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  • 10.09.2014 22:30

  • von Dennis Hamann

Marchionne: "Wir haben ein Motorenproblem"

Während Marco Mattiacchi überzeugt ist, dass die Probleme bei Ferrari aus mehreren Faktoren bestehen, ist Sergio Marchionne sicher, dass es an der Antriebseinheit liegt

(Motorsport-Total.com) - Auch im verflixten siebten Jahr nach dem bislang letzten Weltmeistertitel hinkt Ferrari seinen Erwartungen hinterher. Eigentlich sollten schon längst wieder Meisterschaften eingeheimst worden sein. Entsprechend gab es schon Anfang des Jahres einige Umstrukturierungen, angefangen bei der Neubesetzung des Teamchefs durch Marco Mattiacci. Stefano Domenicali musste nach sechs erfolglosen Jahren seinen Hut nehmen.

Titel-Bild zur News: Sergio Marchionne

Sergio Marchionne ist ein Mann klarer Worte Zoom

Dann trennte man sich bald auch von Motorenchef Luca Marmorini, da man merkte, dass die Antriebseinheit zu schwer, zu schwach und zu anfällig war. Jetzt folgte die Trennung von Ferraris Urgestein Luca di Montezemolo. Er wird durch Sergio Marchionne ersetzt und der legt gleich den Finger in die Wunde und benennt die Probleme des Teams: "Es ist absolut klar, dass wir ein Motorenproblem haben", erklärt der Italiener.

Doch Teamchef Mattiacchi sieht die Misere der Scuderia etwas differenzierter. So predigt der 43-Jährige gebetsmühlenartig, dass die Probleme zwar unter anderem in der Antriebseinheit liegen, aber auch das Design eine wichtige Rolle spielt. Das Auto soll deswegen für das nächste Jahr "in jedem Bereich anders sein", so Mattiacchi. Auch Marchionne glaubt nicht mehr an eine große Änderung in diesem Jahr: "Ich denke nicht, dass 2014 eine gute Saison für Ferrari wird. Wir müssen jetzt unser Gehirn bis zum äußersten anstrengen."

Der scheidende Präsident Montezemolo ist überzeugt, dass die Schuld nicht allein bei Ferrari liegt. Er sucht den Fehler bei den Regelhütern. Die hätten Ferrari mit dem Verbot von Änderungen an der Antriebseinheit während der Saison hart bestraft. "Wir hoffen, dass sich das wieder ändert", erklärte er auf seiner Rücktritts-Pressekonferenz. Viele Steine werden bei Ferrari wohl nicht aufeinander bleiben. Trotzdem soll der Autohersteller weiterhin unabhängig vom Fiat-Mutterkonzern bleiben, wie Marchionne versichert. "Die operative und strategische Unabhängigkeit von Ferrari wird nie infrage gestellt", erklärt er.

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