• 09.09.2011 19:42

  • von Stefan Ziegler

Marussia-Virgin von der Technik im Stich gelassen

Timo Glock und Jerome D'Ambrosio wurden im Königlichen Park von Monza von der Technik gebremst - Trotzdem Zuversicht bei Marussia-Virgin

(Motorsport-Total.com) - Marussia-Virgin reiste mit einem umfangreichen Update-Paket nach Monza, konnte die Neuerungen im Freien Training aber nur bedingt ausprobieren. Sowohl bei Jerome D'Ambrosio also auch bei Timo Glock traten nämlich technische Schwierigkeiten auf, welche die Fortschritte des Rennstalls zum Teil erheblich einbremsten. Unterm Strich zieht das Team trotzdem eine recht positive Zwischenbilanz.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio

Jerome D'Ambrosio konnte mehr Runden drehen als Stallgefährte Timo Glock

"Das erste Freie Training war mehr als nur ein bisschen frustrierend", sagt John Booth, Teamchef bei Marussia-Virgin. "Aufgrund der einmaligen Anforderungen, die Monza an das Abtriebsniveau und unser überarbeitetes Aeropaket stellt, mussten beide Fahrzeuge am Morgen wichtige Daten sammeln." Dies gelang nur bedingt, weil die Technik der Rennwagen nicht wirklich mitspielte.


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Italien


"Ehe in das Motorenproblem ereilte, hatte Jerome glücklicherweise das meiste der Informationen eingefahren, die wir über das Paket für wenig Abtrieb sammeln wollten", meint Booth. "Bei Timo hatte ein Defekt an einem Sensor zur Folge, dass wir viel länger für wichtige Runden brauchten, als es eigentlich notwendig gewesen wäre." Nach der ersten Session stellte sich aber noch Besserung ein.

Am Nachmittag stellt sich Besserung ein

"In der Pause zwischen den Einheiten leisteten beide Crews tolle Arbeit, indem sie den Motor bei Jerome austauschten und einige Kinderkrankheiten am Fahrzeug von Timo lösten. Deshalb hatten beide Fahrer eine komplette zweite Session", berichtet der Teamchef und merkt an: "Insgesamt sind wir zufrieden mit den gesammelten Daten und auch mit der Zuverlässigkeit unseres neuen Pakets."

"Es war nicht gerade einer unserer besten Freitage." Timo Glock

"Über Nacht werden wir beide Autos damit ausstatten. Wir freuen uns schon darauf, im dritten Freien Training an unseren Updates zu arbeiten", gibt Booth zu Protokoll. Glock, der nach insgesamt 37 Runden in 1:28.804 Minuten auf Rang 22 abgewinkt wurde, zeigt sich ein bisschen zerknirscht: "Es war nicht gerade einer unserer besten Freitage", hält der Formel-1-Routinier in Monza fest.

"Im ersten Freien Training hatten wir ziemlich mit einigen technischen Problemen zu kämpfen. Am Morgen konnten wir das geplante Programm also kaum durchziehen", erklärt Glock. "Ich brachte eine Dreiviertelstunde an den Boxen zu und konnte nicht fahren. Es war dementsprechend noch einiges an Arbeit übrig, was wir am Nachmittag verrichten mussten." Marussia-Virgin schaffte aber die Wende.¿pbvin|512|4046||0|1pb¿

Zumindest D'Ambrosio kann ausführlich testen

"Wir konnten das Auto recht schnell in eine gute Richtung bewegen und ich fühlte mich wohl damit. Es ist nicht einfach, hier gegen die schnellen Jungs anzutreten. Sie sind schneller und der Unterschied beim Topspeed kann gewaltig sein. Das müssen wir uns im Hinblick auf den Samstag noch einmal genau ansehen und versuchen, das Auto besser und schneller zu machen", erläutert der Deutsche.

"Abgesehen von meinem Motorenproblem war es ein ordentlicher Freitag." Jerome D'Ambrosio

"Noch ist es zu früh, um über die Upgrades zu reden. Wir müssen erst einmal einen Blick in die Daten werfen. Ich hoffe jedenfalls auf einen ruhigen Samstag", sagt Glock. D'Ambrosio ist indes bereits mit seinem Auftakt zufrieden. "Abgesehen von meinem Motorenproblem war es ein ordentlicher Freitag", meint der Belgier nach 56 Runden, einer Zeit von 1:29.622 Minuten und dem 24. Gesamtplatz.

"Es ging nicht so sehr um mich, sondern um das Auto und unsere Fortschritte. Es sieht nicht so schlecht aus", findet der Formel-1-Neuling. "Jetzt arbeiten wir uns durch die Daten und am Samstag schauen wir einmal. Es ist erst einmal ermutigend. Insgesamt war mein Tag sehr nützlich, denn ich konnte mich auf das Rennen am Sonntag vorbereiten. Daran können wir am Samstag anknüpfen."