• 02.09.2010 17:47

  • von Roman Wittemeier

Lotus: Monza als großer Meilenstein

Für Lotus hat der kommende Grand Prix in Monza eine ganz besondere Bedeutung: Genau ein Jahr nach der offiziellen Zuteilung eines Formel-1-Startplatzes

(Motorsport-Total.com) - Das neue Lotus-Formel-1-Team wird am kommenden Sonntag genau ein Jahr alt. Am 12. September 2009 erhielt Teamchef Tony Fernandes die offizielle Bestätigung der FIA, in diesem Jahr an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen. Genau ein Jahr später geht die Mannschaft am kommenden Wochenende als aktuell bestes der neuen Teams an den Start in Monza.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli will vor heimischer Kulisse in Monza mit Lotus glänzen

"Ich fühle mich körperlich und mental sehr gut", meint Heikki Kovalainen. "Vor dem Rennen in Spa hatte ich wirklich eine Woche lang Pause, bevor ich anschließend eine Woche lang trainiert habe. Das hat sich ausgezahlt. Am Wochenende in Belgien fühlte ich mich gut und nun freue ich mich auf Monza - anschließend auf die weiteren verbleibenden Rennen."#w1

"Monza ist jedes Jahr ein Highlight", sagt der Finne. "Die Strecke ist einfach mal ganz anders und die Atmosphäre dort ist immer erstklassig. Ferrari hat dort viele Fans, aber auch andere Teams werden unterstützt, weil die Leute dort einfach echte Formel-1-Fans sind. Das wird ein cooles Wochenende. Für uns Fahrer ist ein Rennen mit wenig Abtrieb immer interessant. Für die Fans ist das auch klasse, weil die Autos am Limit sind, dabei toll aussehen und sich nett anhören."

Die Vorfreude teilt Teamkollege Jarno Trulli. "Monza ist ein ganz besonderer Grand Prix", so der erfahrene Lotus-Pilot. "Wir Italiener werden dort immer kräftig angefeuert, die Fans sind heiß auf dieses Rennen. Es gibt immer eine besonders herzliche Atmosphäre, die man genießen sollte. Die Strecke ist herausfordernd, aber längst nicht so schwierig wie andere Kurse."

"Alle sprechen über den geringen Abtrieb, aber die Bremsen spielen dort eigentlich die wichtigste Rolle." Jarno Trulli

"Man braucht dort einen hohen Topspeed, wenig Abtrieb, eine gute Traktion und Bremsstabilität. Alle sprechen über den geringen Abtrieb, aber die Bremsen spielen dort eigentlich die wichtigste Rolle", erklärt Trulli. "Man muss volles Vertrauen haben, um die Schikanen möglichst spät ambremsen zu können. Wenn du dann gute Traktion hast, dann kommst du aus den Ecken auch schnell wieder heraus."

Der Italiener ist vor seinem Heimspiel zuversichtlich. "In Spa haben wir gesehen, dass unser Auto auf schnellen Strecken recht gut funktioniert. Ich denke also, dass wir unsere Leistung von Belgien wiederholen können. Solange wir vor der direkten Konkurrenz landen, sind wir glücklich. Anschließend sind wir wieder unterwegs zu den restlichen Rennen des Jahres."

"Rückblickend war Spa in vielerleit Hinsicht unsere stärkste Leistung des Jahres", freut sich Technikchef Mike Gascoyne. "Zwar hatten wir in manchen Rennen schon bessere Platzierungen, aber bezüglich der Zuverlässigkeit war das Wochenende perfekt. Nun geht es nach Monza - einem ganz besonderen Ort. Die Tifosi sorgen für unglaubliche Stimmung. Zwar feuern sie zumeist Ferrari an, aber ich bin sicher, dass auch Jarno und Heikki in ihren grün-gelben Autos von leidenschaftlichen Formel-1-Fans unterstützt werden."

¿pbvin|512|3063||0|1pb¿Für die gesamte Mannschaft markiert das Monza-Wochenende einen ganz besonderen Meilenstein der Teamgeschichte. "Das Rennen findet am 12. September statt. Das ist also ganz genau ein Jahr nach der offiziellen Bestätigung, dass wir für 2010 einen Startplatz in der Formel 1 bekommen", erklärt Gascoyne. "Man kann es nicht in wenigen Worten beschreiben, was uns allen dies bedeutet. Nun sind also schon 365 Tage vergangen und es folgen noch viele aufregende Zeiten."

"Ich bin oft gefragt worden, ob ich jemals geglaubt hätte, dass wir diese nahezu unmögliche Aufgabe lösen können. Aus Worten und einem weißen Blatt Papier ein Team formen und dann nun als Zehnter in der WM dastehen - als bestes der neuen Teams also. Und nun haben wir sogar eine rosige Zukunft vor uns", bringt der Brite seine Emotionen zum Ausdruck. "Zurück zur Aufgabe und zur Strecke: Monza ist einzigartig, wegen der niedrigen Downforce. Wir haben ein passendes Paket dafür, mit veränderten Flügeln und anderen Kleinigkeiten."

"Die vergangenen Wochen waren aufregend für das Team." Tony Fernandes

Nachdem Teamchef Tony Fernandes aufgrund beruflicher Verpflichtungen zuletzt einige Male nicht bei den Grands Prix vor Ort sein konnte, zeigt sich der Geschäftsmann aus Malaysia in Monza wieder an der Boxenmauer. "Es wird toll sein, wieder dabei zu sein. Die vergangenen Wochen waren aufregend für das Team." Vor allem das Testdebüt des erst 16-jährigen Nabil Jeffri habe ihn bewegt. "Ein kommender Superstar aus Malaysia", meint Fernandes.

"Er war der jüngste Pilot, der jemals ein Formel-1-Auto auf der Geraden testen durfte. Ich war stolz, denn für ein solch jungen Burschen muss das ganz schön aufregend gewesen sein. Er hat das toll gemacht", lobt der Lotus-Teamchef seinen jungen Landsmann. "Er belegt das, was ich immer sage: Man muss hart an der Erfüllung seiner Träume arbeiten, und dann klappt es auch. Das gilt auch für unser Team. Unser großer Formel-1-Traum wurde am 12. September vergangenen Jahres Wirklichkeit."

"Wir haben die grün-gelben Autos wieder dorthin geführt, wo sie hin gehören. Mike Gasconye hat die damit verbundenen Emotionen bereits beschrieben. Ich stimme dem voll und ganz zu. Es war schon bis hierher eine wundervolle Reise. Aber nach Monza, wenn wir uns dann in Richtung Asien aufmachen, wird es mit jedem weiteren Schritt immer noch aufregender", meint der Airline-Boss aus Malyasia.

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