Lotus: Grosjean ohne Highlight, Maldonado fliegt

Für Lotus gab es in Silverstone nur das Heim-Rennen zu feiern - Romain Grosjean kommt nicht an die Punkte ran, Pastor Maldonado scheidet nach Crash aus

(Motorsport-Total.com) - Man hatte sich Regen gewünscht und die Chance, sich mit einem unter nassen Bedingungen besser laufenden E22 und durch eventuelle Fehler anderer, einen Vorteil verschaffen zu können. Doch für Lotus kam es beim Grand Prix von Großbritannien anders. Ohne die Power, um bessere Positionen zu kämpfen, gelang Romain Grosjean lediglich ein zwölfter Platz. Pastor Maldonado musste nach seiner Kollision mit Esteban Gutierrez gar ganz ausscheiden.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado, Esteban Gutierrez

Abgehoben: Für Pastor Maldonado ging es in Silverstone nur kurzzeitig hoch hinaus Zoom

Maldonado hatte sich für da Rennen in Silverstone als 15. qualifiziert, hätte durch die Bestrafung von Kollegen von 13 starten können, musste jedoch schließlich den 20. Platz einnehmen, da er im Qualifying zu wenig Benzin an Bord hatte. Von dort ging es durch die Vorfälle am Start aber in der ersten Runde schon auf Platz 14 vor, wo er sich im Rennverlauf relativ stabil halten konnte.

"Mein erster Start war okay, aber nach dem Neustart hatten wir Probleme mit der Power, also konnte ich den Kampf mit den Autos um mich herum nicht aufnehmen", so der Venezolaner. Dann kam der Sauber von Gutierrez von hinten angerauscht und hebelten den Lotus kurzzeitig aus. Zwar konnte Maldonado weiter fahren, kurz vor Ende des Rennens war dann aber doch Schluss.

Grosjean: "Einfach von zu weit hinten gestartet"

"Es gab einen Kontakt mit Esteban und mir wurde gesagt, dass es sehr spektakulär aussah, aber im Auto ging das alles ganz schnell und wir konnten weiterfahren", berichtet Maldonado. "Wir sind uns noch nicht sicher, ob das schließlich doch zu meinem Ausfall führte. Der Heckflügel hat sich auf jeden Fall mehr bewegt, als sonst. Wir wissen aber noch nicht, ob er wirklich beschädigt war. Ich freue mich jetzt erst einmal auf das Testen am Dienstag."


Fotostrecke: Gutierrez hebelt Maldonado aus

Teamkollege Grosjean hatte größere Probleme am Start und lag in den ersten Runden sogar hinter Maldonado. "Ich hatte einen schwierigen ersten Start in das Rennen", so der Franzose. "Ich hatte Probleme beim Schalten und dadurch weniger Power. Abgesehen davon hatten wir aber eine gute erste Runde. Ich konnte dem Unfall von Kimi aus dem Weg gehen, aber mein Visier wurde von Trümmerteilen beschädigt."

Im hinteren Teil des Feldes konnte sich Grosjean schließlich behaupten, aber mit Sergio Perez konnte er es nicht mehr aufnehmen, weswegen am Ende nur Platz 12 heraussprang. "Der Neustart verlief gut und das Auto fühlte sich okay an. Zum Ende des Rennens, auf den Medium-Reifen, war unsere Pace um einiges besser. Wir kamen nah an die Punkte heran, aber wir haben das Rennen einfach von zu weit hinten gestartet. Ich habe aber heute viel vom Auto lernen können und das sollte uns dabei helfen, Fortschritte zu machen", schließt Grosjean das Wochenende ab.

Gastaldi: "Leider war das Wetter heute besser"

Der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi hätte sich einen erfolgreicheren Heim-Grand-Prix für das Team gewünscht, gibt aber nicht seinen Piloten die Schuld an dem eher durchschnittlich bis enttäuschenden Rennen: "Das Team hat einmal mehr großartig zusammen gearbeitet an einem weiteren, schwierigen Wochenende. Leider war das Wetter heute besser, denn unter den nassen Bedingungen wirkten wir viel konkurrenzfähiger. Unsere Leistung war nicht ganz so gut, wie wir es erwartet haben, aber beide Fahrer haben ihr Bestes gegeben."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Großbritannien


"Es war ein schwieriges Rennen für uns und wir waren nicht in der Lage, die Pace umzusetzen, die wir von dem E22 sehen wollten", zeigt sich auch Chefingenieur Alan Permane unzufrieden. "Romain hatte einen schwierigen Start, aber sah am Ende des Rennens ganz gut aus. Pastor hatte in der Schlussphase ein Problem mit der Auspuff-Anlage, wofür wir die Ursache noch untersuchen müssen, vor allem, da er in eine Kollision mit einem anderen Auto verwickelt war."

Renault-Supportchef Simon Rebreyend kann zumindest keinen Fehler von Motorenhersteller-Seite her erkennen: "Mit einem Auto auf Platz zwölf ins Ziel zu kommen ist nur ein kleine Belohnung für all die harte Arbeit, die in Enstone und Viry erledigt wird. Von unserer Seite her haben wir versucht, die Antriebseinheit so gut wie möglich zur Verfügung zu stellen, aber die Startpositionen waren einfach zu schlecht, um einen Eindruck zu hinterlassen."