"Magisches" Ferrari-Team bläst zum Angriff
Technikchef Aldo Costa verrät Details zum neuen Update für den Ferrari F60, glaubt aber nicht, dass sein Team damit siegfähig sein wird
(Motorsport-Total.com) - Nach dem schlechtesten Saisonauftakt in der Formel-1-Geschichte des Rennstalls hat Ferrari reagiert, indem man in Maranello eine eigene Task-Force eingerichtet hat. Die Früchte deren Arbeit sollen am kommenden Wochenende in Barcelona geerntet werden - dank eines umfassenden Updates, das in dieser Form wohl einzigartig ist.

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Der Ferrari F60 bekam einen komplett neuen Doppeldiffusor verpasst
"Ich kann keine präzisen Zahlen liefern, aber dieser Schritt ist deutlich größer als ein normaler Entwicklungsschritt", erklärt Ferrari-Technikchef Aldo Costa. Das Update beinhaltet unter anderem einen neuen Front- und Heckflügel, ein komplett überarbeitetes Bodywork und einen Doppeldiffusor, der eigentlich erst später debütieren hätte sollen. Bei den Geradeaustests in Vairano am Wochenende soll dieser deutlich mehr Anpressdruck generiert haben als der konventionelle Unterbodenabschluss.#w1#
"Das Barcelona-Paket ist eine Mischung aus einem Entwicklungsschritt, der von Anfang an für Barcelona geplant war, und weiteren Neuerungen, die eigentlich erst in der Türkei und in Silverstone hätten kommen sollen", so Costa, der in diesem Zusammenhang den außergewöhnlichen Gewaltakt seines Teams lobte: "Mit einem sehr intensiven Programm ist es uns gelungen, diese wichtigen Neuerungen vorzuziehen."
"Weil die Änderungen wegen des Doppeldiffusors so umfassend sind, mussten wir in Vairano einen Geradeaustest einlegen", betont der Italiener. Mit umfassend meint er, dass die Elektronik- und Hydrauliksysteme im Heck des F60 praktisch neu entwickelt beziehungsweise - in einfacheren Fällen - umpositioniert werden mussten. Das Team habe "fast magisch" auf den schwachen Auftakt reagiert und die sonst üblichen Entwicklungszeiten "um zwei Drittel" verkürzt.
¿pbvin|512|1512||1pb¿Trotzdem kann sich Costa nicht vorstellen, dass sich das Blatt schon in Barcelona wenden wird: "Wir sind zuversichtlich, dass es ein guter Schritt ist, auch wenn wir nicht glauben, dass uns dieses Paket schon dorthin bringen wird, wo wir gerne hin möchten. Wir müssen das Auto sehr aggressiv weiterentwickeln, denn alle Leute hier sind fest entschlossen, alle Ressourcen in die Waagschale zu werfen, um diese Krise hinter uns zu lassen."
Zumindest die Vorgaben hat Ferrari alle erfüllt, denn auch das neue Leichtgewichtschassis mit der internen Nummer 279 (Crashtest bestanden), das zunächst nur Kimi Räikkönen zur Verfügung stehen wird, ist bereits fertig und wartet auf seinen ersten Einsatz. Die Radikalkur soll sechs Kilogramm eingebracht haben, sodass in Barcelona nicht nur Felipe Massa, sondern auch Räikkönen mit KERS fahren wird. An der KERS-Zuverlässigkeit wurde übrigens ebenfalls gearbeitet.

