Marussia: Mehr als vier Sekunden Rückstand

Jules Bianchi muss sein Auto am Vormittag Rodolfo Gonzalez überlassen, der durch einen Unfall wertvolle Zeit verliert - Max Chilton beklagt Balance-Probleme

(Motorsport-Total.com) - Marussia hat in Südkorea einen durchwachsenen Start ins Wochenende abgeliefert. Das Hinterbänkler-Team schickte im ersten Freien Training Ersatzpilot Rodolfo Gonzalez auf die Strecke, der im Auto von Jules Bianchi saß. Der Venezolaner konnte durch einen Abflug lediglich zehn Runden absolvieren und kam nur auf eine Zeit von 1:46.810 Minuten. Damit verpasste er die 107-Prozent-Hürde knapp.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi musste Rodolfo Gonzalez am Vormittag den Vortritt lassen Zoom

"Es war gut, nach einer längeren Auszeit wieder im Auto zu sitzen. Leider unterlief mir ein Fehler", bedauert Gonzalez. "Ich verlor den vorderen Flügel und beschädigte die Nase. Zum Glück war nur eine neue Nase nötig und es gab keine weiteren Probleme, die den Ablauf des restlichen Tages gefährdeten. Als ich wieder auf die Strecke ging, konnte ich bei den Aero-Tests einige wertvolle Daten sammeln."

Stammpilot Bianchi machte es am Nachmittag besser. Er verpasste die Bestzeit um 4,435 Sekunden und kam auf 31 Umläufe. "Unterm Strich bin ich mit dem Beginn des Südkorea-Grand-Prix zufrieden. Da ich das erste Freie Training ausließ, mussten wir das Maximum aus dem zweiten Freien Training herausholen und möglichst viel am Setup und den Reifen arbeiten. Das gelang uns mit 31 gefahrenen Runden. Es war ein guter Start, doch wir müssen von nun an weitere Fortschritte machen", bemerkt der auf Position 21 geführte Franzose.


Fotos: Marussia, Großer Preis von Südkorea


Max Chilton verpasste die Vorgabezeit von Bianchi am Nachmittag trotz der Erfahrungen aus dem ersten Freien Training um mehr als drei Zehntelsekunden. "Ich hatte einen vielversprechenden Beginn auf einer für mich neuen Strecke. Wir sind mit einer schlechten Balance gestartet und versuchten, einige Dinge zu beheben. Einiges funktionierte, andere Dinge funktionierten nicht. Untern Strich bekamen wir die Situation in den Griff. Ich bin gespannt, wie wir uns weiter steigern können", so Chilton.

Max Chilton

Max Chilton war am Nachmittag langsamer als Teamkollege Jules Bianchi Zoom

Teamchef John Booth zum Trainingsauftakt in Südkorea: "Wir planten im ersten Freien Training, Rodolfo viel Fahrbetrieb zu ermöglichen und einige Aero-Varianten zu testen, damit wir Daten sammeln können, um das momentane Paket zu optimieren. Leider mussten wir durch den Ausflug im ersten Stint das Programm verkürzen und konnten weniger gezeitete Runden absolvieren. Die erhaltenen Informationen waren dennoch sehr wertvoll."

"Max konzentrierte sich auf Balance-Arbeiten und versuchte, sich an den Kurs zu gewöhnen. Abgesehen von unseren Problemen waren wir mit dem Erreichten im ersten Freien Training zufrieden", bilanziert Booth. "Beim zweiten Freien Training saßen beide Stammpiloten in den Autos. Wir hatten erneut eine stressige Session, bei der wir an der Balance und den Reifen arbeiteten."

"Jules kam schnell auf Tempo und war mit leerem Tank ziemlich zufrieden mit dem Auto. Er hatte mit vollem Tank große Probleme mit Untersteuern. Bei Max war es genau umgekehrt. Wir haben einige Daten, die wir uns ansehen können, und dadurch den besten Kompromiss für das Qualifying und das Rennen finden", so der Marussia-Teamchef.