• 13.10.2013 15:57

  • von Christian Schrader

Marussia: Zwischen Enttäuschungen und Zuversicht

Bianchi schied in Japan nach einer Startkollision früh aus, während Teamkollege Chilton zum 15. Mal in Folge ins Ziel kam und sich dennoch unzufrieden zeigt

(Motorsport-Total.com) - Während Jules Bianchis beim Großen Preis von Japan bereits in der ersten Kurve nach einem Zusammenstoß mit Caterham-Pilot Giedo van der Garde ins Kiesbett rodelte, sah Marussia-Teamkollege Max Chilton, wenn auch nur als 19., immerhin die schwarz-weiß-karierte Flagge. Der Brite ist nach dem Ausfall seines Landsmanns Lewis Hamilton der einzige Pilot im Fahrerfeld, der bei allen bisherigen 15 Saisonrennen in Ziel kam und klassifiziert wurde. Enttäuscht zeigt sich der 22-Jährige über einen Ausritt kurz vor Schluss, der ihn hinter Caterham-Pilot und Konkurrent Charles Pic zurückwarf.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Max Chilton verpasste in Japan durch einen Fehler eine bessere Platzierung Zoom

"Im Allgemeinen war es ein sehr positives Wochenende für mich und eines, an dem wir alle Entscheidungen richtig getroffen haben", gibt Chilton zunächst zu Protokoll. "Es war großartig, dass ich mich gestern das erste Mal vor meinen drei nahesten Konkurrenten qualifizieren konnte und die Position heute die meiste Zeit des Rennens gehalten habe. Es war also sehr enttäuschend, diese nur ein paar Runden vor dem Ende zu verlieren", zeigt er sich dann doch konsterniert.

Dennoch betont Chilton: "Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie sich unsere Rennen entwickeln. Auf den Prime-Reifen im finalen Stint habe ich aber sehr gekämpft. Ich habe einen kleinen Fehler gemacht, als ich auf den Reifenabrieb und somit von der Strecke abkam", sagt er. "Von da an konnte ich mit diesen Reifen sehr wenig tun. Obwohl wir es am Ende verloren haben, denke ich, dass wir uns auf die positiven Dinge fokussieren müssen. Das Auto ist viel stärker und wir sind in einer guten Position, um mit den Caterhams kämpfen zu können."

Bianchi möchte zum Startunfall nichts mehr sagen

Teamkollege Bianchi erging es derweil schlimmer. "Alles in allem denke ich, dass dieses Wochenende in Suzuka nicht für mich bestimmt war. Das ist sehr schade, da ich die Strecke liebe", fasst er zusammen. "Wir haben unser Bestes gegeben, uns zurückzukämpfen und ich war sehr zuversichtlich mit der Art und Weise, wie wir das Rennen angegangen sind."


Fotos: Marussia, Großer Preis von Japan


"Unglücklicherweise hat van der Garde meinen Heckflügel gerammt, als ich in der ersten Runde in die erste Kurve einbogen bin. Ich bin dann von der Strecke abgekommen und im Kies gelandet. Dazu gibt es nicht wirklich etwas zu sagen, außer einem Dank ans Team für eine Menge harter Arbeit an diesem Wochenende. Wir werden zurückkommen und es hoffentlich in Indien besser machen, weil es gute Anzeichen bei der Performance des Autos gibt", zeigt sich der Franzose optimistisch.

"Einige kleine Entwicklungen" für Indien

Für Teamchef John Booth war es "ein enttäuschendes Ende von einem Wochenende, an dem wir einige sehr positive Anzeichen bezüglich der Auto-Performance gesehen haben. Jules' Start war erneut fantastisch und es ermöglichte ihm, vor van der Garde zu kommen. Wenn er sein Rennen hätte fortsetzen können, wäre er mit der Pace gefahren, die wir bei den Longruns am Samstagmorgen gesehen haben. Wir waren sicher, dass er sich stark präsentieren würde."

"Max konnte ein gutes Rennen genießen und wir haben seine Pace gut ausgelegt um sicherzustellen, dass die Zweistopp-Strategie funktioniert", so Booth über seinen britischen Schützling. "Unglücklicherweise hatte er auf seinem letzten Prime-Reifensatz ein bisschen mehr zu kämpfen und ist von der Strecke abgekommen, weswegen ihn Charles Pic überholen konnte", sagt er. "Insgesamt haben wir aufgrund vieler Aspekte dieses Wochenendes gute Gründe, um ermutigt zu sein. Wir schauen nach vorne und werden in Indien einige kleine Entwicklungen einsetzen, die hoffentlich die Pace des Autos weiterhin verbessern werden."