Marussia-Virgin: Qualifiziert und doch zu langsam
Die 107-Prozent-Marke war im Qualifying recht locker machbar, doch von Zufriedenheit spürt man bei Marussia-Virgin so gut wie nichts
(Motorsport-Total.com) - Die gute Nachricht natürlich zuerst: Das Zittern bei Marussia-Virgin war vor dem Qualifying stark, doch letztlich reiten sich beide Fahrer recht mühelos vor der 107-Prozent-Zeit ein. Jerome D'Ambrosio hatte als 22. 0,444 Sekunden Luft auf die Maximalzeit im Qualifying, Timo Glock war gar satte 1,408 Sekunden schneller. Auch Lotus davor war keine Ewigkeiten entfernt. Und dennoch: Im russischen Team ist man unzufrieden, sich überhaupt mit der 107-Prozent-Zeit herumschlagen zu müssen.

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Timo Glock fuhr sich nah an Lotus heran, doch zufrieden war er nicht
"Das erste Wochenende der Saison ist schwierig für uns und wir hatten heute die Chance zu sehen, wo genau wir uns befinden und wie sehr wir uns verbessern müssen", so Glock. "Ich habe seit dem Winter neue Ingenieure, die zusammen mit der Crew an meinem Auto beim Testen und auch hier toll gearbeitet haben. Aber sich dann letztlich mit der 107-Prozent-Zeit herumzuschlagen ist nicht das, wofür wir hier sind."
Aus der schwierigen Situation müsse man nun aber das Positive herausziehen. "Wie wissen, wo wir stehen und was wir für Fortschritte machen müssen", erklärt Glock. "Wir sind ein wirklich starkes Team. Nun müssen wir das Auto auf den Stand bringen, den wir brauchen. Für das erste Rennen morgen gilt es, zuverlässig zu sein und beide Autos ins Ziel zu bringen. Das wäre für alle ein schöner Lohn."
Für D'Ambrosio ging es zunächst nur um die Qualifikation. "Ich bin zufrieden mit den Fortschritten an diesem Wochenende. So können wir uns auf das Rennen freuen", so der Belgier. "Das war mein erstes Qualifying und ich konnte genau sehen, wo ich mich noch verbessern muss. Ich werde alle Informationen - gute wie schlechte - nutzen, damit ich besser werde. Aber mit heute bin ich erstmal zufrieden. Ich hoffe, dass auch mein erstes Formel-1-Rennen eine positive Erfahrung werden wird."
"Wir haben vor dem Qualifying schon etwas auf den Fingernägeln gekaut. Es ist gewiss nicht unser Ziel, mit der 107-Prozent-Zeit zu kämpfen. So sollte es nicht sein", erklärt Teamchef John Booth. "Wir hatten genau wie im Vorjahr erwartet, dass das erste Rennen eine große Herausforderung sein wird. Das Qualifying bestätigte nur, was wir schon wussten: Vor uns liegt viel Arbeit, um das Auto dorthin zu bringen, wo es sein sollte."
Mit den fahrerischen Vorstellungen war er hingegen zufrieden. "Timo fuhr wie ein Besessener, um das bestmögliche Ergebnis zu holen. Und Jerome macht seine Sache bisher bewundernswert. Die Fahrer und das Team verdienen allesamt Lob für die Arbeit am ersten Wochenende. Im Vergleich zu vor zwölf Monaten ist das ein riesiger Schritt."

