• 26.11.2011 20:33

  • von Stefan Ziegler

Marussia-Virgin ganz hinten: "Sehr enttäuschend"

Timo Glock kam im Qualifying von Sao Paulo gar nicht zurecht und wurde Letzter, Jerome D'Ambrosio landete nur einen Rang vor seinem Stallgefährten

(Motorsport-Total.com) - Für Marussia-Virgin hielt das letzte Qualifying des Jahres keine positive Überraschung bereit. Das britisch-russische Team muss sich im letzten Saisonrennen ganz hinten anstellen, nachdem Jerome D'Ambrosio und Timo Glock im Zeittraining nicht über die Positionen 23 und 24 hinausgekommen waren. Deshalb sprechen die Beteiligten des Rennstalls auch von einem schwierigen Qualifying.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio

Jerome D'Ambrosio fuhr zwar schneller als Timo Glock, wurde aber nur Vorletzter

"Es war ein etwas enttäuschender Samstag", sagt Glock nach Position 24. Der Deutsche brachte es auf eine Rundenzeit von 1:17.060 Minuten und blieb damit 0,041 Sekunden hinter D'Ambrosio zurück, der in 1:17.019 Minuten auf Rang 23 einlief. "Am Morgen war das Auto wirklich schwierig zu fahren. Von einem Moment auf den anderen hatte das Fahrzeug einfach keine Stabilität mehr", meint Glock.

"Es war daher ziemlich knifflig, mit Zuversicht in die Qualifikation zu starten. Und das, obwohl sich die ersten Runden im Auto ganz gut anfühlten", erläutert der Formel-1-Routinier und merkt an: "Ich brachte eine Sicherheitsrunde zustande und versuchte dann, mit meinem zweiten Reifensatz noch etwas mehr Druck zu machen. Ich hatte drei sehr gute erste Kurven", berichtet Glock in Brasilien.


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Brasilien


"Dann kam aber direkt vor mir ein Toro Rosso aus der Boxengasse. Er fuhr auf seiner Aufwärmrunde einfach weiterhin vor mir, also verlor ich etwas Zeit und konnte mich nicht steigern. Das ist schade, denn ich musste meine Reifen abkühlen lassen, ehe ich erneut einen Versuch wagen konnte", erklärt der 29-Jährige nach dem Qualifying. "Die Pneus sind dann aber nie so gut wie bei der ersten Runde."

Glock und D'Ambrosio etwas im Pech

"Das ist zumindest bei mir und an diesem Wochenende der Fall. Wir gehen also von ganz hinten ins Rennen. Das ist sehr enttäuschend, doch jetzt schauen wir einmal, was wir am Sonntag tun können. Vielleicht spielt uns das Wetter ja ein bisschen in die Karten, doch insgesamt ist es sehr schade", findet Glock. D'Ambrosio zieht nach Startplatz 23 auch kein wirklich positives Qualifying-Fazit.

"Es war kein schlechtes Qualifying, aber ganz ehrlich: Es war auch keine Bestleistung." Jerome D'Ambrosio

"Es war kein schlechtes Qualifying, aber ganz ehrlich: Es war auch keine Bestleistung. Ich hatte am Morgen ein besseres Gefühl für das Auto gehabt. Wir müssen jetzt erst einmal schauen, was da genau passierte. Ich verlor auf meiner besten Runde etwas Zeit im zweiten Sektor. Wie ich schon sagte: Es war nicht perfekt, doch das ist auch nicht so schlimm", fasst der Belgier zusammen.

"Wir werden am Sonntag viel Druck machen, um mit den HRT-Autos zu kämpfen. Wenn es regnen sollte, ist es das Wichtigste, auf der Strecke zu bleiben. In Brasilien kann nämlich alles Mögliche passieren, wenn es nass ist", meint der Formel-1-Neuling. Teamchef John Booth stößt ins gleiche Horn wie seine Piloten und spricht von einem "enttäuschenden Nachmittag für das gesamte Team".

Marussia-Virgin hofft auf Regenwetter

"Es war sicherlich nicht, was wir uns für dieses Wochenende erhofft hatten. Timo hatte am Morgen mit der Balance seines Autos zu kämpfen gehabt und brauchte einige Veränderungen für das Zeittraining. Das ist natürlich alles andere als ideal, obwohl sich die Balance seines Fahrzeugs tatsächlich verbesserte. Leider wurde Timos zweiter Anlauf durch Buemi beeinträchtigt", erläutert Booth.

"Für den Sonntag scheint es eine Chance auf Regen zu geben." John Booth

"Es wäre seine schnellste Runde gewesen, also war es sehr schade. Jerome hatte einen guten Morgen gehabt und war sehr zufrieden mit seiner Runde im dritten Freien Training. Dieser Umlauf war selbst spritbereinigt noch viel besser als seine Leistung in Q1, wo er mit Übersteuern auskommen musste. Zwischendurch schien auch das Wetter einen Einfluss auf die Ereignisse zu nehmen."

"Das war dann aber doch nicht der Fall", meint Teamchef Booth. "Für den Sonntag scheint es eine Chance auf Regen zu geben. Wir haben es dann darauf abgesehen, ein paar Plätze gutzumachen, um die Saison möglichst stark zu beenden." Die 107-Prozent-Hürde stellte in Brasilien übrigens kein Problem dar: Glock und D'Ambrosio blieben rund 1,4 Sekunden unter dieser wichtigen Marke.