• 16.05.2007 21:03

Lom: "RS27 sehr effizient beim Thema Kühlung"

Fabrice Lom erklärt im Interview, wie Renault zur neuen Aerodynamik von Red Bull Racing beigetragen hat und wie die Partnerschaft verläuft

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fabrice, wie war das vergangenen Wochenende aus Sicht der Renault-Ingenieure bei Red Bull?"
Fabrice Lom: "Alles in allem ganz gut. Wir erlebten keinerlei Probleme mit dem Renault-RS27-V8 und David Coulthard beendete den Spanien-Grand-Prix auf Rang fünf. Mark Webber musste das Rennen leider vorzeitig beenden und konnte daher nicht zeigen, zu was er im Stande gewesen wäre."

Titel-Bild zur News: Renault- und Red-Bull-Trucks

Die Zusammenarbeit zwischen Red Bull und Renault klappt vorzüglich

Frage: "Red Bull Racing setzte in Barcelona ein neues Aerodynamikpaket ein..."
Lom: "Ja, das stimmt. Unter anderem verfügt die neue Karosserie nicht mehr über Kamine auf den Seitenkästen."#w1#

Red Bull Racing neuerdings ohne Kühlkamine

Frage: "Was ist der Grund dafür?"
Lom: "Der Renault RS27 ist von Haus aus sehr effizient beim Thema Kühlung. Von daher war es möglich, auf einige der Öffnungen in der Motorabdeckung des Red Bull RB3 zu verzichten. Nach Testfahrten und aufgrund der bislang gemachten Erfahrungen mit dem Triebwerk entschlossen sich die Chassisverantwortlichen dazu, die Kamine zu entfernen."

Frage: "Besteht für Renault als Motorenpartner ein Unterschied zwischen heute mit Red Bull und der Zeit mit Williams vor einem Jahrzehnt?"
Lom: "Die Verhältnisse sind ähnlich. Zwischen beiden Partnern herrscht großer Respekt. Gleichzeitig setzen die Chassisingenieure zurecht große Erwartungen in uns. In einigen Bereichen der Vorbereitungen auf einen Grand Prix müssen wir Motorenexperten dem Team nicht mehr so umfangreich zur Seite stehen wie in der Vergangenheit."

"Als Renault das Williams-Team mit Triebwerken ausstattete, verfügten nur wir als Motorenhersteller über die notwendigen Simulationsprogramme, um die optimalen Getriebeübersetzungen festlegen zu können. Heutzutage verfügt auch der Rennstall über die notwendige Software, sodass wir in diesem Punkt jetzt besser zusammenarbeiten können. Schließlich gestaltet sich inzwischen die Datenanalyse sehr viel umfangreicher als noch vor einem Jahrzehnt."

Frage: "Red Bull setzt auf eine Elektronik von Pi Electronics, Renault vertraut dem Hersteller Magneti-Marelli. Können aus dieser Situation nicht unter Umständen Probleme entstehen?"
Lom: "Nein, nicht wirklich. Ich bin im Gegenteil sogar etwas überrascht darüber, wie reibungslos die Kommunikation zwischen den beiden Systemen funktioniert. Es geht zwar alles etwas langsamer vonstatten, als wenn alle Operationen über das gleiche System laufen würden, aber nichtsdestotrotz sind wir mit dem Resultat sehr zufrieden."

Kein Austausch von Daten und Informationen

Frage: "Wie müssen wir uns die Kommunikation zwischen Renault und Red Bull während eines Grand-Prix-Wochenendes vorstellen?"
Lom: "Ganz einfach: Gar nicht, denn es gibt keine. Abgesehen von außergewöhnlichen Zwischenfällen, die beispielsweise durch fehlerhafte Chargen von Motorenkomponenten ausgelöst werden könnten, konzentrieren sich beide Rennställe ausschließlich auf sich selbst. Es existiert also kein Austausch in puncto Rennstrategie und Benzinmenge."

"Auf der anderen Seite wird die grundlegende Vorbereitung selbstverständlich gemeinsam im Motorenworkshop in Viry-Châtillon durchgeführt, wo wir das Mapping der Renault-Motoren für die jeweiligen Rennstrecken bestimmen."

Frage: "Wie ist die Stimmung bei Red Bull Racing derzeit?"
Lom: "Gut. Die Motivation im Team ist beispielhaft. Der einzige negative Aspekt momentan ist die Müdigkeit. Die Chassisentwicklung läuft auf Hochtouren und die Jungs werden ganz schön gefordert. Aber da wir langsam aber sicher die entsprechenden Ergebnisse einfahren, sind alle zu Opfern bereit. Das Ziel des Teams lautet, im Verlauf der Saison kontinuierlich besser zu werden. Ganz wichtig ist es, bei jedem Rennen möglichst beide Wagen ins Ziel zu bekommen. Daran arbeitet das Team."

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