Lotus: Schwaches Ergebnis, starker Test-Auftakt

Trotz großen Rückstands und Platz acht ist Lotus mit dem Test-Auftakt hochzufrieden - Nicolas Prost hinterließ einen guten Eindruck, die Updates funktionieren

(Motorsport-Total.com) - Am ersten Tag des Young-Driver-Tests findet sich Lotus überraschend weit hinten in der Zeitenliste: Nicolas Prost kam im E21 mit einer persönlichen Bestmarke von 1:34.810 Minuten über den achten Rang nicht hinaus, sein Rückstand auf die Tages-Bestzeit von McLaren-Pilot Kevin Magnussen betrug 1.208 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Nicolas Prost

Bei Lotus stand zum Auftakt nicht die Performance im Vordergrund Zoom

Doch dafür gibt es eine Erklärung: Die Truppe aus Enstone konzentrierte sich auf die Evaluierung neuer Teile und ließ daher das Setup des Autos unberührt - zudem kamen nur die harten Reifen zum EInsatz. Insgesamt spulte der Sohn von Formel-1-Legende Alain Prost 72 Runden für das Team von Eric Boullier ab. "Das war ein sehr positiver Tag", zeigt sich Prost trotz der mäßigen Zeit positiv gestimmt. "Wir haben alles erledigt, was wir uns vorgenommen hatten."

Die Gründe für das mäßige Ergebnis

Der Franzose beschreibt das Tagesprogramm: "Wir fuhren nur mit den harten Reifen und konzentrierten uns auf Vergleichstests mit den neuesten Teilen sowie auf Aerodynamik-Arbeit. Das bedeutete, dass wir keine Setup-Änderungen gemacht haben. In Anbetracht dessen war unser Tempo ziemlich gut."

Der E21 wurde am Morgen mit großen Messinstrumenten ausgestattet - ein ungewohntes Gefühl für Prost. Laut seinen Angaben fällt den Piloten die Vorrichtung an der Seite des Cockpits nur bedingt auf - "und zwar die Verkabelung in der Nähe des Cockpits. Daran gewöhnt man sich rasch, aber so will man nicht unbedingt ein Rennen fahren."

Prost hofft auf schnelle Runden am Freitag

Am Donnerstag wird GP2-Champion Davide Valsecchi das Cockpit übernehmen, Prost wird den Tag im Simulator verbringen, ehe er am Freitag dank Kimi Räikkönens Absage in den Genuss eines weiteren Testtages kommen wird: "Darauf freue ich mich ganz extrem. Heute, als ich das Auto fuhr, fühlte es sich wie Weihnachten an - und dann erhielt ich die Nachricht, dass ich am Freitag zurückkehren kann. Das ist ein tolles Gefühl."


Fotos: Lotus, Young-Driver-Test in Silverstone, Mittwoch


Er hofft, dass er zum Abschluss der Tests auch die Gelegenheit erhält, schnelle Runden zu fahren: "Hoffentlich konzentrieren wir uns etwas mehr auf die Peformance. Priorität hat aber, das geplante Programm zu absolvieren, um Kimi und Romain in die bestmögliche Position zu bringen, damit sie den Ungarn-Grand-Prix gewinnen können."

Positiver Eindruck von Updates

Chefingenieur Alan Permane zeigt sich ebenfalls zufrieden: "Nico startete unser Programm über den gesamten Tag hinweg mit schnellen und konstanten Runden, wodurch wir nun viele Daten haben, die wir über Nacht analysieren können. Heute Morgen hat es ein paar Kleinigkeiten gegeben, die wir in Ordnung bringen mussten, aber wir konnten bald mit unseren großen Aerodynamik-Messinstrumenten und anderen Datenerfassung-Instrumenten ausrücken."

"Wir haben die Updates evaluiert und sie sehen vielversprechend aus." Alan Permane

Bislang funktionieren die neuen Teile laut Permane wie erhofft: "Wir haben die Updates evaluiert und sie sehen vielversprechend aus, zudem haben wir einen guten ersten Eindruck von den neuen Pirelli-Reifen gewonnen. Morgen kommt Davide zum Einsatz, und wir rechnen mit einem weiteren starken Tag."

Am Freitag setzt man nun doch nicht auf Räikkönen, sondern einmal mehr auf Prost: "Als die Details bekannt wurden, welche Dinge die Rennfahrer hier tun dürfen, da wurde uns bewusst, dass wir nur ein begrenztes Programm mit Kimi hätten durchführen können. Indem wir Nico wieder einsetzen, können wir auf der bereits absolvierten Arbeit aufbauen und sind somit hoffentlich in der bestmöglichen Position, um den E21 vor Budapest weiterentwickeln zu können."