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  • 28.10.2011 16:07

  • von Dieter Rencken

Massa: "Harter Reifen passt nicht zur Strecke"

Felipe Massa kritisiert Pirelli wegen der Reifenwahl, glaubt, dass die breiten Kurveneingänge das Rennen prägen werden und sieht sich im Kampf um die Spitze

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa liebt schnelle, flüssige Kurvenkombinationen. Gut möglich, dass er nach dem Formel-1-Aus für den Kurs im Istanbul-Park nun eine neue Lieblingsstrecke gefunden hat, denn der Buddh-International-Circuit überzeugte am ersten Trainingstag die Piloten mit seinem interessanten Layout.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa ärgert sich trotz Bestzeit über die Reifenwahl von Pirelli

Der Ferrari-Pilot, der diese Saison nie auf dem Podest stand, dürfte jedenfalls rasch am neuen Kurs Gefallen gefunden haben und überraschte am ersten Trainingstag mit der Bestzeit. Bei der darauf folgenden Gesprächsrunde mit den Journalisten analysiert er den neuen Kurs im Detail, spricht über die Bedeutung seiner Bestzeit und kritisiert die Reifenwahl von Pirelli.

Frage: "Felipe, dein Eindruck von der neuen Strecke?"
Felipe Massa: "Ich denke, es ist eine schöne Strecke. Sie ist anders - vor allem die Idee, die Eingänge zu den langsamen Kurven drei und vier und zur letzten Kurve sehr breit zu gestalten. Das wird mit Sicherheit den Verlauf des Rennens beeinflussen, sogar des Qualifyings. Im Qualifying wird aber jeder versuchen, die schnellste Linie durch die Kurve zu finden, um durchgehend Geschwindigkeit aufzunehmen."

"Im Rennen wird es aber anders sein, denn wenn man vorne liegt und die Ideallinie wählt, dann können dich die anderen in der Bremsphase überholen, sie können innen durchtauchen, weil es so breit ist. Man muss also etwas früher bremsen und einlenken, etwas mehr in der Kurvenmitte bremsen. Dann kann der Fahrer hinter dir eine weite Linie wählen, hat einen guten Ausgang. Es ist also eine tolle Idee für das Überholen."

"Es ist eine tolle Idee für das Überholen." Felipe Massa

"Diese Idee hatte ich letztes Jahr in Abu Dhabi für die Kurve sieben mit einem sehr breiten Kurveneingang, denn es war schwierig, auf dieser Strecke zu überholen. So hätte man die Linie aber auf der Hauptgeraden ändern können und die Überhol-Chance wäre größer geworden. Ich finde, dass es sich um gute Ideen handelt, die die Rennen auch für die Fahrer herausfordernder machen können. Die Strecke ist auch sehr schön, es geht bergauf und bergab - das genieße ich."

Frage: "Was hältst du von Kurve elf?"
Massa: "Die ist in Ordnung. Es handelt sich um eine Hochgeschwindigkeits-Kurve, eine recht schöne Kurve. Es ist eine Hochgeschwindigkeits-Schikane, sehr schön, mit einer tollen Richtungsänderung."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Indien


Frage: "Bist du überrascht, hier auf diesem neuen Kurs der Schnellste zu sein? Rechnest du mit einem konkurrenzfähigen Wochenende?"
Massa: "Auf jeden Fall denke ich, dass das Auto gut war - es war konkurrenzfähig. Wir werden morgen sehen, mit wieviel Sprit und so weiter Red Bull und McLaren heute unterwegs waren. Ich bin aber heute auch gute Rundenzeiten gefahren - wenn das Auto gut ist und dir eine gute Rundenzeit gelingt, dann kann man vorne sein."

Frage: "War es einfach, den Kurs zu lessen?"
Massa: "Die Strecke war neben der Linie sehr schmutzig. Es war sehr schwierig, da lag viel Sand neben der Linie. Dennoch ist es eine schöne Strecke."

Frage: "Der Ferrari ist ein Auto, das sehr sorgsam mit den Reifen umgeht. Ist der geringe Reifenabbau hier für euch ein Nachteil?"
Massa: "Das kann sein. Ich denke jedenfalls, dass der harte Reifen für diese Strecke vielleicht zu hart ist. Es wäre möglich gewesen, hier die gleichen Reifen wie beim letzten Rennen einzusetzen, denn der Asphalt ist so eben und der Abbau ist viel geringer als erwartet."

"Für mich ist es nicht die richtige Wahl, die harte Mischung zu bringen." Felipe Massa

"In Südkorea hatte jeder wegen der Mischungen soft und supersoft Angst, es war aber in Ordnung und die richtige Wahl. Wenn ich mir hier den Asphalt anschaue, dann unterscheidet er sich nicht großartig - für mich ist es daher nicht die richtige Wahl, die harte Mischung zu bringen."