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  • 08.09.2014 10:03

  • von Dieter Rencken & Timo Pape

Massa: "Keine spezielle Botschaft - ich trage Ferrari im Herzen"

Weder Felipe Massa noch Rob Smedley verspüren Genugtuung, Ferrari geschlagen zu haben - Während Valtteri Bottas an 2015 glaubt, hofft Susie Wolff auf neue Rolle

(Motorsport-Total.com) - Williams-Pilot Felipe Massa erlebte in Monza einen besonders emotionalen Tag. Nach tadelloser Leistung im Rennen stand der Brasilianer schließlich auf Platz drei des Podiums - eine Premiere mit seinem neuen Team. Allein das hätte den sowieso schon emotionalen Massa wohl aus der Fassung gebracht. Hinzu kamen allerdings noch tausende Ferrari-Fans, die ihren ehemaligen Helden, der acht Jahre lang für die Scuderia unterwegs war, mit Gesängen bedachten.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Williams zählt derzeit zu den stärksten Teams der Formel 1 Zoom

Eine große Genugtuung, wie Massa bereits nach dem Rennen erzählte. Als Botschaft an sein Ex-Team, das er in Monza hinter sich ließ, und bei dem er stets die zweite Geige spielen musste, denkt er aber nicht: "Das war keine Botschaft. Natürlich kämpfen wir auch mit Ferrari und versuchen alles, um vor ihnen zu landen." Nachdem Fernando Alonso in Monza ausfiel und Kimi Räikkönen (beide ehemalige Teamkollegen Massas) nur auf Platz neun kam, hat Williams genau das geschafft. Zudem hat man Ferrari in der Gesamtwertung überholt.

"Ich fahre nicht mehr für Ferrari, aber ich trage Ferrari in meinem Herzen und werde es auch immer tun, denn ich hatte eine unglaubliche Zeit dort", erklärt Massa. Eine gewisse Botschaft sieht der 32-Jährige in seiner Monza-Leistung dann aber doch: "Ich denke, es ist eine Botschaft, dass wir konkurrenzfähig sind und kämpfen. Die Farbe meines Overalls ändert nichts an der Tatsache, dass ich vor diesen ganzen hervorragenden Rennfahrern landen will."

Ähnlich geht es auch Rob Smedley, der es Massa gleichgetan hat und von Ferrari zu Williams wechselte: "Ich habe das schon öfter gesagt: Es interessiert mich nicht, gegen wen wir kämpfen", stell der Leiter der Fahrzeug-Performance bei Williams klar. "Ich freue mich, dass wir vorn mitfahren gegen starke Mannschaften wie Ferrari, das ist gut für das Team. Aber es ist auch noch nicht das, was wir wollen. Wir wollen ganz vorne sein und dominieren."

"Es ist auch noch nicht das, was wir wollen. Wir wollen ganz vorne sein und dominieren." Rob Smedley

2015 WM-Kandidat?

Ob Williams im kommenden Jahr tatsächlich um die Weltmeisterschaft kämpfen kann, wird sich zeigen. Valtteri Bottas hat immerhin ein gutes Gefühl: "Die Richtung, in die wir gehen, ist definitiv die richtige. Nächstes Jahr sind wir hoffentlich genauso stark, das sagt mir jedenfalls mein Gespür. Es ist aber gut zu wissen, dass ich auch nächstes Jahr hier sein werde." Was dann passieren könnte, sei jedoch reine Spekulation, an der sich Bottas nicht beteiligen will.

Damit spricht der Finne die Vertragssituation bei Williams an, denn am Wochenende hat der Traditionsrennstall sowohl Bottas als auch Massa für 2015 bestätigt. Für Smedley ein sehr wichtiger Schritt, der das Team weiter voranbringen wird: "Sie sind ein extrem harmonisches Duo und arbeiten hervorragend zusammen. Als Team profitieren wir davon, das macht uns das Leben deutlich einfacher."

Bottas selbst hat von den Vertragsverhandlungen offenbar nicht allzu viel mitbekommen: "Das ist der Job meines Managements, wir sprechen generell nicht so viel über diese Dinge. Aber ich bezweifle, dass es großartig Kontakte zu anderen Teams gab, denn ich bin bei Williams, und das war auch immer meine Priorität für nächstes Jahr. Vor allem, wenn du siehst, wie sehr wir uns verbessert haben. Ich denke, wir können dieses Momentum aufrechterhalten. Dies ist der beste Platz für mich."


Fotostrecke: Die Williams-Story

Zukunft von Susie Wolff ungewiss

Damit rückt allerdings gleichzeitig auch ein Stammplatz für Susie Wolff in weite Ferne. "Ein Renncockpit in der Formel 1 zu bekommen, ist unwahrscheinlich schwierig", sieht die Schottin exklusiv gegenüber 'Motorsport-Total.com' ein. "Es gibt so viele Fahrer. Ich bin immer nah am Geschehen und sehr froh, ein Teil von Williams zu sein."

"Ich hoffe, dass ich weiterhin Formel-1-Autos fahren darf", lautet das übergeordnete Ziel für die derzeitige Testpilotin. Wie es mit Wolff weitergeht, will sie möglicherweise im kommenden Monat verraten: "Ich kämpfe darum, weiterhin bei Williams fahren zu dürfen. In diesem Jahr ist Felipe Nasr der offizielle Ersatzpilot. Das könnte mein Ziel sein, im nächsten Jahr offizieller Ersatz zu sein."

"In diesem Jahr ist Felipe Nasr der offizielle Ersatzpilot. Das könnte mein Ziel sein." Susie Wolff