• 07.10.2011 17:53

  • von Fabian Hust

Lowe: "DRS darf nicht komplett freigegeben werden"

Der Technische Direktor von McLaren-Mercedes über seine Erfahrungen mit DRS und warum ihn das System so fasziniert

(Motorsport-Total.com) - Die Fahrer des McLaren-Mercedes-Teams berichteten nach dem Freien Training zum Großen Preis von Japan über eine verbesserte Höchstgeschwindigkeit: "Wir haben einen neuen Heckflügel, der für das Qualifying besser ist", so Paddy Lowe, Technischer Direktor des Teams. "Der prinzipielle Unterschied zwischen dem Qualifying und im Rennen ist das DRS. Es ist also keine Raketenwissenschaft herauszuarbeiten, dass dies der Grund dafür ist."

Titel-Bild zur News: Ferrari-DRS

Das DRS ist eines der Gebiete, auf denen die Teams fleißig entwickeln

Der neue Heckflügel zeige vor allem Verbesserungen, wenn es um den Unterschied zwischen eingeschaltetem und ausgeschaltetem DRS geht: "Das war jener Flügel, den wir schon in Singapur hatten. Ursprünglich hatten wir seinen Einsatz für dieses Rennen geplant, aber wir schafften es, ihn schon vorzeitig nach Singapur zu bringen."

Das DRS wird von den Teams laufend weiterentwickelt, denn auch kommendes Jahr wird das System zum Einsatz kommen: "Dies war das erste Jahr, in dem wir es verwendet haben, also war das für alle Teams eine steile Lernkurve. Das ist ein großes Gebiet, eine große Chance, um im Vergleich zu den Gegnern einen großen Unterschied ausmachen zu können. Die Regeln sind in Bezug auf DRS kommendes Jahr exakt dieselben, also werden wir sehen, wie die Technologie weiter reift. Womöglich werden wir in Bezug auf den DRS-Effekt weniger Unterschiede zwischen den Teams sehen. Aber wir werden immer noch Stück für Stück mehr finden."

Der Brite ist fasziniert davon, wie komplex sich DRS auf den Sport auswirkt: "Faszinierend ist meiner Meinung nach dieses Jahr nicht nur das eigentliche Rennen und die Unterhaltung, die durch die einfacheren Überholmanöver geboten ist. Das hat meiner Meinung nach die Natur der Rennen verändert."

"Auch technisch war es faszinierend. Das hat in den Prozess der Auswahl des besten Flügels für eine Veranstaltung eine neue Dimension hinzugefügt. Das war für gewöhnlich eine ziemlich eindimensionale Angelegenheit. Man probierte einen Flügel aus, schaute sich kurz an, was die eigenen Gegner machen und tastete sich das Wochenende über an die richtige Einstellung des Flügels heran."

"Nun hat man eine zusätzliche Dimension, nämlich deine Geschwindigkeit im Qualifying, deine Geschwindigkeit im Rennen mit und ohne DRS und selbst die erhöhte Komplexität, falls es im Qualifying regnet, denn dann darf man das DRS nicht verwenden. Das könnte ein Faktor sein, sollte es ein Wochenende mit einer Regenwahrscheinlichkeit geben. Das sind eine Menge komplizierter Fakten für die Jungs, welche sie im Büro in den Computer eingeben müssen, um den besten Plan herausarbeiten."

Bisher darf DRS lediglich im Qualifying frei verwendet werden, während des Rennens gibt es eine oder zwei DRS-Zonen, in denen das System unter bestimmten Umständen eingesetzt werden kann. Fry ist dagegen, den Einsatz zu lockern: "Es geht darum, das Überholen im Rennen zu verbessern. Ich denke nicht, dass wir das Überholen trivialer gestalten wollen."

"Es ist eine feine Balance. Ich denke, dass diese die FIA durch die Auswahl der Länge und der Anzahl der Zonen festgelegt. Und meiner Meinung nach funktioniert das gut. Sie müssen das noch fein abstimmen, aber wenn man es im Rennen einfach komplett freigeben würde, so denke ich wirklich, dass man es viel zu einfach machen würde. Dann würde es in das andere Extrem umschlagen nämlich das Spektakel zerstören."