Lotus gibt nicht auf: Maldonado hofft auf Punkte

Trotz des erneuten Desasters bei den Tests in Bahrain hofft Pastor Maldonado, dass Lotus in der Formel-1-Saison 2014 noch einmal um Punkte kämpfen kann

(Motorsport-Total.com) - Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Viel mehr als eben diese bleibt Lotus momentan auch nicht. Nach drei Rennen steht das Team noch ohne Punkte da, bei den jüngsten Tests in Bahrain mussten Romain Grosjean und Pastor Maldonado den nächsten Rückschlag verkraften. Wegen verschiedener Probleme am E22 brachten es die beiden nur auf je 16 Runden. Zum Vergleich: Mercedes absolvierte an den beiden Tagen 241 Umläufe.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado glaubt, dass er in dieser Saison noch Punkte sammeln wird Zoom

"In Bahrain hatten wir ein Problem mit der MGU-K, das wir vorher schon einmal gehabt hatten", erklärt Grosjean und ergänzt: "Wir wissen nicht ganz genau, woran es am zweiten Tag lag. Es hat einfach den ganzen Tag nicht funktioniert. Jedes Mal, wenn wir ein Problem haben, dann dauert es lange, bis wir es gelöst haben. Das ist ein Problem. Und dann müssen wir daran arbeiten, dass das Auto schneller wird."

Bei Lotus scheint es also immer noch an allen Ecken und Enden zu brennen. Immerhin: Beim Rennen in Bahrain kamen erstmals in dieser Saison beide Autos ins Ziel. "Wir haben unser Wochenende analysiert, und im Hinblick auf die Zuverlässigkeit war es sehr positiv. Wir sind im Laufe des Wochenendes immer schneller geworden", berichtet Maldonado.

Maldonado lobt Entwicklungskurve

"Wir haben nicht so gut begonnen, aber uns dann immer mehr gesteigert. Das Wochenende war nicht so schlecht, wie wir es erwartet hatten", sagt der Venezolaner, der in Zukunft auf noch mehr hofft: "Wenn alles zusammenpasst, dann sollten wir um Punkte kämpfen können. Aber wer weiß, die Dinge verändern sich und die anderen Teams kämpfen auch hart."

"Ich bin mir sicher, dass wir noch mehr Luft nach oben haben als die anderen. Unsere Entwicklungskurve zwischen dem vergangenen Wochenende und dem Rennen davor war sehr viel größer als bei den anderen." Trotzdem merkt Maldonado an, dass momentan die vier Teams mit Mercedes-Antrieb einen Vorteil haben.

"Punkte sind realistisch für uns." Pastor Maldonado

"Ferrari kämpft ebenfalls um Punkte, also ist es nicht einfach. Red Bull ist auch wieder stark, das Auto ist super", sagt der 29-Jährige und relativiert seine Hoffnung auf Punkte damit gleich wieder etwas. Trotzdem ergänzt Maldonado zuversichtlich: "Ich denke, wir haben die meisten von unseren Problemen jetzt gelöst, und Renault arbeitet ebenfalls sehr hart."

Grosjean bleibt skeptisch

"Sie haben sich seit den ersten Wintertests stark verbessert. Vielleicht sind sie noch nicht bei 100 Prozent, aber sie arbeiten sehr hart", sagt er. Teamkollege Grosjean findet es dennoch "schwierig, ein Ziel für das Wochenende auszugeben. Ich würde gerne sagen, dass wir um Podiumsplätze und Siege kämpfen, aber das ist nicht der Fall."

"Ein paar Sachen wollen wir an diesem Wochenende testen. Hoffentlich geht es in die richtige Richtung, und dann können wir von dort aus weitermachen", erklärt der Franzose. Doch wann kann Lotus dann endlich sein volles Potenzial ausschöpfen und möglicherweise sogar die Punkte holen, von denen Maldonado spricht?

"Ich habe schon in Australien gesagt, dass ich nicht weiß, wann es soweit sein wird", sagt Grosjean und ergänzt: "Auf diesem Standpunkt stehe ich weiterhin. Natürlich wünsche ich mir, dass das Auto in Barcelona perfekt ist und dass wir mit den Red Bulls kämpfen können. Aber ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir so hart wir können arbeiten."


Fotos: Großer Preis von China


Strafe stört Maldonado nicht

"Wenn man zwei erfolgreiche Jahre hatte und dann eine schwierige Saison erlebt, dann ist das schon eine andere Situation. Aber alle arbeiten daran, das Auto so schnell wie möglich zu machen und nach vorne zu kommen. Wir müssen alle zusammenhalten, denn wir sitzen im gleichen Boot."

Maldonado dürfte die Situation etwas bekannter vorkommen als dem geradezu "erfolgsverwöhnten" Grosjean. Der Venezolaner fuhr bereits in der vergangenen Saison mit seinem Williams nur hinterher. "Es ist etwas ganz anderes, denn im vergangenen Jahr hatten wir im Prinzip seit einiger Zeit das gleiche Auto. Dieses Jahr ist für alle alles neu", merkt Maldonado allerdings an.

"Wir entdecken die Technologie immer noch, müssen unseren Fahrstil an die neuen Regeln anpassen und mehr Benzin sparen. Also ist es anders. Meiner Meinung nach können wir uns in diesem Jahr noch gewaltig verbessern und um Punkte fahren. Vielleicht nicht um Siege, denn man sieht ja wie groß der Abstand ist. Das wäre nicht realistisch. Aber Punkte sind realistisch für uns."

Pastor Maldonado

Bei den Tests in Bahrain brachte es Pastor Maldonado nur auf schlappe 16 Runden Zoom

Nach seinem Crash mit Esteban Gutierrez in Bahrain muss Maldonado in China nun zu allem Überfluss in der Startaufstellung auch noch fünf Plätze nach hinten. Der 29-Jährige gibt sich dennoch optimistisch: "Ich muss einen guten Start und eine gute erste Runde erwischen. Das reicht schon. Vergangenes Jahr in Südkorea habe ich in einer Runde neun Plätze aufgeholt. Warum nicht auch hier?"