Massa eröffnet Wintertestsaison mit Tagesbestzeit

An einem betriebsamen ersten Testtag dieses Winters fuhr Felipe Massa Bestzeit vor de la Rosa und Badoer - 16 Fahrer von neun Teams im Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Nach einem frostigen Beginn deutlich unter zehn Grad wurden die Bedingungen am ersten offiziellen Testtag dieses Winters gegen Nachmittag doch noch freundlicher: Stattliche 16 Grad Luft- und 19 Grad Asphalttemperatur herrschten bei leicht bewölktem Himmel, als die Auftaktsession in Barcelona um 17:00 Uhr mit der schwarz-weiß karierten Flagge beendet wurde.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa nahm die Topform von Brasilien auch nach Spanien mit

Bestzeit fuhr - wenig überraschend - Brasilien-Sieger Felipe Massa, der im Ferrari 248 F1 aus der zurückliegenden Saison 52 Runden auf dem 4,627 Kilometer langen 'Circuit de Catalunya' abspulte, die schnellste davon in 1:17.160 Minuten. Damit blieb er zwar deutlich hinter Michael Schumachers Streckenrekord von 1:13.471 Minuten zurück, allerdings schaffte er gegenüber dem Vormittag eine doch signifikante Steigerung.#w1#

Bridgestone-Ingenieure waren heiß begehrt

Bridgestone- und Renault-Ingenieure

Bei Renault tummelten sich erstmals die Ingenieure des neuen Reifenpartners Zoom

Während Massa mit einer über der Airbox montierten Antenne unterwegs war, die Ferrari bei Testfahrten schon oft eingesetzt hat, konzentrierte man sich bei den neu von Michelin zu Bridgestone gewechselten Teams naturgemäß auf die Erforschung der Reifen. Insofern war es nur allzu verständlich, dass die Ingeniere jener Rennställe in ständigem Kontakt mit den Bridgestone-Ingenieuren standen, um so viele Informationen wie möglich zu sammeln.

Schnellster Vertreter der neuen Bridgestone-Fraktion war Lokalmatador Pedro de la Rosa (2./McLaren-Mercedes/+ 0,295/68 Runden), gefolgt von Ferrari-Testfahrer Luca Badoer (0,395/74 Runden) und Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 0,491/62 Runden). Erst zu Rubens Barrichello (+ 0,772/82 Runden) auf Platz fünf, der mit einem pechschwarz lackierten Honda RA106 mit einigen neuen Teilen unterwegs war, klaffte eine etwas größere Lücke.

Hamilton verursachte die erste rote Flagge

Lewis Hamilton

Sorgte für die erste Unterbrechung des neuen Testwinters: Lewis Hamilton Zoom

Einen einigermaßen anständigen Testtag lieferte auch Lewis Hamilton ab, erst seit vergangener Woche als Teamkollege von Fernando Alonso bei McLaren-Mercedes bestätigt: Der GP2-Champion blieb zwar morgens mit einem technischen Defekt stehen und verbrachte anschließend etwas Zeit in der Garage, doch anschließend nahm er sein Programm wieder auf. Bilanz: 1,079 Sekunden Rückstand nach 63 Runden, sechster Platz.

Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 1,359/46 Runden), der am Nachmittag mit Defekt stehen blieb, James Rossiter im zweiten schwarzen Honda (+ 1,518/85 Runden), Alexander Wurz (Williams-Toyota/+ 1,531/94 Runden) und Nelson Piquet jun. (+ 1,692/93 Runden) komplettierten die Top 10. Letzterer war damit sogar schneller als sein Renault-Teamkollege Heikki Kovalainen (+ 2,027/93 Runden), der sich an seinem ersten Testtag als offizieller Stammfahrer mit Rang zwölf zufrieden geben musste.

Position elf belegte bei seiner Premiere für Super Aguri Ex-Honda-Testfahrer Anthony Davidson, der 93 Runden absolvierte und in seinem besten Versuch 1,952 Sekunden auf die Spitze verlor. Der Brite dürfte allerdings nicht allzu große Umstellungsprobleme gehabt haben, denn sein neuer Rennstall setzte erstmals ein so genanntes Interimschassis ein, welches - von der Lackierung einmal abgesehen - verblüffende Ähnlichkeit mit Hondas aktuellem RA106 aufweist.

Red-Bull-Piloten ganz am Ende des Feldes

Mark Webber

Mark Webber war gleich an seinem ersten Red-Bull-Tag schneller als Coulthard Zoom

Den Abschluss bildete die Red-Bull-Flotte: Vitantonio Liuzzi (13./+ 2,056/78 Runden), Scott Speed (beide Toro-Rosso-Cosworth/+ 2,220/66 Runden), Neuzugang Mark Webber (+ 2,279/45 Runden), der aus vertraglichen Gründen einen pechschwarzen Overall und einen Helm ohne Sponsorenaufkleber tragen musste, sowie David Coulthard (beide Red-Bull-Ferrari/+ 2,532/75 Runden) komplettierten das 16 Mann starke Klassement.

Interessant war heute natürlich auch das Treiben neben der Strecke, denn weil ohnehin noch fast alle mit kaum veränderten 2006er-Modellen unterwegs waren, ging es vor allem um die neuen Bridgestone-Reifen, etwaige personelle Neuzugänge und die Vorbereitung auf den entscheidenderen Teil der Wintersaison. Übrigens: In der Boxengasse gesehen wurden auch bereits Jenson Button und Hondas neuer Testfahrer Christian Klien.