Lotus: Neuer Bolide laut Grosjean "in allen Bereichen besser"

Mit konstant schnellen Rundenzeiten bestätigt Romain Grosjean erneut den starken Eindruck des Lotus E21 und ist gespannt auf das Feedback von Kimi Räikkönen

(Motorsport-Total.com) - Am Dienstagabend hatte Romain Grosjean angekündigt, das Tempo am Steuer des neuen Lotus E21 am zweiten Tag der Testfahrten in Jerez zu forcieren. In den Nachmittagsstunden des Mittwochs setzte der Franzose seine Ankündigung in die Tat um und schraubte die bisherige Testbestzeit von 1:18.861 Minuten (Jenson Button an Tag eins) auf 1:18.218 Minuten nach unten. Anders als der britische McLaren-Pilot, der seine Tagesbestzeit mit der Hard-Mischung von Pirelli fuhr, hatte Grosjean tags darauf jedoch die Soft-Mischung aufgezogen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean überzeugte erneut mit konstant niedrigen Rundenzeiten Zoom

Für Grosjean und den neuen Lotus spricht allerdings, dass der Franzose mehrfach in den 1:18er-Bereich vordringen konnte, während alle anderen Fahrer am Dienstag an der 1:19er-Schallmauer scheiterten. Auf seiner 96. und letzten Runde blieb Grosjean auf der Strecke stehen. Ursache war jedoch kein Defekt am neuen E21, sondern die Tatsache, dass die Lotus-Crew den Piloten explizit dazu angewiesen hatte, den Tank trocken zu fahren, um korrekte Verbrauchsberechnungen anstellen zu können.

"Es lief gut heute. Wir zogen unser geplantes Programm durch und notierten eine gute Zuverlässigkeit", kommentiert Grosjean nach seinen knapp 100 Umläufen am zweiten Testtag des Formel-1-Jahres 2013. "Für mich lief der gesamte Test sehr gut. Das verleiht mir Zuversicht für die bevorstehende Saison", sagt der Franzose, der den E21 am Donnerstag und Freitag seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen überlässt.

Seine Bestzeit will Grosjean indes nicht überbewerten. "Ich habe ein gutes Gefühl im Auto und es ist toll, an der Spitze der Zeitenliste aufzutauchen. Auch wenn das beim Testen nicht viel heißen muss, so ist es doch immer ein gutes Gefühl, vorn zu liegen." Während sich der Franzose mit dem Handling seines neuen Dienstwagens ausgesprochen zufrieden zeigt, stellen ihn die neuen Pirelli-Mischungen noch vor das eine oder andere Rätsel.


Fotos: Lotus, Testfahrten in Jerez, Mittwoch


"Wir waren hier mit der Soft-, Medium- und Hard-Mischung unterwegs. Derzeit kennen wir die Unterschiede zwischen den einzelnen Mischungen noch nicht genau, haben aber eine gewisse Ahnung", sagt Grosjean und kündigt an, dass das Team an den verbleibenden beiden Tagen des Jerez-Tests an diesem Punkt ansetzen wird: "Kimi wird sich diesem Bereich widmen, sodass wir bis Barcelona ein besseres Verständnis der Reifen haben." Vom 19. bis 22. Februar steigt auf dem Circuit de Catalunya die zweite von drei Testwochen im Vorfeld der neuen Saison.

Räikkönens Rückmeldungen sehnsüchtig erwartet

Nach der Hälfte der Jerez-Testwoche zeigt sich Alan Permane, bei Lotus der Leitende Ingenieur an der Strecke, zufrieden: "Das Tempo ist gut und wir hatten heute keinerlei Zuverlässigkeitsprobleme. Demzufolge konnten wir unser Programm ohne Unterbrechung abspulen. Wir konzentrierten uns darauf, mehr über die Pirelli-Reifen des Jahrgangs 2013 zu erfahren und probierten die Mischungen Soft, Medium und Hard in Kombination mit verschiedenen Setups - sowohl mechanisch als auch aerodynamisch."

Romain Grosjean

Romain Grosjean ist gespannt auf das Feedback von "Iceman" Kimi Räikkönen Zoom

Für Grosjean jedenfalls steht nach zwei Tagen am Steuer des E21 fest: "Das Auto ist in allen Bereichen ein bisschen besser. Ich habe generell ein besseres Gefühl als im vergangenen Jahr. Natürlich müssen wir das Auto hier und da noch ein wenig verbessern, doch wenn man bedenkt, dass es der erste Einsatz war, bin ich mit dem Fahrzeug sehr zufrieden."

So wird der Franzose an den kommenden beiden Tagen mit großem Interesse verfolgen, welche Aussagen Teamkollege Räikkönen über den neusten Boliden aus Enstone macht. "Ich habe schon ein paar Ideen für die kommenden Testfahrten. In diesem Zusammenhang ist es gut, dass auch Kimi noch Rückmeldungen liefern wird. Wir werden sehen, ob er meine Eindrücke im Auto bestätigt und ob er in puncto Setup dieselbe Richtung einschlagen will wie ich", so Grosjean.

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