• 29.05.2011 19:34

  • von Marco Helgert

Marussia-Virgin ohne Kontaktverlust, Glock im Pech

Timo Glock hatte endlich kein einsames Rennen, doch ein Defekt zwang ihm zum Halt - Jerome D'Ambrosio nahm den Kampf gegen Lotus auf

(Motorsport-Total.com) - Schon in den Trainings und im Qualifying deutete sich an, dass Marussia-Virgin in Monaco besser dasteht als auf normalen Strecken. Die Aerodynamik - die Hauptschwachstelle des Autos - spielt im kleinen Fürstentum eine kleinere Rolle. So konnten Timo Glock und Jerome D'Ambrosio auch im Rennen den Kontakt zu den Konkurrenten halten. Doch Glock kam nicht weit, er hatte nach 30 Runden den ersten Ausfall des Rennens. D'Ambrosio wurde als 15. mit drei Runden Rückstand gewertet.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio

Jerome D'Ambrosio hielt sich einige Zeit vor den Lotus

"Ich hatte ein gutes Rennen, bis es das Problem mit der Hinterradaufhängung gab", so Glock. "Auch wenn die Autos vor uns noch etwas schneller waren, konnten wir mithalten und einen kleinen Kampf initiieren. Leider wurde die hintere rechte Schubstange in der Hafenschikane beschädigt. Zum Glück passierte es im langsamen Teil der Strecke. Das ist nach diesem guten Wochenende etwas enttäuschend. Wir ein gutes Qualifying und sahen gute Chancen, das Rennen zu beenden. Leider war das nicht der Fall. Ich möchte dem Team für das gute Wochenende nach zwei anstrengenden Wochen danken."

Immerhin kam D'Ambrosio ins Ziel. "Das war ein recht gutes Rennen, es ging nur darum, die Reifen in Schuss zu halten", so der Belgier. "Wir starteten auf den härteren reifen und das Auto war nicht schnell. Im Rennen stellten wir auf nur einen Stopp um. Dann kam aber etwas später das Safety-Car auf die Strecke, einige Runden vor unserem geplanten Stopp. Also mussten wir zu diesem Zeitpunkt auf die weichen Reifen wechseln."

"Das ging 30 Runden lang gut. Aber als mich Heidfeld überholte, kam ich in den Gummiabrieb und habe die Reifen danach einfach nicht mehr sauber bekommen", so D'Ambrosio. "Ich verlor an Grip und beide Lotus gingen vorbei. Dennoch war es ein großartiger Monaco-Grand-Prix und ich freue mich auf mehr. Es ist ein Privileg, hier mit der Formel 1 zu fahren."

"Wir haben gestern bereits vorhergesagt, dass dieses Rennen von vielen Zwischenfällen geprägt sein wird und dass wir bereit sein müssen, die Chancen beim Schopfe zu packen. Das passierte beiden unseren Fahrern heute", so Teamchef John Booth. "Es war eine schwierige Entscheidung, beide Autos auf getrennte Strategien zu schicken. Wir hatten Info aus dem ersten Stint von Timo, dass die weichen Reifen halten würden. Also schickten wir Jerome mit diesen Reifen auf einer Einstoppstrategie wieder auf die Strecke."


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Monaco, Sonntag


Das funktionierte auch eine Zeit lang ganz gut. "Jerome machte das toll und hielt sich die Lotus knapp 15 Runden lang vom Leib. Aber leider sammelte er wegen blauer Flaggen ein paar Gummireste auf und konnte so nicht vor ihnen bleiben", fährt er fort. "Timo fuhr einen tollen ersten Stint und hielt Kontakt nach vorn. An diesem Wochenende hat er tolle Eigenschaften und fehlerfreie Vorstellungen abgeliefert. Leider hatte er eine defekte Schubstrebe an der rechten Hinterradaufhängung. Es waren anstrengende aber lohnenswerte zwei Wochen. Wir gehen nun zurück ins Werk bereiten uns auf Kanada in zwei Wochen vor."