Lotus: Endlich beide Autos im Ziel

Lotus macht nach den enttäuschenden ersten beiden Rennen der Saison weiter Fortschritte und ist zuversichtlich, bald um Punkte kämpfen zu können

(Motorsport-Total.com) - Das Wochenende zum Grand Prix in Bahrain fing für Lotus schon vergleichsweise vielversprechend an, nur an der Konkurrenzfähigkeit mangelte es noch. Doch zumindest das Zuverlässigkeitsproblem hat man im Team in den Griff bekommen. Alle Trainingseinheiten konnten voll gefahren werden und man kam am Sonntag mit beiden Autos ins Ziel. Im Qualifying gelangen jedoch nur die Startplätze 16 und 17, weswegen die gute Renngeschwindigkeit nicht für mehr als einen zwölften Platz für Romain Grosjean und Platz 14 für Pastor Maldonado reichte.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean, Marcus Ericsson, Kamui Kobayashi, Adrian Sutil, Max Chilton

Auf der Suche nach stärkerer Konkurrenz: Lotus will bald wieder um Punkte kämpfen Zoom

Maldonado sorgte durch seinen Unfall mit Esteban Gutierrez nicht nur am Lotus-Kommandostand für eine Schrecksekunde. Der Venezolaner war in der 41. Runde nach seinem Stopp aus der Boxengasse geschossen und geradewegs in den Sauber von Gutierrez gefahren, der sich daraufhin überschlug. Gutierrez kam mit dem Schrecken davon, Maldonado mit zehnsekündiger Stop-and-Go-Strafe sowie drei Strafpunkten und einer Rückversetzung in der Startaufstellung für den kommenden Grand Prix in China.

Grosjean konnte sich derweil bis kurz vor die Punktränge vorkämpfen, hatte damit aber auch seine Schwierigkeiten: "Mit dem Haushalten des Benzinverbrauchs und dem Energie-Rückgewinnungs-System ist es nicht einfach, Rennen zu fahren - man muss im Cockpit auf jeden Fall mehr nachdenken. Wir waren in manchen Abschnitten des Rennens recht schnell unterwegs, aber wir hatten auch zwischendurch Probleme mit dem hinteren Grip."

Konzentration auf die positiven Aspekte

Der Franzose freut sich aber auch über die Fortschritte des Teams. "Es ist gut, dass es an diesem Wochenende weitestgehend problemlos lief und wir mit beiden Autos ins Ziel gekommen sind. Glücklicherweise folgen jetzt die zwei Testtage in Bahrain, da werden wir die Möglichkeit haben, verschiedene Setups auszuprobieren und das Auto dahin zu bekommen, wo wir es haben wollen."


Fotos: Romain Grosjean, Großer Preis von Bahrain


Auch Maldonado sieht die positiven Aspekte des Rennens: "Unsere Geschwindigkeit war, wie wir erwartet haben, im Rennen viel besser als im Qualifying. Wir sind eine etwas ausgefallene Strategie gefahren, auf zwei Stopps, was auch gut funktionierte, bis zu dem Unfall. Für das Team ist es toll, dass wir mit beiden Autos ins Ziel gekommen sind. Das war sehr wichtig und jetzt müssen wir unsere Lehren aus dem Rennen zeihen und in Schanghai wieder alles geben."


Fotos: Pastor Maldonado, Großer Preis von Bahrain, Sonntag


Der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi ist mit der Leistung seiner Piloten zufrieden. "Beide Fahrer haben sich heute voll konzentriert und alles gegeben", sagt er. Gastaldi weiß aber auch, woran es noch zu arbeiten gilt. "Klar müssen wir noch viel mehr Geschwindigkeit aus dem Auto holen, aber mit der Zuverlässigkeit hat es schon mal viel besser geklappt und vergleichsweise hat sich unsere Geschwindigkeit schon verbessert. Dass beide Autos ins Ziel gekommen sind, war gut und wir brauchten das, um unser Auto schneller zu machen."

Testtage nutzen

Das sieht Chefingenieur Alan Permane ähnlich. "Wir freuen uns, dass beide Autos die Zielflagge gesehen haben, da wir immer noch dabei sind, das Auto zu verstehen", sagt er. "Die Daten, die wir heute sammeln konnten, werden dafür sehr wertvoll sein. Wir sind natürlich auch enttäuscht, dass wir noch nicht um Punkte kämpfen konnten, aber wir haben einen weiteren Schritt näher an die Autos vor uns gemacht. Wir holen weiter auf und verbessern unsere Leistung bis wir dort ankommen, wo wir sein wollen."

"Die Testtage werden wir nutzen, um da mehr ins Detail zu gehen." Laurent Debout

Renault-Supportchef Laurent Debout ist etwas ungeduldiger. "Beide Autos ins Ziel zu bekommen, war unser Hauptziel an diesem Wochenende. Aber wir hätten es auch gern gesehen, näher an oder sogar in die Top 10 zu kommen. Realistisch betrachtet haben das aber schon unserer Startplätze schwierig gemacht, aber wir haben versucht, ein paar Plätze durch einen Boxenstopp weniger als unsere Konkurrenten gutzumachen. Beide Fahrer hatten einen guten Benzinverbrauch, waren dadurch in der Lage, ein wenig mehr Energie zu benutzen, wenn es nötig war und weiter nach vorne zu kommen. Aber die Leistung ist noch lange nicht die, die wir haben wollen. Die Testtage werden wir nutzen, um da mehr ins Detail zu gehen."