• 30.05.2010 17:00

  • von Fabian Hust

Marko: "Vettel konnte gar nicht anders"

Der Red-Bull-Motorsport-Berater erklärt, warum Vettel den Angriff wagen musste, und wieso sich Webber und seine Renningenieur nicht korrekt verhalten haben

(Motorsport-Total.com) - Der Unfall zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber beim Großen Preis der Türkei sorgte im Anschluss des siebten Saisonrennens für jede Menge Diskussionen. Einer, der nicht um den heißen Brei herum redete, war im Anschluss Red-Bull-Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel und Helmut Marko

Dr. Helmut Marko nahm Sebastian Vettel nach dem Crash in Schutz

"Webber wurde langsamer und Vettel hatte immensen Druck von Hamilton, musste also sein volles Tempo gehen", so der Österreicher im Interview mit 'RTL'. "Außerdem war es hier so, dass wir nur an gewissen Punkten Zeit gutmachen konnten, wir mussten mit Vorsprung auf die Geraden kommen. Mark wurde von seinem Renningenieur über die Situation leider Gottes nicht exakt informiert."#w1#

"Vettel kam mit einem derart großen Überschuss an. Die erste Attacke hat Mark abgewehrt. Dann ist für Vettel einfach der Platz nicht mehr da gewesen. Aber unter Teamkollegen und unter dem Druck der beiden McLaren von hinten hätte Mark dieses Manöver niemals machen dürfen."

Laut Marko hätte Webber erwarten müssen, dass Vettel an ihm vorbei geht, denn ganz offenbar hatte der Führende mit Problemen zu kämpfen: "Er hat ja auch an die Box gefunkt, dass er auf den Geraden langsamer wurde. Er kannte die Situation, er war genau darüber informiert, dass Hamilton immensen Druck macht."

Vettel habe hingegen keine andere Wahl gehabt, er war dazu gezwungen, am eigenen Teamkollegen vorbei zugehen: "Vettel war so viel schneller, er musste an Webber vorbei. Wenn Webber Vettel zusammen gebremst hätte, dann wäre Hamilton an Vettel vorbeigegangen. Durch den Druck von McLaren hatte Vettel gar keine andere Wahl, ansonsten wäre er von Hamilton überholt worden."


Fotos: Red Bull, Großer Preis der Türkei, Sonntag


Kritik erhält aber nicht nur Webber, sondern auch Webbers Renningenieur, der nach Aussage von Marko die Anweisungen des Teams nicht befolgt hat: "Leider hat der Renningenieur nicht reagiert. Er hätte es (das Überholmanöver; Anm. d. Red.) ihm vorher ankündigen müssen. Das ist ihm auch deutlich gesagt worden."