Mallya kündigt runderneuerte Aerodynamik an
Nach dem schwierigen Saisonauftakt setzt Force-India-Teamchef Vijay Mallya seine Hoffnungen in die neue Aerodynamik, die für Istanbul geplant ist
(Motorsport-Total.com) - Zwar hat Force India in beiden Auftaktrennen gepunktet, doch das Team war bei weitem nicht so konkurrenzfähig wie zu Beginn der vergangenen Saison. In Melbourne rutschten Adrian Sutil und Paul di Resta nur wegen der doppelten Sauber-Disqualifikation in die Punkteränge, gestern in Sepang profitierte di Resta hauptsächlich vom späten Ausfall von Witali Petrow.

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Für das erste Europarennen kündigt Vijay Mallya eine neue Aerodynamik an
Der kontinuierliche Abwärtstrend, der in etwa mit dem Wechsel von Technikchef James Key zu Sauber begonnen hat, scheint sich also fortzusetzen. "Uns wurde beim Testen in Barcelona klar, dass wir an der Aerodynamik noch viel arbeiten müssen", gesteht Teamchef Vijay Mallya im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Also haben wir uns zunächst auf die Zuverlässigkeit konzentriert und diese auch erreicht."
Update für erstes Europarennen
Doch jetzt muss Performance gefunden werden: "Wir haben einen Plan, um die aerodynamische Performance des Autos zu verbessern, und verfolgen diesen auch aktiv", erklärt Mallya und kündigt für das erste Europarennen am 8. Mai in Istanbul ein großes Update an: "Natürlich dauert es ein bisschen, diese Teile zu designen und zu produzieren, aber ab der Türkei werden wir ein viel besseres Auto haben als jetzt."
"Hier waren wir im ersten Sektor sehr konkurrenzfähig, auch im dritten. Sutil und di Resta konnten in Sektor eins und drei sogar lila Zeiten (absolute Sektorenbestzeiten; Anm. d. Red.) fahren, aber im zweiten Sektor haben sie alles verloren. Dort braucht es nämlich maximalen Anpressdruck", weiß der Inder. "Das ist uns bewusst, wir arbeiten sehr hart daran und wir sind sehr optimistisch, dass wir ab der Türkei eine signifikante Steigerung schaffen werden."
Am kommenden Wochenende in Schanghai rechnet Mallya mit einer ähnlich schwierigen Ausgangsposition wie in Sepang, denn die beiden Strecken sind einander nicht unähnlich. Doch dann sind drei Wochen Zeit, um in der Fabrik in Silverstone neue Teile fertigzustellen. Ein weiteres Thema, mit dem sich das Team noch beschäftigen muss, sind die neuen Reifen, die in Sepang für eine regelrechte Boxenstopp-Orgie sorgten.
Pirelli-Reifen bleiben eine Unbekannte

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Paul di Resta erkämpfte sich gestern in Sepang einen weiteren WM-Punkt Zoom
"Wir müssen die Pirelli-Reifen noch viel besser verstehen lernen", sagt Mallya. "Heute hatten wir drei Stopps geplant. Am Boxenfunk baten wir die Fahrer laufend darum, gut auf die Reifen zu achten und sie zu schonen. Die Reifen sind ganz anders als Bridgestone - mit Bridgestone hat auch ein Stopp gereicht. Die Pirellis bauen sehr schnell ab und der Zeitunterschied beträgt dann auch gleich ein paar Sekunden."
Dass es nun zu viele Boxenstopps gibt, findet er nicht unbedingt: "Vielleicht ist es schon ein bisschen interessanter geworden, weil die Reifenstrategien jetzt mehr im Blickpunkt stehen", gibt der Teamchef zu Protokoll. "Wenn du gute Reifen hast, kann dir das einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, aber wenn sie nicht mehr gut sind, kann dich das kosten. Es wurde also ein weiteres Element der Unsicherheit hinzugefügt."

