Lotus: Ergebnisse gut, Zeiten nicht

Obwohl Lotus erneut beide Autos unter die besten Zehn bringt, sind Kimi Räikkönen und Romain Grosjean mit der Qualifikation nicht ganz zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Auf den ersten Blick kann sich das Qualifikationsergebnis von Lotus in Schanghai sehen lassen. Kimi Räikkönen fuhr mit 1:35.898 Minuten die fünftschnellste Zeit, wird aber wegen der Strafversetzung von Lewis Hamilton von Platz vier aus in den Grand Prix von China starten. Teamkollege Romain Grosjean erreichte zwar auch Q3, fuhr dort jedoch keine gezeitete Runde und wird das morgige Rennen von Startplatz zehn in Angriff nehmen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen beunruhigt der große Rückstand auf die Mercedes

Dennoch ist Räikkönen mit seinem Abschneiden in der Qualifikation nicht zufrieden. "Die Startposition ist okay, aber beim Blick auf die Zeiten bin ich von unserer heutigen Geschwindigkeit enttäuscht. Wir haben durch Lewis' Strafe eine Position gewonnen, aber wir waren nicht so schnell, wie wir hätten sein sollen, vor allem im Hinblick auf die Pole-Zeit", so der Finne. Der Rückstand auf Nico Rosberg betrug fast acht Zehntelsekunden.

Einsatzleiter Alan Permane hingegen lobt seinen Fahrer: "Kimi ist da, wo das Auto sein sollte, ich glaube, er ist recht zufrieden mit seiner Leistung. Er hat im Qualifying exzellente Arbeit geleistet, nach dem bisherigen Verlauf des Wochenendes können wir durchaus zufrieden sein."

Updates funktionieren nicht

Der Grund für die Unzufriedenheit bei Räikkönen liegt vor allem in den Updates, die am Freitag nicht funktioniert hatten. "Wir haben an diesem Wochenende einige Updates ausprobiert, aber die haben nicht wie gedacht funktioniert, also haben wir zurückgebaut." Das bestätigt auch Permane: "Wir haben ein Update-Paket, von dem uns viele Teile gestern aber nicht überzeugt haben. Daher mussten wir fast wieder auf den Stand von Malaysia zurückbauen, weshalb wir nicht das volle Potenzial des Autos ausschöpfen können. Hoffentlich funktionieren die neuen Elemente bald."

"Wir starten weniger zuversichtlich in das Rennen als bei den vergangenen beiden Grands Prix, aber immerhin stehen wir in der Startaufstellung weiter vorne", so der "Iceman". "Wir müssen sehen, was morgen drin ist. Hoffentlich sind wir im Ziel weiter vorne als in der Startaufstellung, also auf dem Podium."


Fotos: Lotus, Großer Preis von China, Samstag


Auch Teamkollege Grosjean war unglücklich über den Verlauf seiner Qualifikation. "Ich blicke mir gemischten Gefühlen auf den heutigen Tag. Nachdem wir gestern einige Probleme hatten, ist es toll, dass wir mit beiden Autos in Q3 gekommen sind", so der Franzose, der im letzten Abschnitt der Qualifikation nicht mehr in den Kampf um die Spitzenzeiten eingreifen konnte. "Leider mussten wir nach einem schrecklichen ersten Versuch in Q2 schon vor Q3 alle neuen Sätze der weichen Reifen verwenden."

Grosjean: Keine frischen Reifen - keine Chance

"Daher wäre der Versuch, im letzten Abschnitt eine schnelle Zeit zu fahren, sinnlos gewesen, was schade war, denn in Q2 hatte ich mich gut gefühlt. Ich fühle mich jetzt wohler im Auto, was meine Rundenzeiten zeigen. Das Team hat tolle Arbeit geleistet, wir haben die Kurve bekommen und sind nun wieder da, wo wir sein sollten", blickt Grosjean dennoch zuversichtlich auf den morgigen Grand Prix. "Ich muss noch etwas an der Feineinstellung arbeiten, aber morgen bei 56 Runden im Rennen sollte das möglich sein."

Romain Grosjean

Romain Grosjean musste früh seine weichen Reifen verbrauchen Zoom

"Romain ist ähnlich schnell wie Kimi, aber wenn du nicht auf Anhieb deine Geschwindigkeit findest, verschlingst du im Qualifying die Reifen", sagt Permane. "Kimi hatte vor Q3 nur einen Satz der weichen Reifen verbraucht, aber Romain hatte schon alle drei Sätze benutzt, daher hatte er keinen frischen Satz mehr. Romain hat die Pace, wir müssen nur im Qualifying mehr aus den harten Reifen herausholen", beschreibt der Einsatzleiter die Zielsetzung.

Permane betont, dass Grosjean in Q3 chancenlos war: "Da er im Gegensatz zu allen anderen keinen frischen Satz weicher Reifen hatte, war es unrealistisch, dass er besser als Zehnter sein würde. Wir haben ihn dennoch rausgeschickt, aber an den Zwischenzeiten gesehen, das nichts ging und haben ihn dann reingerufen, um die Reifen für das Rennen zu schonen."

Für besagtes Rennen rechnet sich das Team trotz allem gute Chancen aus. "Wir müssen das Rennen nehmen, wie es kommt. Bisher waren wir in den Rennen stärker als die beiden Mercedes vor uns, aber wir sind weit hinter der Pole-Zeit zurück, sie sehen sehr stark aus. Ich glaube, wir können mit den Autos um uns herum kämpfen und haben Vertrauen in unsere Starts, den Reifenverschleiß und unseren Rennspeed", so Permane. "Es sollte interessant werden."