Lotus: Keine Rede von einem Übergangsjahr

Die Lotus-Verantwortlichen Gerard Lopez, Eric Boullier und James Allison machen deutlich, dass nichts anderes als eine Steigerung die Vorgabe für 2013 ist

(Motorsport-Total.com) - Als erstes der elf Formel-1-Teams präsentierte Lotus am Montagabend den Boliden für die am 17. März in Melbourne beginnende Saison 2013. Rein optisch unterscheidet sich die neueste Kreation aus Enstone kaum vom Vorgänger E20. So ist auch die Stufennase geblieben. Die auf den ersten Blick auffälligsten Veränderungen betreffen die Lackierung. Als ein Übergangsjahr will man die Saison 2013 aber nicht betrachten - ganz im Gegenteil.

Titel-Bild zur News: Der Lotus E21

Mit dem E21 will Lotus endgültig zum Topteam avancieren Zoom

"Meiner Meinung nach gibt es in der Formel 1 keine Kompromisse", sagt Teambesitzer Gerard Lopez und sieht die Saison 2013 als eine an, "in der alle darauf aus sein werden, das Maximum aus dem Team herauszuholen. Das gilt für uns genauso". Die Erwartungen bei Lotus formuliert der Luxemburger mit den Worten: "Wir wollen besser abschneiden als im vergangenen Jahr." In der Saison 2012 standen in der Fahrerwertung Rang drei (Kimi Räikkönen) und in der Konstrukteurswertung Rang vier zu Buche.

Auch Teamchef Eric Boullier gibt als Marschrichtung vor, zu versuchen, besser als auf Rang drei abzuschneiden. " Wir erwarten, dass wir den Schwung von 2012 mitnehmen", sagt der Franzose und begründet diese Annahme mit den "nahezu unveränderten Regeln" und damit, dass "beide Fahrer noch hungriger sind und die Jungs hier in Enstone ein schönes Auto auf die Beine gestellt haben".

"Ich halte es für angemessen, zu sagen, dass mit dem Team um dem E21 großartige Dinge möglich sind", lehnt sich Boullier aus dem Fenster und deutet damit an, dass er eine nachdrückliche Verbesserung der Platzierungen des Jahres 2012 wünscht. "Der Sprung, den wir von 2011 auf 2012 gemacht haben, zeigt, wozu wir fähig sind. Wenn man das in Kombination mit unserem unveränderten Fahreraufgebot berücksichtigt, dann haben wir für die bevorstehende Saison einen sehr starken Cocktail parat", so der Teamchef. Neben Räikkönen greift auch in diesem Jahr Romain Grosjean bei Lotus ins Lenkrad.


Fotos: Präsentation des Lotus E21


So kommt Boullier zum Schluss: "Unser ambitionierter Plan, eines der Topteams der Formel 1 zu werden, beginnt, Früchte zu tragen. Jetzt müssen wir dies mit starken Vorstellungen und regelmäßigen Podiumsplätzen bestätigen." Insgeheim hofft der Franzose aber ganz offensichtlich darauf, die Anzahl der Saisonsiege gegenüber 2012 (einer dank Räikkönen in Abu Dhabi) nach oben zu schrauben.

Technikchef James Allison spricht mit Blick auf den neuen Boliden, der die Typenbezeichnung E21 trägt und fünf Zentimeter länger als sein Vorgänger ist, von einem "aufregenden Auto, dass die Gene des 2012er-Autos trägt, doch wie immer in der Formel 1 steckt der Teufel im Detail". So sollen sowohl über Jahre bewährte Konzepte als auch "einige neue Ideen" dazu beitragen, dass der diesjährige Lotus in den Händen von Räikkönen und Grosjean "die optimale Performance" zulässt.


Präsentation des Lotus-Renault E21

"Der E20 stellte sich speziell gegen Ende der vergangenen Saison als ein effektives Rennauto heraus", analysiert Allison und kann nicht verheimlich, dass aufgrund dieser Tatsache "eine gewisse Erwartungshaltung in Bezug auf den E21" vorhanden ist. "Basierend auf den Erfahrungen des Vorjahres haben wir versucht, einen noch effizienteren und schnelleren Rennwagen zu bauen. Wie erfolgreich wir diese Aufgabe umgesetzt haben, werden wir aber erst herausfinden, wenn wir das Auto zu den ersten Wintertests und vor allem zum ersten Grand Prix auf die Strecke bringen werden", so der Lotus-Technikchef.