilfe. Da sind wir ähnlich aufgestellt."

Frage: "Was für eine Kurve oder was für eine Kurvenkombination schätzt du aus Fahrersicht besonders? Was macht eine solche Kurve aus? Kannst du ein paar Beispiele nennen?"
Massa: "Um ehrlich zu sein: Ich mag schnelle Kurven. Da sind mir die schnellen Kurse am liebsten. Silverstone, Spa, Suzuka. Solche Strecken."

"Der erste Sektor von Suzuka ist wirklich toll, sehr fordernd. Du fährst schnell, hast aber viele Richtungsänderungen. Ich mag solche Kurse, weil du als Fahrer mehr Spaß hast. Langsame Kurven sind dagegen meist sehr technisch. Da hast du etwas weniger Freude am Fahren."