Marussia will Glock weiter vorne sehen
Der neue Virgin-Miteigentümer Marussia setzt 2011 auf Timo Glock und hofft, dem Deutschen ein besseres Auto als 2010 hinstellen zu können
(Motorsport-Total.com) - Nach dem letzten Platz in der Konstrukteurswertung 2010 kann es für Marussia-Virgin nur noch aufwärts gehen. Groß ist der Ehrgeiz vor allem beim russischen Sportwagenhersteller Marussia, der Ende des vergangenen Jahres neu ins Team eingestiegen ist. Mit Timo Glock am Steuer erhofft man sich unter Umständen sogar einen Podestplatz.

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In Timo Glock setzt Marussia-Virgin schon dieses Jahr große Hoffnungen
"Timo ist ein großartiger Fahrer und wir hoffen, dass wir ihm diese Saison ein großartiges Auto zur Verfügung stellen können", so Marussia-Kommunikationschef Juri Schurawel, der anstelle von Firmenpräsident Nikolai Fomenko kam, im Rahmen der SpoBiS in Düsseldorf. "Wir haben im Winter sehr viel Mühe investiert, um dieses Auto zu designen und zu definieren. Es ist ganz anders geworden als das Vorjahresmodell."
Auch Glock-Manager Hans-Bernd Kamps ist überzeugt: "Es wird weiter nach vorne gehen." Das sollte nicht weiter schwierig sein, denn 2010 kam sein Schützling nicht über Platz 14 (Rennen) beziehungsweise 16 (Qualifying) hinaus. Schurawel hofft, dass bei der anvisierten Steigerung die neuen Reifen helfen werden: "Die Pirellis werden die Rennen definitiv viel interessanter machen, weil wir wahrscheinlich mehr Boxenstopps sehen werden."
"Unser Ziel für diese Saison ist, regelmäßig ins zweite Qualifying einzuziehen und alle 20 Rennen zu beenden. Darauf werden wir uns konzentrieren - mal sehen, wie das funktioniert", erklärt der Russe. "Hoffentlich haben wir dank der neuen Reifen und anderer neuen Teile sogar die Chance, noch besser abzuschneiden. Wir wollen jedenfalls nicht mehr zu den letzten drei Teams dieser Weltmeisterschaft gehören, sondern wir wollen diese Saison richtig Formel 1 fahren."
Als Teilhaber des Virgin-Teams will Marussia die Grundlage für eine "russische Formel 1" legen: "Ich bin mir sicher, dass es immer mehr russischen Einfluss geben wird. Wir werden unser Bestes tun, sie so russisch wie möglich zu machen", formuliert Schurawel. Mit Witali Petrow gehörte 2010 erstmals ein russischer Pilot zum Fahrerfeld, ab 2014 wird in der Olympiastadt Sotschi ein Rennen ausgetragen. Schurawel: "Das Interesse in Russland ist um 150 Prozent gestiegen."
In absehbarer Zeit strebe er in der Formel 1 "einen Podiumsplatz an, um die russische Hymne zu hören". Da Virgin im Vorjahr komplett ohne WM-Punkte blieb, sei das Ziel für die bevorstehende Saison erst einmal, erfolgreicher zu sein als im Vorjahr. "Aber es kann ja nur aufwärts gehen. Wir wollen versuchen, nicht nur bestes der drei neuen Teams zu werden, sondern in der 'richtigen Formel 1' mitzufahren."

