• 16.03.2014 09:51

  • von Roman Wittemeier

Lowe: "Eine stolze Leistung"

Mercedes-Renndirektor Paddy Lowe freut sich über den 100. Grand-Prix-Sieg eines Mercedes-Motors: Zylinderausfall am Hamilton-Auto

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat den Grand Prix von Australien in Melbourne gewonnen. Aus der Reihe der Favoriten war es Nico Rosberg, der den neuen W05 im Albert Park als strahlender Sieger ins Ziel brachte. Während beim gebürtigen Wiesbadener auf dem Weg zum vierten Grand-Prix-Erfolg alles rund lief, fing der Mercedes von Polemann Lewis Hamilton schon früh das Stottern an. Nach nur zwei Runden schied der Brite mit einem Defekt aus.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Der große Moment in Melbourne: Nico Rosberg führt nach 57 Runden immer noch Zoom

"Er hatte sofort vom Start weg ein Problem mit dem Motor. Wir wissen immer noch nicht genau, was die Ursache war. Das müssen wir analysieren", erklärt Renndirektor Paddy Lowe. "Der Motor lief nicht auf allen Zylindern, die Leistung war nicht da. Uns wurde das schon in der Einführungsrunde klar, aber Lewis wusste es noch nicht. Wir wollten erst mal schauen, wie schnell er fahren kann. Aber es ging nicht allzu viel. Gleich beim Start ist er auf Rang drei zurückgefallen. Das hatte mit den Motorenproblemen zu tun."

Mercedes reagierte im Rennen sofort. Man bat Hamilton an die Box und zur Aufgabe. Der offenbar defekte Motor sollte nicht komplett zerstört werden. "Wir haben pro Fahrer nur fünf Antriebe pro Jahr. Vielleicht ist der Schaden an Lewis' Motor reparabel. Das heißt nicht zwangsläufig, dass er einen aus dem knappen Vorrat verloren hat", meint Lowe. "Schade ist es aber natürlich. Er war schnell, er stand auf der Pole - aber so brutal ist der Motorsport manchmal", so Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei 'Sky Sports F1'. "Lewis ist enttäuscht, aber er freut sich für das Team."

"Bei Nico gab es keine Probleme, es war ein ganz lockeres Rennen", fasst Lowe zusammen. "Es gibt immer ein paar Sachen, auf die man aufpassen muss - Spritverbrauch und Reifentemperaturen zum Beispiel. Mit dem zweiten Reifensatz gab es etwas Graining. Das hatten aber wahrscheinlich alle. Ansonsten war es ein ganz sauberes Rennen - fantastisch. Es war der 100. Grand-Prix-Sieg eines Mercedes-Motors. Das ist eine stolze Leistung."

Nach der Zieldurchfahrt war allen Mercedes-Verantwortlichen ein Stein vom Herzen gefallen. "Bei den Testfahrten sind wir schnell und zuverlässig unterwegs gewesen. Das hat natürlich einen erheblichen Druck aufgebaut - extern und auch intern. Wir mussten den Job hier erledigen", meint Lowe. "Wir hätten es natürlich gern, wenn die kommenden Rennen im Zweikampf zwischen Nico und Lewis entschieden würden. Eigentlich hatte sich so etwas schon für heute abgezeichnet. Schade, dass wir nicht beide Autos ins Ziel gebracht haben."